Stay at Home-Empfehlungen: Homo Deus

Stay at Home-Empfehlungen: Homo Deus

Auch das Museumsteam tummelt sich auf verschiedenen Webseiten, recherchiert in Literatur & sammelt Tipps, wie wir unseren Horizont in #stayathome-Zeiten erweitern können. Einige Ratschläge sind aus unserem Leben & Lernen X.0-Newsletter entnommen, der Euch regelmäßig über die neuesten Entwicklungen im Projekt informiert. Klickt mal über Euren digitalen Tellerrand hinaus! 

 

Anjuli Spieker ist Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Museum für Kommunikation Frankfurt. Hier ist ihre Empfehlung für #stayathome:

 

In der aktuellen Situation verbringen die viele Menschen mehr Zeit zu Hause und widmen sich Aktivitäten, für die im Alltag sonst wenig Raum bleibt. Kochen, gärtnern, Podcast hören – oder richtig gute Bücher lesen! Besonders bereichernd wird das Leseerlebnis, wenn die ausgewählte Lektüre sowohl klug und informativ, als auch unterhaltsam geschrieben ist. Diese Mischung beherrscht der Universal Historiker Yuval Noah Harari exzellent – bereits bei seinem ersten Welterfolgswerk „Eine kurze Geschichte der Menschheit“ hatte ich Mühe, das angefangene Buch beiseite zu legen. Mit Homo Deus legte Harari 2017 die hochgelobte Betrachtung eines neuen Kapitels Menschheitsgeschichte nach.

Yuval Noah Harari: Homo Deus

Yuval Noah Harari promovierte 2002 an der Oxford University und lehrt Geschichte an der Hebrew University in Jerusalem mit einem Schwerpunkt auf Weltgeschichte. “Homo Deus” wurde 2017 von der Zeitschrift Bild der Wissenschaft zum Wissensbuch des Jahres gekürt und erhielt außerdem im selben Jahr den Deutschen Wirtschaftsbuchpreis.

Scharfsinnig, wortgewaltig und gleichzeitig unterhaltsam – so entwirft er eine sowohl erhellende als auch erschreckende Vision des Morgen. Er beschreibt, wie der Mensch in einem Akt wachsender Selbstermächtigung zum Homo Deus – zum gottgleichen Geschöpf – avanciert und das neue Glaubenssystem des Data-ismus die bislang gesetzten humanistischen Größen Individualismus, Seele und freier Wille ablöst. Die Lektüre ist dank Hararis unverwechselbarem Schreibstil erneut kurzweilig und zugleich hochinformativ.

Wem gehören unsere Daten?

Beim Elevator Pitch zu “Homo Deus” von Yuval Noah Harari anlässlich der Verleihung des Deutschen Wirtschaftsbuchpreises 2017 spricht Harari davon, dass Hungersnot, Krieg und Seuchen mittlerweile von den Menschen kontrolliert werden könnten. Andere Gefahren seien für die Gesellschaften bedrohlicher, wenn man in die Zukunft blickt. Die Überwindung des Todes mit uns als gottähnlichen Menschen könnte das nächste Ziel sein. Jetzt im Frühjahr 2020 wird deutlich, diese alten Plagen sind längst nicht Geschichte, die Szenarien aus “Homo Deus” mit der Frage, wem gehören die Daten der Menschen, wirken aber umso dringlicher fort.

Die Welt nach dem Coronavirus

Yuval Noah Hararis Analysen zu Vergangenheit und Zukunft der Menschheitsgeschichte sind präzise und machen Lust zum Weiterdenken. Deshalb ist auch seine im März 2020 in der Financial Times erschienene Analyse der ganz aktuellen Gegenwart unbedingt lesenswert.

Zitiert sei an dieser Stelle abschließend eine Passage (in deutscher Übersetzung) aus dem Beitrag, die mich persönlich besonders berührt hat, da sie deutlich macht, wie wichtig es ist, wie wir uns während der Corono-Pandemie verhalten:

In dieser Zeit der Krise stehen wir vor zwei besonders wichtigen Entscheidungen. Die erste ist zwischen totalitärer Überwachung und der Stärkung der Bürger. Die zweite ist zwischen nationalistischer Isolation und globaler Solidarität. (…)

Wenn wir zwischen Alternativen wählen, sollten wir uns nicht nur fragen, wie wir die unmittelbare Bedrohung überwinden können, sondern auch, welche Art von Welt wir bewohnen werden, wenn der Sturm vorüber ist. Ja, der Sturm wird vorübergehen, die Menschheit wird überleben, die meisten von uns werden noch am Leben sein – aber wir werden eine andere Welt bewohnen!

Yuval Noah Harari

“Homo Deus. Eine Geschichte von Morgen” ist bei C.H. Beck erschienen.

 

Anjuli Spieker, 10. April 2020

Stay at Home-Podcasttipps: #KI

Stay at Home-Podcasttipps: #KI

Für viele Menschen gilt derzeit: Stay at Home – Bleibt zuhause! Räumliche Distanzierung muss aber nicht soziale Distanzierung bedeuten. Es gibt viele Medienformate, die es uns ermöglichen, uns auszutauschen, voneinander zu Lernen und Geschichten zu erzählen. “Schon jetzt gibt es Enkel, die ihren Großeltern einen Podcast aufnehmen, damit sie nicht einsam sind” erklärte Angela Merkel in ihrer Fernsehansprache zum Stand der COVID-19-Maßnahmen der Bundesregierung. Mit “Stay at Home-Podcasttipps” stellen wir regelmässig Podcasts zu Themen der Digitalisierung vor.

Künstliche Intelligenz

Bei der Wahl der Themen orientieren wir uns zunächst an den Episoden unseres Erklärpodcasts zum Digitalen Wandel. Der Leben X.0-Podcast ist im Sommer 2019 gestartet und erklärt Schlagwörter der Digitalisierung. Zu dem jeweiligen Themenfeld existieren natürlich viele weitere Podcast-Episoden anderer Podcastproduzent*innen, mit denen man ebenso seinem Horizont erweitern kann. Wir stellen einzelne Episoden zu Künstlicher Intelligenz (KI) vor.

 

Leben X.0-Erklärpodcast zum digitalen Wandel

Der Leben X.0-Podcast ist Teil unseres Dialogprojekts “Leben & Lernen X.0”, in dem im Dialog mit der Bürgerschaft Fragen zur Zukunft der Bildung, Abeit und Demokratie verhandelt werden. Die Episode fragt: “Was ist Künstliche Intelligenz?” Die Direktorin des Museums für Kommunikation Berlin Anja Schaluschke ist in dieser Episode als Co-Moderatorin dabei. Mit einem Blick in die Wikipedia und mit drei unterschiedlichen Perspektiven auf den Begriff von Thomas Damberger, Chris Boos und Jörn Müller-Quade, diskutieren Anja Schaluschke und ich gemeinsam über die Geschichte, Gegenwart und Zukunft von Künstlicher Intelligenz.

radiomono.net RMN055 MS Wissenschaft 2019

Das Wissenschaftjahr 2019 stand unter dem Thema der “Künstlichen Intelligenz”. Wie jedes Jahr ist das Ausstellungsschiff “MS Wissenschaft” – ein schwimmendes Science Center – auf deutschen Flüssen unterwegs gewesen. Martin Rützler, Lars Narber und Nicolaus Wöhrl haben sich in Oberhausen getroffen und sich die Ausstellung an Bord angeschaut und dabei haben sie parallel gepodcastet. Dabei ist ein atmosphärischer Rundgang zu KI für Einsteiger*innen entstanden, mit Hands On-Stationen und im lockeren Gespräch.

Schlaulicht. Der Podcast (nicht nur) für Kinder 066 Künstliche Intelligenz

Schlaulicht ist ein Hörspiel-Podcast für Kinder. Auch wenn im Titel steht, dass nicht nur Kinder adressiert sind, werden hier Themen doch kindgerecht aufgearbeitet. Es gibt immer ein Team von drei Sprechern, zusätzlich steht die fiktive Figur des Roboters Emil van Ram im Zentrum. Entlang der Fragen von Emil werden verschiedene Phänome erklärt. So wird z.B. der Unterschied zwischen starker und schwacher KI erklärt, wobei Emil sogleich bescheinigt wird, eine starke KI zu haben. Einziger Kritikpunkt: Der Podcast startet mit Werbung für ein Serious Game, die man nicht flott überspringen kann, da es hier keine Kapitelmarken gibt.

 

Weitere Podcasts zu Künstlicher Intelligenz:

Zum Füllen Eurer Podcast-Vorräte habe ich bei der Podcast-Suchmaschine FYYD eine Kuration erstellt und zudem hier eine Linkliste mit Episoden zum Thema Künstliche Intelligenz zusammengetragen. Bei Fyyd kann man thematisch nach weiteren Podcasts suchen, wer genau schaut, findet dort eine detaillierte Suchfunktion, die man nach Sprache, Episodenlänge und Erscheinugszeitraum verfeinern kann.

Mann am Detektor, 1920er, Foto: MSPT

 

Autorin: Tine Nowak
5. April 2020

 

Beschleunigung: Im Wettlauf mit der Zeit

Beschleunigung: Im Wettlauf mit der Zeit

 

Auch an diesen Samstag beleuchten wir ein Phänomen unserer Dauerausstellung mit Blick auf die Gegenwart. Heute ist es das Phänomen Beschleunigung: „Höher, schneller, weiter“: Die Idee, in immer kürzerer Zeit immer größere Distanzen zu überbrücken und immer höhere Ziele zu erreichen treibt Menschen seit vielen Jahrhunderten an. Man könnte sogar sagen: Sie ist der Motor des Fortschritts – zumindest in Bezug auf Technik, Kommunikationsentwicklung und Wissenschaft. Denn häufig bringt es wirtschaftliche oder machtpolitische Vorteile mit sich, eine Botschaft möglichst schnell übermittelt oder eine Erkenntnis vor allen anderen gewonnen zu haben.

Beschleunigung? Ausgebremst!

Die zentrale Gleichung scheint zu lauten: „Beschleunigung = Effizienz = höchst möglicher Gewinn“. Die meisten von uns sind mit dieser Mentalität aufgewachsen und haben sie verinnerlicht. Was bedeutet es nun – sowohl auf gesellschaftlicher als auch auf individueller Ebene – wenn Beschleunigung, die Grundlage der Gleichung, von einem Augenblick auf den anderen durch eine globale Krise wie die Corona-Pandemie wortwörtlich ausgebremst wird?

Boten

Unser Alltag ist geprägt von Stress und Zeitdruck. Wir wollen in der vorhandenen Zeit mehr erleben, mehr leisten, mehr fühlen. Diese Verdichtung beschleunigt uns weiter. Digitalisierung und Mobilität tragen dazu bei und prägen die Geschichte der Kommunikation. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts löste das elektrische Licht den Rhythmus von Tag und Nacht auf. Fortschritt war der Begriff der Stunde. Arbeitsteilung und Wachstumsstreben beschleunigen seitdem stetig Produktion, Transport und Kommunikation. Ökonomisch betrachtet ist Zeit Geld. Zeit ist zum knappsten Rohstoff der Welt geworden – wie gehen wir mit dieser Entwicklung um?

Am Anfang war der Läufer. Wichtige Botschaften wurden mündlich oder von Hand zu Hand übermittelt, die zwischen Sender und Empfänger liegende Distanz „auf Schusters Rappen“ überbrückt. Wenn die Distanz groß war, ermüdete der Bote irgendwann und die Übermittlung der Nachricht musste solange warten, bis er sich körperlich erholt hatte. Da Zeit in bestimmten Situationen aber schon immer ein kostbares Gut war, etablierte sich bald das System des Staffellaufs: Ein frischer Läufer wartete an einem zuvor festgelegten Treffpunkt, übernahm die Nachricht und übermittelte sie seinerseits am Endpunkt seiner Etappe an einen weiteren Boten.

Postreiter

Dieses System wurde später auch von berittenen Boten übernommen: Die sogenannten „Postreiter“ waren zunächst in Herbergen stationiert, übernahmen verschlossene und versiegelte Briefpakete und transportierten sie von dort zu einer benachbarten Station. Die ersten Aufzeichnungen zu diesem System finden sich in den sogenannten Memminger Chroniken aus dem Jahr 1490. Aus der gleichen Schrift geht auch hervor, dass ein berittener Bote zur damaligen Zeit auf einer Straße etwa doppelt so schnell voran kam wie ein Läufer.

Ordinari-Post

Nach 1550 etablierte sich die Ordinari-Post: Nachrichten wurden „en gros“ zu festgelegten Zeiten und auf festgelegten Strecken transportiert, jedermann konnte dieses Transportsystem nutzen. Die Postboten – ob zu Pferd oder später auf dem Kutschbock – setzen sich dabei einem recht hohen Risiko aus: Überfälle waren an der Tagesordnung. Ab Mitte des 17. Jahrhunderts wurden die Boten übrigens auch als „Postillions“ bezeichnet.

Elektrische Post

Noch schneller als mit der Post ließen sich Nachrichten über weite Strecken mittels Telegrafie übermitteln. Es gibt unterschiedliche Telegrafie-Techniken: Allen gemeinsam ist, dass Nachrichten auf eine bestimmte Art codiert, die entsprechenden Codes anschließend von Sender zu Empfänger übermittelt und dort zurück in die ursprüngliche Nachricht „übersetzt“ werden. Zentrale Voraussetzung dafür war neben der Übermittlungstechnik natürlich die geteilte Kenntnis des Codierungssystems.

Die ersten Modelle der „optische Telegrafie“ etablierte sich in Europa im 17. Jahrhundert, erfolgreich wurden sie allerdings erst im 18. Jahrhundert durch Verfeinerung und Systematisierung. Der Franzose Claude Chappes entwickelte beispielsweise eine Technik, bei der eine Nachricht mittels schwenkbarer Signalarme über 20 Stationen in nur 2 Minuten übermittelt werden konnte. Im 19. Jahrhundert wurde die optische Telegrafie dann durch die elektrische bzw. Funkentelegrafie abgelöst.

Höher, schneller, weiter – Zeit als kostbare Ressource

Auf ihrer Grundlage und mittels riesiger Unterseekabel wurde 1858 sogar erstmals eine transatlantische Telegrafenverbindung möglich. Nachrichten konnten nun in Minuten von Europa nach Amerika übermittelt werden und brauchten nicht mehr wie bisher mehrere Wochen um ihre Empfänger zu erreichen.

Einen weiteren Sprung in der Geschichte menschlicher Kommunikation bildete die Etablierung des Telefons Ende des 19. Jahrhunderts. Die Möglichkeit, gesprochene Sprache in elektrische Signale zu transferieren und eine mündliche Nachricht via Kabel praktisch ohne Zeitverlust an einen Empfänger zu übermitteln, stellte eine ungeheure technische Entwicklungsleistung dar und veränderte die Welt nachhaltig. Geographische Distanzen spielten in vielen Zusammenhänge eine viel geringere Rolle als früher – die Welt rückte enger zusammen.

Heute, in Zeiten der kommerziellen Nutzung des Internets, kann man sich in Europa kaum noch vorstellen, was es bedeutet, wochenlang auf eine Nachricht oder ein Produkt warten zu müssen. Wir sind es gewohnt, Dinge des täglichen Bedarfs, Unterhaltungsmöglichkeiten und Gesprächspartner*innen SOFORT zur Verfügung zu haben. Die Corona-Krise bedeutet vor diesem Hintergrund in vieler Hinsicht eine existentielle Erfahrung. Sie zwingt uns – im übertragenen Sinne – mitten auf der Überholspur zu einer Vollbremsung. Jetzt wird einem der Wert von Sicherheitsgurten bewusst, die man mit dem Fuß auf dem Gaspedal oft kaum wahrnimmt. Das Zuhause, in das man sich zurückziehen kann. Die Gewissheit, dass die Grundversorgung gesichert ist. Und die Möglichkeit zum Telefon zu greifen, um einfach mal seine Lieben anzurufen. Ganz ohne Eile.

Autorin: Anjuli Spieker, 4. April 2020

Mach mit – bau einen Schrott-Robo!

Mach mit – bau einen Schrott-Robo!

Wenn ihr schon einmal im Museum für Kommunikation Frankfurt zu Besuch wart, dann kennt ihr sicherlich die Kinderwerkstatt. Das Herzstück ist die Erfinderwerkstatt, wo man Schrott-Robos aus Elektroschrott bauen kann. In einem großen Regal sind besonders schöne Exemplare ausgestellt. Doch durch die Corona-Pandemie sind Museum und Kinderwerkstatt geschlossen. Was tun, wenn man nicht physisch im Museum basteln kann?

Schrott-Robo Online-Ausstellung

Aber Basteln kann man auch daheim, dachte unsere Museumspädagogik und das Kommunikator*innen-Team, welches die Kinderwerkstatt betreut. Und so entstand die Idee für eine Online-Ausstellung für Schrott-Robos. Und hier seid ihr gefragt: Sicherlich gibt es auch bei euch Zuhause Elektro-Schrott. Vorsicht – immer erst fragen, ob der scheinbare Schrott, wirklich weg darf. In der Kinderwerkstatt werden alte Handys, Telefone, Tastaturen, Computermäuse und vieles mehr auseinandergebaut. Das kann man auch Zuhause (allerdings muss man Kondensatoren und Batterien besonders achtsam entsorgen). Und wenn erstmal ganz viele Einzelteile vor einem liegen, siehst du darin vielleicht schon gleich Robo-Menschen, ein Robo-Tier oder ein kleines Robo-Monster?

Mache eine Foto von deinem Roboter – am besten im Querformat. Gib deinem Schrott-Robo oder deiner Schrott-Kunst einen Namen. Schreibe auf, aus welchem Material es entstanden ist. Schreibe Namen und Alter des Schrott-Künstlers auf.

Mach mit!
Schau Dich um!
Dein Schrott-Robo!

Sende uns Foto und Text per Mail von deinem Schrott-Robo. Im Video ist alles nochmal ganz genau erläutert und auch eine Schritt-für-Schritt-Anleitung haben wir auf der Schrott-Robo Aktionsseite zusammengestellt. Vielleicht ist auch dein Robo schon bald in der Online-Galerie zu sehen?

 

Hands on im Museum

 

Seit dem 5.12.1999 ist die Kinderwerkstatt ein permanenter Benstandteil des Museums für Kommunikation Frankfurt.

Anfassen, ausprobieren und selbst aktiv werden: Das ist das Motto der Kinderwerkstatt. Das Angebot reicht von einem Kinderpostschalter, über eine Seilpost, eine kleine Druckwerkstatt bis hin zur Erfinderecke, in der selbst gebaut und konstruiert werden kann.

Unsere jungen und jung gebliebenen Besucherinnen und Besucher können hier während der Öffnungszeiten des Museums spielerisch die Wege der Kommunikation entdecken. Die Kinderwerkstatt ist für Kinder ab 4 Jahre geeignet und wird durchgehend von geschulten Mitarbeiter*innen betreut.

Die Kinderkstatt ist wegen der Corona-Prävention bis zum 19. April geschlossen.

Autorin: Tine Nowak, 2. April 2020

Stay at Home-Podcasttipps: #Algorithmen

Stay at Home-Podcasttipps: #Algorithmen

Für viele Menschen gilt derzeit: Stay at Home – Bleibt zuhause! Räumliche Distanzierung muss aber nicht soziale Distanzierung bedeuten. Es gibt viele Medienformate, die es uns ermöglichen, uns auszutauschen, voneinander zu Lernen und Geschichten zu erzählen. “Schon jetzt gibt es Enkel, die ihren Großeltern einen Podcast aufnehmen, damit sie nicht einsam sind” erklärte Angela Merkel in ihrer Fernsehansprache zum Stand der COVID-19-Maßnahmen der Bundesregierung. Mit “Stay at Home-Podcasttipps” stellen wir regelmässig Podcasts zu Themen der Digitalisierung vor.

Algorithmen

Bei der Wahl der Themen orientieren wir uns zunächst an den Episoden unseres Erklärpodcasts zum Digitalen Wandel. Der Leben X.0-Podcast ist im Sommer 2019 gestartet und erklärt Schlagwörter der Digitalisierung. Zu dem jeweiligen Themenfeld existieren natürlich viele weitere Podcast-Episoden anderer Podcastproduzent*innen, mit denen man ebenso seinem Horizont erweitern kann. Wir stellen einzelne Episoden zu Algorithmen vor.

 

Leben X.0-Erklärpodcast zum digitalen Wandel

Der Leben X.0-Podcast ist Teil unseres Dialogprojekts “Leben & Lernen X.0”, in dem im Dialog mit der Bürgerschaft Fragen zur Zukunft der Bildung, Abeit und Demokratie verhandelt werden. Die Episode fragt: “Was sind Algorithmen?” Als Gastgeberin begleitet mich Anjuli Spieker (damals noch Wiss. Volontärin – jetzt Wiss. Mitarbeiterin –  am Museum) als Co-Moderatorin. Mit einem Blick in die Wikipedia und mit Jörn Müller-Quade (KIT), Nele Heise (Otherwise Network) und Jeanne Charlotte Vogt (NODE e.V/ Jugend hackt Frankfurt) versuchen wir uns dem Begriff Algorithmen aus unterschiedlichen Blickwinkeln im Gespräch zu nähern.

Mensch, Frau Nora! Der Algorithmus selbst kann nichts

Die Journalistin Nora Hespers führt in diesem freien Podcast nahbare und persönliche Gespräche mit unterschiedlichen Frauen. In dieser Episode spricht sie mit der Ingenieurinformatikerin Stephanie Borgert. Von Künstlicher Intelligenz, Social Scoring über Autonomes Fahren bis zu Machine Learning reicht die Bandbreite der Themen. Das Gespräch kehrt immer wieder zu den Algorithmen selbst zurück, die all den aufgezählten Phänomen als Prinzip zugrundeliegen.

Planet B | Ideen für den Neuanfang Algorithmen, Ethik und Künstliche Intelligenz
Im Planet B-Podcast lotet Michael Seemann zusammen mitwechselnden Gästen Gesellschaftsvisionen, Gedankenexperimente und Utopien aus. Als Gästin ist Lorena Jaume-Palasí in dieser Episode dabei. Sie ist Gründerin von The Ethical Tech Society, eine gemeinnützige Organisation, die das Ziel verfolgt, Prozesse der Automatisierung und Digitalisierung zu erforschen und in Bezug auf ihre gesellschaftliche Relevanz normativ einzuordnen. Mit ihr denkt Michael Seemann über Künstliche Intelligenz, Big Data und Algorithmen nach. Die Episode zeigt u.a. eine politische Dimension mit der Frage nach der Regulierung von Algorithmen auf.

Netzpolitik Podcast Wie trainiert man einen feministischen Algorithmus?

Im Podcast der Netzpolitik-Redaktion sind in jeder Episode Autor*innen in unterschiedlicher Besetzung in Interviews und zu thematischen Schwerpunkten zu hören. In dieser Episode unterhält sich Netzpolitik-Redakteurin Chris Köver im Kontext der re:publica 2019 mit Caroline Sinders. Das Gespräch wird in englisch geführt und führt das Thema von Sinders re:publica-Talk weiter. Dort berichtete sie von einem feministischen Daten-Set, welches sie erstellt hatte, um Algorithmen zu trainieren.

Mann am Detektor, 1920er, Foto: MSPT

Weitere Podcasts zu Algorithmen:

Zum Füllen Eurer Podcast-Vorräte habe ich bei der Podcast-Suchmaschine FYYD eine Kuration erstellt und zudem hier eine Linkliste mit Episoden zum Thema Algorithmen zusammengetragen. Bei Fyyd kann man thematisch nach weiteren Podcasts suchen, wer genau schaut, findet dort eine detaillierte Suchfunktion, die man nach Sprache, Episodenlänge und Erscheinugszeitraum verfeinern kann.

 

Autorin: Tine Nowak
29. März 2020