„Das Sonnensystem wird unser Kindergarten“- Suche nach einer anderen Welt

„Das Sonnensystem wird unser Kindergarten“- Suche nach einer anderen Welt

Back to Future_Autonomes Fahren_Futurama

Postkarte aus dem Jahr 1910. Sammlung Museumsstiftung Post und Telekommunikation. © MSPT

„Es stimmt, die Erde ist die Wiege der Menschheit, aber der Mensch kann nicht ewig in der Wiege bleiben. Das Sonnensystem wird unser Kindergarten.“ Es sind solche Zitate und Visionen, wie die vom russischen Visionären Ziolkowski, die die Menschen von neuen Welten träumen lassen.

In regelmäßigen Abständen stellen wir euch die Ausstellungsinhalte der Ausstellung „Back to Future. Technikvisionen zwischen Fiktion und Realität“ vor. Im Themenbereich „Suche nach fernen Welten“ bewegen wir uns von der Erde weg und tauchen hinab in die Tiefe der Weltmeere, verlassen die Erde gen fremder Planeten und versinken in fremde Welten.

Denn seit Jahrhunderten erträumen sich die Menschen neue Welten. Als Christoph Kolumbus vor rund 500 Jahren Amerika in den europäischen Blick rückt, verleiht er dem visionären Denken neuen Schub. Für die Menschen eröffnen sich plötzlich neue Erfahrungshorizonte. Dazu zählen neben den neuen Kontinenten auch die Meere und die Himmelsgestirne. 

Der Wunsch nach einem neuen Lebensort vereint meist das Hinstreben nach einer neuen Gesellschaftsform. Bis heute ist der Traum von einer besseren Gesellschaft in einem neuen Raum ungebrochen.

Hinauf zu den Planeten: Siedeln auf fernen Planeten

 

Gibt es noch eine andere Welt da draußen? Als Nikolaus Kopernikus im 15. Jahrhundert entdeckt, dass die Erde ein Planet unter vielen und nicht der Mittelpunkt des Universums ist, verändert sich das Weltbild. 

Die Suche nach außerirdischen Welten beginnt und mit ihr die Hoffnung auf eine bessere Gesellschaft. Dichter wie Wissenschaftler suchen nach Möglichkeiten, zu anderen Himmelskörpern zu reisen. Cyrano de Bergerac beschreibt 1657 zum ersten Mal einen Raketenflug in seinem Roman „Reise zum Mond“. Es soll aber noch 270 Jahre dauern, bis Hermann Oberth mit der ersten Flüssigkeitsrakete Mirak die Grundlage für den ersten Mondflug bereitet.

Seit den 1970er Jahren treibt auch die Sorge um die Zerstörung der Erde die Frage an, ob wir zukünftig einen neuen Heimatplaneten brauchen.

Ausstellung Back to Future. Technikvisionen zwischen Fiktion und Realität - Suche nach einer anderen Welt - Ausstellungsansicht

 

© Sven Moschitz / MSPT

 
 
Hinab in die Tiefe: Unterwasserzivilisation

 

Die Erdoberfläche besteht zu rund 70 Prozent aus Ozeanen und Seen. Doch lange Zeit bleibt das Leben unter Wasser dem menschlichen Entdeckergeist verborgen.

Mit den zunehmenden technischen Möglichkeiten zum Ende des 19. Jahrhunderts beginnt die planmäßige Auslotung und Vermessung der Tiefen. Tauchanzüge und Unterseeboote ermöglichen längere Aufenthalte unter der Wasseroberfläche. Experimente mit Behausungen unter Wasser ab 1960 zeigen, dass Erdenbewohner*innen mit Hilfe der Technik auch außerhalb ihrer natürlichen Umgebung überleben können.

 

 

Zeichnung „Artist’s cutaway view of Tektite II habitat“ (künstlerische Darstellung des Tektite II Habitats.)
© NOAA Central Library Historical Fisheries Collection

Voyage to InnerSpace-National Undersea Research Program (NURP) Collection-Undersea Technologies-Submersibles.
© OAR/National Undersea Research Program (NURP),see copyright info on photolib.noaa.gov

Eintauchen in eine andere Welt: Totale Immersion

Aus Motiven wie Neugier, Langeweile oder Entspannung suchen Menschen seit jeher das Gefühl, in andere Welten versinken zu können. Kreative Autor*innen und Filmemacher*innen führen uns deshalb in vielfältige Imaginationsräume und lassen uns die eigene Lebenswelt für einen Moment vergessen.

Es ist der ständige Wunsch nach einem intensiveren Immersionserleben, der in der Geschichte zur steten Weiterentwicklung vielgestaltiger Medien führt. Sie reichen von einfachen Schattenspielen der frühen chinesischen Volkskunst und Live-Rollenspielen bis hin zu dreidimensionalen Inszenierungen und aufwändigen Virtual-Reality Installationen. Manche ermöglichen sogar Interaktionen in der virtuellen Welt.

Alle haben sie die zeitlich begrenzte Flucht aus dem eigenen Leben gemeinsam. Sie funktionieren so als Spielplatz fantastischer Ideen, die vereinzelt auch Eingang in den Alltag finden.

 

Fotografie des ersten Head Mounted Display von 1968, USA. Quelle: Ivan Sutherland, Bob Ross und Quintin Foster

Auf unserem Expotizer erfahrt ihr mehr über die Inhalte der Ausstellung: https://back-to-future.museumsstiftung.de/ (Laufzeit bis zum 29.08.2021).

 

Autorin: Caroline Dörr, 28.12.2020

Das Streben nach körperlicher Perfektion – Optimierung des Menschen

Das Streben nach körperlicher Perfektion – Optimierung des Menschen

© Sven Moschitz / MSPT

Kann man den Menschen verändern, anpassen oder gar neu erschaffen? Im ersten Raum der Ausstellung „Optimierung des Menschen“ gehen wir dieser Frage nach! Der Gedanke ist keineswegs einer diesen Jahrhunderts. Der Wunsch nach Verbesserung findet sich schon in alten Erzählungen der Menschheitsgeschichte. Ihren Ausgang nimmt diese Entwicklung in der Aufklärung: Der Mensch überlässt seine Entwicklung nicht länger einem möglichen Schöpfer, sondern nimmt sie in seine eigene Hand. Seinen Körper betrachtet er nun viel mehr als Maschine, die durch Eingriffe „repariert” werden kann.

In regelmäßigen Abständen stellen wir euch die Ausstellungsinhalte der Ausstellung „Back to Future. Technikvisionen zwischen Fiktion und Realität“ vor. Einer von insgesamt vier Themenräumen heißt „Optimierung des Menschen“ und nimmt die technischen Visionen rund um das Thema Verbesserung von Körper und Geist unter die Lupe.

Halb Mensch, halb Maschine oder doch lieber Unsterblich sein

 

Cyborgs (Cybernetic Organism) – Mischwesen aus Mensch und Maschine – sind ein beliebter Gegenstand vieler Science-Fiction Filme und Bücher und heute teilweise Realität. Computergesteuerte Prothesen für fehlende Gliedmaßen und Organe geben vielen Menschen Lebensqualität zurück. Doch es gibt auch Stimmen aus der Cyborg-Szene, die die Auflösung der Grenzen zwischen Mensch, Tier und Maschine fordern. Wie weit wird die Optimierung des Körpers in Zukunft wohl gehen?

Wenn es nach Robert Ettinger ginge, könnte der menschliche Körper dem Zerfall komplett entgehen: 1976 behandelte er Patienten mit einem Verfahren zur Konservierung des Menschen nach deren Tod. Er tauscht Körperflüssigkeiten unmittelbar nach dem Tod durch ein Kühlmittel aus und kühlt den Körper in flüssigem Stickstoff. Der Körper des ersten Patienten sowie von Ettinger selbst befinden sich nach wie vor im Stickstoffbehälter mit insgesamt rund 170 anderen Hoffnungsträger*innen. Diese sogenannten Transhumanisten glaubten alle an eine Zukunft, in der sie mit Technologie wieder zum Leben erweckt werden können.

 

Künstliche Intelligenz oder künstlich intelligent?

Der Traum, Wissen und Fähigkeiten ohne Anstrengungen zu erlangen, ist so alt wie die Menschheit selbst. Dennoch ist er bis heute nahezu unerreicht.

Eine aktuell herausfordernde Vision besteht im Übertragen von Wissen direkt auf die „Festplatte“ Gehirn. Die Science-Fiction machte es vor: im beliebten Blockbuster „Matrix“ nutzt der Hauptdarsteller beim Erlernen einer Kampfsportart eine Maschine: angeschlossen an sein Gehirn überträgt diese Disketteninhalte und beschleunigt so den Lernprozess. Forscher der HRL Laboratories in Malibu, USA experimentieren seit 2016 mit der Übertragung von elektrischen Strömungen der Gehirne erfahrener Piloten auf die Gehirne von Flugschülern. Die gewünschte Verkürzung der Übungszeit ist allerdings noch nicht sehr bedeutend und das Lernen bleibt den Schülern trotzdem nicht erspart.

 

© Sven Moschitz / MSPT

Postkarte mit einem Schulmotiv von E. Nister um 1950, Nürnberg. Quelle: SaarländischesSchulmuseum Ottweiler.
© MSPT

Andere wollen das Denken lieber gleich Maschinen überlassen. Erste Forschungsansätze in den 1950ern beschäftigten sich damit, menschliches Problemlöseverhalten maschinell zu imitieren. Auch wenn dies so schnell nicht wahr wurde, so ist doch das maschinelle Erlernen einer bestimmten Aufgabe heute schon möglich und zeichnet schwache Künstliche Intelligenzen aus. Die Realisierung einer starken KI, in der menschlichen Problemlösungskreativität und Selbstbewusstsein nachgebildet werden sollen, bleibt jedoch bis auf weiteres der Science-Fiction vorbehalten. Der 2014 erschienen Film „Ex Machina“ beispielsweise, erzählt von einem Angestellten einer Technologie-Firma, der sich in eine Androidin verliebt. Sie hinterfragt ihre Existenz und versteht nicht, wieso sie trotz Bewusstsein kein Recht auf ein freies Leben hat. Schließlich erkämpft sie sich ihre Freiheit, indem sie seine Liebe ausnutzt und flieht.

Auf unserem Expotizer erfahrt ihr mehr über die Inhalte der Ausstellung:

https://back-to-future.museumsstiftung.de/

Laufzeit der Ausstellung: 18.11.2020 bis zum 29.08.2021

Autorin: Christina-Aliki Komitakis

Schneller, höher weiter – Überwindung von Raum und Zeit

Schneller, höher weiter – Überwindung von Raum und Zeit

Back to Future_Autonomes Fahren_Futurama

Fotografie„Travelling sound chairs at Futurama exhibit” Design von Norman Bel Geddes, Weltausstellung 1939, New York City. © General Motors LLC

Private Luftttaxis, Zeitmaschinen, Personenrohrpost – es sind nur einige Mobilitätsvisionen, die aufzeigen, wie sich die Menschen in der Vergangenheit zukünftige Transportmittel imaginiert haben. Ein Ziel hatten alle Visionäre gemein, die Überwindung von Raum und Zeit. Einige dieser technischen Visionen sind heutzutage selbstverständlicher Alltag geworden, andere sind gänzlich unbekannt und wirken in der Retroperspektive gar amüsant.

 

In regelmäßigen Abständen stellen wir euch die Ausstellungsinhalte der Ausstellung „Back to Future. Technikvisionen zwischen Fiktion und Realität“ vor. Einer von insgesamt vier Themenräumen heißt „Überwindung von Raum und Zeit“ und nimmt die technischen Visionen rund um das Thema Mobilität in den Fokus.

Crossover-Utopie

 

Vor allem am Ende des 19. Jahrhundert gehörten Geschwindigkeitsüberbietungen zu den am meisten verbreiteten Zukunftsvorstellungen, in der viele Transportmittel erfunden und perfektioniert wurden. Nicht selten wurden diese Transportmittel miteinander kombiniert. Dieses Phänomen wird „Crossover-Utopie“ genannt: Transportmittel für das Wasser, die Straße, die Gleise und die Luft wurden auf abenteuerliche Weise miteinander zu neuen Verkehrsmitteln kombiniert. Herauskamen spannende neue Verkehrsmittel wie das Flugfahrrad, rollende Meeresdampfer und fliegende Autos.

 

Flugfahrrad_Back to Future
Convair Car_Back to Future

Fotografie „Flying Bicycle“ um 1900 erbaut, USA. Quelle: Alamy FF816K FLYING BICYCLE, c1900. /nThe French ‘flying bicycle,’ Aviette. Photograph, c1900. © Granger Historical Picture Archive / Alamy Stock Photo

Fotografie „Convaircar“ aus dem Jahr 1948, USA.Quelle: Alamy HRPN97 1948 Convaircar. Image shot 1948. Exact date unknown. © Motoring Picture Library / Alamy Stock

 
 
Wissenschaft und Science-Fiction befruchten sich gegenseitig

Doch sind es nicht nur die kreativen Bastler, die an den Fahrgefährten der Zukunft herumbasteln, sondern auch Science-Fiction Autoren wie beispielsweise Kurd Laßwitz, H.G. Wells und Jules Verne die in ihren Romanen Verkehrszukünfte beschreiben und skizzieren.

 

Sie verfolgten Technik-Diskurse und rezipierten diese in Ihren Werken. Texte, Zeichnungen und Technik befruchteten sich im unterschiedlichen Maße Gegenseitig. Technische Entwicklungsstufen sagen auch immer etwas über den Zeitgeist aus, denn Technik wird vom Menschen gemacht – und nicht umgekehrt.

© Sven Moschitz / MSPT

Meisten Mobilitätsvisionen sind älter als man denkt

Der Themenraum im Museum für Kommunikation nimmt fünf Mobilitätsvisionen unter die Lupe: Von erfüllten Verkehrszukünften wie den Flugobjekten, dem autonomen Fahren und dem Hyperloop, bis hin zu unerfüllten Transportmittel wie dem Beamen und der Zeitreise.

Beim Konzipieren der Ausstellung sind wir immer der Frage nachgegangen: Wie kommt das Neue in die Welt? Wann wurde zum allerersten Mal etwas in diese Richtung visioniert?

Erstaunlich ist, wie alt manche Visionen sind, obwohl man sie eher neueren und moderneren technischen Entwicklungen zuschreiben würde. Das autonome Fahren ist eine solche Entwicklung, welche medial seit den 2010er Jahren rezipiert wird. Die erste Vision stammt jedoch bereits aus dem 15. Jahrhundert.

 

© Sven Moschitz / MSPT

© Sven Moschitz / MSPT

Leonardo Da Vinci skizzierte bereits 1478 das sogenannte erste „Roboterauto“ der Welt. Es ist heute umstritten, ob dieses Fahrgefährt tatsächlich ein Selbstfahrendes ist, jedoch geht es nicht nur um die Funktionalität, sondern auch um die Idee, die Vision die dahinter steckt. Bis es zum ersten selbstfahrenden Auto kommen sollte, sollte es noch einige Jahrhunderte dauern.

Auf unserem Expotizer erfahrt ihr mehr über die Inhalte der Ausstellung:

https://back-to-future.museumsstiftung.de/

Laufzeit der Ausstellung: 18.11.2020 bis zum 29.08.2021

Autorin: Caroline Dörr, 17.12.2020

4, 3, 2, 1 – Weihnachten!

4, 3, 2, 1 – Weihnachten!

Digital im Museum zur Advents- und Weihnachtszeit

Was haben wir uns gefreut – auf die Weihnachts- und Adventszeit im Museum und auf den Nürnberger Christkindlesmarkt. Dort fahren seit über 50 Jahren unsere historischen Museumspostkutschen ihre gemächlichen Runden durch die festlich geschmückte Nürnberger Altstadt. Auf der Kinderweihnacht schreiben Familien mit Kindern aus der ganzen Welt ihre Wunschzettel ans Christkind, an Santa Claus oder Väterchen Frost. Und natürlich dreht sich auch im Museum alles rund um Weihnachten. Als der Christkindlesmarkt Ende Oktober abgesagt wird ist klar, dass Weihnachten 2020 im Museum digital stattfinden muss.

Mal selbst KutscherIn sein – auf virtueller Rundfahrt mit der Museumspostkutsche


Ausgestattet mit einer 360°-Panorama-Kamera von Önder Bingöl haben wir zusammen mit Patrick Dechent unsere historische Museumspostkutsche durch die festlich geschmückte Nürnberger Altstadt geschickt. Zu erleben sind drei verschiedene Fahrten (bei Tageslicht und bei Nacht) und Perspektiven (aus der Kabine oder vom Kutschbock) und mit verschiedenen Überraschungs-Elementen (z.B. mit einem Postillion, der das Posthorn bläst oder mit einem Akkordeon-Spieler, der uns zauberhafte Musik vorspielt). Die NutzerInnen können sich mit der Maus oder mit den Tasten WASD in den Filmen umsehen. Ganz besonders eindrucksvoll sind die Fahrten, wenn man eine VR-Brille aufsetzt. Achtung, es wird eine wackelige Fahrt!

Weihnachten hören – Glöckchen und Trommeln erklingen in Wohnzimmerlautstärke
Tosender Applaus im Festsaal, begeistert mit den Füßen trommelnde Kinder. So oder so ähnlich hatten wir uns das interaktive Mitmachkonzert mit Hilde Pohl & Yogo Pausch im Festsaal des Museums zum geplanten Aktionswochenende vorgestellt. Pandemiebedingt sind alternativ zwei wunderbare Online-Konzerte entstanden, die im weihnachtlich dekorierten Festsaal aufgezeichnet wurden. Gemeinsam mit den MusikerInnen haben wir uns die Frage gestellt, wie wir unser Museum am besten zum Klingen bringen. Natürlich mit Hilfe von verschiedensten Glocken und Trommeln, wie wir sie auch in unserer Dauerausstellung zeigen. Kinder und Eltern vor dem Bildschirm werden von den KünstlerInnen auf liebevolle Weise zum Mitmachen angeregt. Töpfe, Kochlöffel aus der Küche und eine Gestaltungsanleitung für die eigene Trommel aus einem Blumentopf helfen dabei. Reinhören lohnt sich!
Jedes Wochenende ein neues Angebot

Ein Füllhorn an Ideen und gute Zusammenarbeit machten es möglich, dass wir die Website an jedem Adventwochenende mit neuen Angeboten befüllen konnten. Ideen aus unserer traditionellen adventlichen Sonntagswerkstatt wurden ins Digitale umgewandelt, so bringen Gestaltungsanleitungen zum Thema Päckchen und Papier” oder “Engelchens Eilbriefe” kreative Mitmachangebote unkompliziert nach Hause. Zum Neujahr kommen sogar noch weitere Angebote hinzu. Schätze aus unserer Sammlung, schöne historische Weihnachtspostkarten werden neu interpretiert, indem sie von Kindern heruntergeladen und zu Hause ausgemalt werden können. In einer Live-Lesung via Zoom mit der Kinderbuchautorin Antje Herden erleben wir die chaotische Vorweihnachtszeit der liebenswerten Patchwork-Familie Buddenberg.

Wir sind vorbereitet – nun kann Weihnachten kommen!

Das gesamte digitale Weihnachtsprogramm des Museums für Kommunikation Nürnberg ist noch bis zum 6. Januar 2021 online zu erleben: mfk-nuernberg.de/weihnachten/

Einzelne Angebote werden darüber hinaus auf unserem Youtube-Kanal verbleiben.

 

Autorin: Theresia Heinz, 17.12.2020

Episode 2: Das eigene Projekt

Episode 2: Das eigene Projekt

VoloMuPo – Volontariat, Museum, Podcast

 

Das wissenschaftliche Volontariat ist so etwas wie die “Ausbildung” zum Museumsmenschen. Innerhalb von zwei Jahren erhält man Einblicke in alle Bereiche der Museumsarbeit. Vom Sammeln und Bewahren hin zur Museumspädagogik und Verwaltung. Doch wie sieht das genau aus? Was gibt es alles zu tun und welche möglichen Herausforderungen können einen erwarten? Diesen Fragen geht der VoloMuPo nach. Ein Podcast zum Informieren, Vernetzen und Austauschen für Volontär*innen, Interessierte und alle, die mal einen Blick hinter die Kulissen der Museumslandschaft schauen wollen.

Du absolvierst zurzeit dein wissenschaftliches Volontariat und möchtest gerne im VoloMuPo über deine Erfahrungen austauschen? Dann melde dich hier!

 

 

In der zweiten Episode des VoloMuPo dreht sich alles um Projekte, die man während des Volontariats eigenverantwortlich durchführen darf. Denn was nützen Einblicke in die verschiedenen Bereiche der Museumsarbeit, wenn man sie nicht in der Praxis umsetzt. Planung, Organisation und jede Menge Gehirnschmalz sind nötig, um am Ende stolz auf ein Ergebnis schauen zu können.

Heute mit dabei sind Clara Blomeyer aus dem Badischen Landesmuseum in Karlsruhe und André Burmann aus dem LWL-Museum für Archäologie in Herne. Freut euch auf Gespräche zu kurzfristigen Änderungen bei Veranstaltungen und Ausstellungen, neue Gehversuche, den wohl schönsten Arbeitsplatz in Karlsruhe im offiziell ambitioniertesten Museumspodcast-Projekt rund um das wissenschaftliche Volontariat.

Lasst uns darüber mal reden…

 

00:00:45 – Begrüßung
Willkommen bei der zweiten Episode des VoloMuPo! Viele Volontär*innen aus dem ganzen Bundesgebiet haben sich gemeldet und wollen über ihre Erfahrungen aus dem Volontariat berichten. Somit können wir direkt zur zweiten Episode zwei Gäste begrüßen.

00:01:30 – Heute zu Gast
Heute vernetzt sich Nürnberg mit Karlsruhe und Herne. Clara Blomeyer aus dem Badischen Landesmuseum und André Burmann aus dem LWL-Museum für Archäologie melden sich zum Erfahrungsaustausch über eigene Projekte im Volontariat.

00:06:53 – Das heutige Thema
Ziel des Volontariats ist es nicht nur in allen Bereichen der Museumsarbeit Erfahrungen zu sammeln, sondern diese auch aktiv einzusetzen. Hierzu zählen die Organisation von Veranstaltungen oder das Kuratieren von Ausstellungen – oder auch die Produktion eines Podcasts. Heute geben wir einen Einblick in unsere Projekte und die Arbeit, die dahinter steckt.

00:08:05 – Clara Blomeyer (Badisches Landesmuseum Karlsruhe)
Claras Volontariat ist im Landesmuseum dem Referat Kulturvermittlung angegliedert. Dadurch ist sie z.B. immer auch bei Sonderausstellungen und Vermittlungsangeboten eingebunden. Vor allem ist ihr Volontariat mit der Kuratierung einer Sonderausstellung verknüpft. Im Februar 2020 wurde dann die Ausstellung HumANimal – Das Tier und Wir eröffnet, die sich mit der kulturgeschichtlichen Beziehung zwischen Mensch und Tier auseinandersetzt.

00:12:00 – André Burmann (LWL-Museum für Archäologie Herne)
André ist Hausvolontär im LWL-Museum für Archäologie, d.h. er ist keinem festen Bereich zugeordnet und greift demnach überall helfend unter die Arme. Sein Fokus liegt momentan auf der Überarbeitung der Dauerausstellung in Herne. André stellt aber ein anderes Projekt vor: Einen Livestream zum Tag der Befreiung (8./9. Mai). Recht kurzfristig musste eine analoge Veranstaltung dazu, ins Digitale verlagert werden.

00:17:45 – Und dann kam Corona // Digitale Projekte
Das Jahr 2020 wird sicherlich niemand so schnell vergessen. Gerade im Kulturbereich hat der Satz „Und dann kam Corona“ vieles durcheinander geworfen. Viele Veranstaltungen mussten ihren Weg in den digitalen Raum finden. Wir stellen uns die Frage, wie es in einer Zeit nach Corona aussehen? Welche digitalen Formate werden weitergeführt und wie viele Formate werden noch genutzt, wenn Ausstellungshäuser, Theater und Konzerte wieder analog begehbar sein werden.

00:25:55 – Digitale Führungen
Kontaktbeschränkungen und Abstandsregeln machen zurzeit klassische Führungen durch Ausstellungen unmöglich. Während die Museen geschlossen sind, bleibt der analoge Zugang verständlicherweise komplett aus. Aber selbst Führungen können digitalisiert werden, wie André am Beispiel eines Angebots des LWL-Museums für Archäologie erklärt.

00:31:00 – Live-Gaming aus dem Museum für Kommunikation
Von Oktober 2020 bis April 2021 zeigt das Museum für Kommunikation Nürnberg die Wechselausstellung #neuland – Ich, wir und die Digitalisierung. Die Ausstellung wurde vom Museum für Kommunikation Frankfurt in Kooperation mit der Nemetschek-Stiftung kuratiert und widmet sich ganz dem Thema der Digitalisierung. Wie digital eine Digitalisierungs-Ausstellung sein kann, musste sie direkt bei der Eröffnung im März in Frankfurt unter Beweis stellen. In Nürnberg wurde mit Voraussicht bereits ein breites digitales Rahmenprogramm geplant, darunter eine Live-Gaming-Reihe, die Videospiele nicht nur ins Museum holen möchte, sondern auch in die Köpfe von Nicht-Gamer*innen.

00:47:42 – HumANimal // Ausstellung und Podcast
Die Sonderausstellung HumANimal war noch nicht lange eröffnet, bis sie aufgrund des Lockdowns im Frühjahr wieder geschlossen werden musste, damit sie aber trotzdem zugänglich bleiben konnte, wurde sie auf verschiedene Weisen ins Digitale geholt. Objektvorstellungen sowie einen Podcast.

00:57:20 – Podcasts aus dem Museum
Braucht ein Museum einen Podcast? Wir sagen: Ja! Worin liegen die Vorteile, wen erreicht man wie kann einen Museumspodcast füllen? Wir appellieren äußerst subtil dafür, dass Museen vielmehr auf Podcasts setzen, vielleicht sogar als Volontariatsprojekt.

01:10:30 – Letzer Werbeblock // Verabschiedung
HumANimal ist noch bis zum 25. April 2021 in Karlsruhe zu sehen. Danach soll sie auf Wanderschaft gehen. Das Badische Landesmuseum – und vor allem Clara – freut sich auf Anfragen. Der Livestream aus dem LWL-Museum für Archäologie ist auf YouTube zu finden und kann sehr gerne nachgeschaut werden. Lasst gerne einen Like bei allen Social Media-Kanälen da und freut euch auf die nächsten Episoden des VoloMuPo.

 

Zu Gast: Clara Blomeyer (Badisches Landesmuseum Karlsruhe), André Burmann (LWL-Museum für Archäologie Herne)
Redaktion/Moderation:
 Christian Bihn
Intro- und Outro-Musik: “Hau ab!” von der CD: „Bruders große Reise“, mit freundlicher Genehmigung von Stephan Völker (www.stephan-voelker.de)

Ein Projekt der Museumsstiftung Post und Telekommunikation

Autor: Christian Bihn, 15.12.2020