“Dann wird das plötzlich riesig” – Der lange Weg zur fertigen Ausstellung

“Dann wird das plötzlich riesig” – Der lange Weg zur fertigen Ausstellung

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Dieser Beitrag ist ein Gastbeitrag von den Student:innen des Studienganges „Wissenschaft- Medien- Kommunikation“ des Karlsruher Institut für Technologie und ist in Zusammenarbeit mit dem Museum für Kommunikation entstanden. Verschiedene Perspektiven auf die Konzeption, Durchführung und Kommunikation der „Back to Future“ Ausstellung wurden erarbeitet und in Blogbeiträgen zusammengeführt.

Der lange Weg zur fertigen Austellung

Ausstellungsraum 04: Überwindung von Raum und Zeit © Sven Moschitz / MSPT

 

Was passiert eigentlich vor der Eröffnung im Museum, woher kommen die Exponate und welche Geschichten verbergen sich hinter ihnen? Katja Weber, Kuratorin der aktuellen Sonderausstellung, gibt uns gemeinsam mit Volontärin Caroline Dörr einen Einblick in den spannenden Entstehungsprozess von “Back to future”.

Viele Prozesse greifen ineinander, bis eine Idee zum Konzept und schließlich zu einer Ausstellung wird. Andere Mitarbeiter:innen zu motivieren, deren Fokus nicht ausschließlich auf “Back to future” liegt, sei dabei “echt nicht zu unterschätzen, total wichtig.”, betont Katja Weber. “Motivation ist das A und O und es ist auch eine große Führungskompetenz, motivieren zu können.“ Durch ihre Arbeit vor Ort wurde die wissenschaftliche Volontärin Caroline Dörr dabei zu einer wichtigen Stütze. Sie koordinierte zudem die Einbindung der Ausstellung in museumsinterne Abläufe. Der eigentlichen Entstehung von “Back to future” geht eine lange gedankliche Vorbereitung und Planung voraus. Mit ihrer Idee zur Ausstellung trat Katja Weber zunächst an das Museum für Kommunikation Frankfurt heran. Im Alleingang entwickelte sie erste interaktive und partizipative Vermittlungsideen. Später unterstützte sie dabei ein Team aus internen und externen Mitarbeiter:innen.

Gemeinsam arbeiteten sie verschiedene Zugänge aus, um den Besucher:innen abstrakte oder nicht sichtbare Dinge zu vermitteln, beispielsweise das Internet. Neben großen und kleinen Wandzitaten lockert ein sogenanntes „visions voting“ die Ausstellung auf. Dabei können die Besucher:innen selbst ein Teil der Ausstellung werden, indem sie an einem Monitor über bestimmte Fragen abstimmen, deren Antworten im Anschluss auf einer Leinwand angezeigt werden. Gleichzeitig bekommen sie einen Überblick darüber, wie andere Teilnehmer:innen geantwortet haben.

Vom Konzept zur Ausstellung

Erst nachdem der zeitliche Rahmen gesetzt war, konnte “Back to future” im Detail ausgearbeitet werden. “Alles, was vorher konzeptionelle Hirngespinste waren, wird Realität. Daran merkt man auch, ob man sich Quatsch ausgedacht hat.”, sagt Katja Weber. Sie empfand diese Phase als schwierig, da sie eine andere Haltung einnehmen musste. „Man liest, denkt und diskutiert nicht mehr, sondern ist plötzlich fleißig und muss irgendwie Objekte organisieren.“ Es wurden mitunter Transporte angefragt und eine Entwurfsplanung von Gestalter:innen erstellt, welche von den Schrauben bis zum Format alles festlegt. Mit der Phase der Grafik-, Medien- und Bauausschreibung begann laut Katja Weber eine “ganz eigene Krimigeschichte”, da das vorhandene Budget nicht immer mit den Angeboten der Firmen übereinstimmte.

Zettelkasten des Soziologen Niklas Luhmann © Sven Moschitz / MSPT

 

 Sobald der Leihverkehr beginnt, laufen die Dinge im Museum zusammen. Leihverkehr bedeutet, dass Ausstellungsstücke zeitweise von anderen Museen geliehen werden. Begleitet wurde dieser Prozess von einer E-Mail-Flut, die nur mithilfe zweier Praktikantinnen beherrschbar war: Es mussten Lizenzen bei Bibliotheken erfragt und Objektankäufe organisiert werden. Auch Versicherungswerte wurden gemeldet, bevor der Transport der Exponate in die große Schatzkammer des Museums erfolgen konnte. „Da fließt irgendwie alles so schön zusammen“, beschreibt Caroline Dörr den Endspurt der Ausstellungsorganisation. In einem Blogartikel vergleicht sie Ausstellungsaufbau mit Puzzeln, „weil man das Gefühl hat, auf einmal fallen alle Puzzlesteine zusammen und es ergibt sich ein schönes großes Bild.“Nach dem vierwöchigen Aufbau und einer ausführlichen Dokumentation stand schließlich die Ausstellung und konnte digital eröffnet werden. Bei „Back to Future“ war das am 18.November 2020. „Leider nicht analog, aber ich glaube, es ist trotzdem eine schöne Eröffnung gewesen.“, so Caroline Dörr. Zu diesem Zeitpunkt lagen zwei Jahre Arbeit hinter dem Museumsteam. Katja Weber war in diesem Zeitraum als selbständig arbeitende Kuratorin vom Museum beauftragt, betont aber, dass die Ideen viel früher entstanden sind.

 

Ein Blumenstrauß voller Ideen

Neue Ideen umzusetzen und gleichzeitig ältere Planungen zu verwerfen, gehört zu jedem Projekt dazu. „Es ist ständig ein bunter Blumenstrauß von Ideen“, beschreibt Katja Weber den Arbeitsprozess, in dem viele anfänglichen Überlegungen aussortiert wurden. Leere Bilderrahmen, um darauf aufmerksam zu machen, dass in der Ausstellung zu wenig Vielfalt zu finden ist, war eine dieser Ideen. Sie sollten Werke von Frauen und Menschen aus anderen Kulturen ersetzen, da das Museumsteam historisch bedingt hauptsächlich Erfindungen weißer Männer ausstellen konnte. Nach Absprachen im Team wurde die Idee allerdings durch die poetischen Umwege ersetzt. Am Ende waren es sehr wenige Blumen des ursprünglich großen Bouquets, die es in die Realisierung geschafft haben. Wie viel Herzblut in der Umsetzung von „Back to future“ steckte, beweisen uns unsere Interviewpartnerinnen bei der Frage nach ihren Lieblingsobjekten. Beide geraten dabei ins Schwärmen: „Ich finde es schön, wenn sich eigene Biografien irgendwo verdichten“, sagt Katja Weber zum Zettelkasten des Soziologen Niklas Luhmann. Sie selbst sei als Soziologin stark von seinem Denken geprägt worden. Das Original nun in ihrer Ausstellung zu finden, sei „irgendwie abgefahren“. Auch für Caroline Dörr ist der Zettelkasten ein ganz besonderes Ausstellungsstück: „Es gibt so ein paar Objekte, bei denen denkt man sich, die kriegt man auf keinen Fall. Das ist dann ein mega Erfolgserlebnis, wenn man sie doch bekommt.“ Ein Ausstellungsstück hat es ihr allerdings besonders angetan: „Man denkt sich so: ‚Hä, was ist das eigentlich?‘“, beschreibt sie das Fahrzeugauge, mit dem das erste autonom fahrende Auto Deutschlands das Sehen erlernen sollte. Es stammt aus einer privaten Sammlung, auf die sie über viele Umwege gestoßen ist und dessen Geschichte sie aus erster Hand erfahren konnte. Mit einem breiten Grinsen im Gesicht meint Caroline Dörr dazu: „Solche Objekte in der Ausstellung zu haben, wenn man die Geschichte dahinter weiß – das sind schon kleine, persönliche Highlights.“

Autor:innen: Student:innen des Karlsurher Institut für Technologie

newsdesk – Podcast über Journalismus und Social Media

newsdesk – Podcast über Journalismus und Social Media

Welche Rolle spielt Journalismus in unserer Demokratie? Wie viel Macht haben Medien und welche Freiheiten benötigen Journalist:innen? Kann gar von der „Vierten Gewalt“ im Staat gesprochen werden? Diese und andere Fragen beantworten die Studierenden der Journalistik an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt (KU Eichstätt) im Podcast newsdesk über „Journalismus und Social Media aus dem Museum für Kommunikation Nürnberg“.

Neben der veränderten Mediennutzung durch mobile digitale Endgeräte, der Bedeutsamkeit von Pressefreiheit, dem Pressekodex und der Macht von Sprache, werden auch polarisierende Themen wie „Fake News“ und „Whistleblower“ analysiert. Wann kommen Journalist:innen an ihre Grenzen? Was macht guten Journalismus aus? Wo liegen die Unterschiede zwischen Journalismus und PR? Diese und andere Fragen beantworten die Student:innen in insgesamt zehn Folgen gemeinsam mit verschiedenen Expert:innen. Zum Ende jeder Folge werden in einem 60-Sekunden-Rückblick noch einmal die wichtigsten Informationen gebündelt.

Episode 1 - Investigativ-Recherche

„Wirecard“, „Panama Papers“ oder „Ibiza-Affäre“: Erst durch intensive Recherche von Journalist:innen kamen viele Machenschaften aus Politik und Wirtschaft ans Licht. In solchen Fällen wird von „Investigativ-Journalismus“ gesprochen. Sina Bahr und Melissa Dennebaum geben in dieser Folge zunächst einen kurzen Überblick, wie journalistische Recherche allgemein aussehen kann. Anschließend klären sie, was genau mit investigativer Recherche gemeint ist. Dafür sprechen sie mit Capital-Redakteur Thomas Steinmann. Er erklärt, was Investigativ-Journalismus für ihn bedeutet, welche Methoden und Quellen besonders wichtig sind und wie weit Journalist:innen dabei gehen dürfen.


00:00 Intro newsdesk — 00:15 Recherche als Grundfeiler von Journalismus — 02:50 Was ist investigativer Journalismus — 04:45 Interview mit Thomas Steinmann — 13:00 Das Wichtigste aus der Folge in 60 Sekunden — 14:00 Schlusswort und Outro

Episode 2 - Whistleblower

Welcher „Whistleblower“ schrieb unter dem Pseudonym „Citizenfour“ verschlüsselte E‑Mails? Wie soll eine EU-Richtlinie helfen, Menschen zu schützen, die vertrauliche Informationen an die Öffentlichkeit bringen? Sina Bahr und Melissa Dennebaum erklären in dieser Folge, was „Whistleblowing“ und was „Leaks“ sind. Dabei beleuchten sie sowohl deutsche als auch internationale Fälle.Im Gespräch mit dem Journalist Thomas Steinmann erschließt sich, wie wichtig es ist, Informant:innen zu schützen aber auch gleichzeitig deren Angaben zu prüfen. Abschließend werfen Bahr und Dennebaum einen Blick darauf, wie es um die Identität von Whistleblower:innen im Ernstfall steht und wie die aktuelle Rechtslage in Deutschland und in der EU aussieht.


00:00 Einführung (Verschlüsselte E-Mail an Laura Poitras) — 01:00 Intro newsdesk — 01:15 Vorstellung + Was ist eigentlich Whistleblowing? — 02:25 Beispiele von Whistleblowern — 03:15 Wikileaks und Sicherheit im Netz — 05:00 Interview mit Thomas Steinmann — 09:55 Mögliche Folgen für Whistleblower — 12:02 Rechtlicher Schutz für Whistleblower — 13:25 Das Wichtigste aus der Folge in 60 Sekunden — 14:28 Schlussworte und Outro

Episode 3 - Pressefreiheit vs. Menschenwürde

Der sich aus den Türmen des World Trade Centers in den Tod stürzende Mann, Fotos von Leichen nach dem Tsunami 2004, private Chatnachrichten im Fall Solingen und das „Weihnachtswunder“ Michael Schumacher –sind der Pressefreiheit auch Grenzen gesetzt? Johannes Lenz und Laura Koop erklären in dieser Podcast-Folge, warum der Schutz der Menschenwürde in einem speziellen Verhältnis zur Pressefreiheit steht. Dabei gehen sie auch der Frage nach, ab wann sich eine Berichterstattung zu unangemessenem Sensationalismus entwickelt und was man dagegen tun kann. Ein Gespräch mit Prof. Dr. Friederike Herrmann beleuchtet das Thema zudem aus medienethischer Sicht.


00:00 Vorstellung und Intro newsdesk — 00:30 Fall Solingen und Menschenwürde — 02:43 Artikel 5 des GG — 03:30 Was ist Pressefreiheit und warum ist sie so wichtig? — 05:54 Was ist Menschenwürde? — 07:15 Wie wird Menschenwürde in der Rechtsprechung behandelt? — 10:40 Was meint „Selbstkontrolle“? — 11:50 Jugendmedienschutz-Staatsvertrag — 14:20 Welche Bilder dürfen gezeigt werden? — 16:19 Entscheidung des Presserates zum Fall Solingen — 19:15 Juristische Folgen — 21:50 Interview mit Prof. Dr. Friederike Herrmann — 24:29 Das Wichtigste aus der Folge in 60 Sekunden — 25:55 Schlussworte und Outro

Episode 4 - Fehlervermeidung

Ein kleiner Zahlendreher hier, ein vergessener Buchstabe da: Allen Menschen sind schon einmal Flüchtigkeitsfehler unterlaufen. Auch im Journalismus können sie vorkommen. Doch manche Fehler sind schwerwiegender als kleine Rechtschreibpannen. Durch unsaubere Recherche, Missachtung des Deutschen Pressekodex und Sensationsberichterstattung können, wie im Fall Jörg Kachelmann, berufliche Reputation und privates Ansehen zerstört werden. In dieser Folge beschäftigen sich Mariella Mandurino und Liv Rademacher mit verschiedenen Fällen sowie den daraus resultierenden Folgen. Ob ihm auch schon einmal ein Fehler unterlaufen ist und wie man damit umgeht, fragen die beiden den Reporter und Nachrichtensprecher Yves Simon in einem Interview.


00:00 Einstieg und Intro newsdesk — 00:50 Vorstellung — 01:29 Was sind Fehler im Journalismus? — 03:33 Interview mit Yves Simon — 06:50 Wahrheitsgehalt und Glaubwürdigkeit — 07:34 Fall Jörg Kachelmann — 10:45 Sensationsberichterstattung — 12:00 Das Wichtigste aus der Folge in 60 Sekunden — 13:00 Schlussworte und Outro

Episode 5 - "Guter" Journalismus

Was ist eigentlich guter Journalismus? Was muss ein:e Journalist:in für eine gute Berichterstattung mitbringen? Selbsterfundene Geschichten, wie unter anderem die von Claas Relotius, zählen mit Sicherheit nicht dazu. Nicht nur Neugierde ist für Journalist:innen wichtig, auch Glaubwürdigkeit, Relevanz und viele weitere Faktoren spielen eine große Rolle bei der Qualität der Berichte. Mit diesen und vielen weiteren Tipps und Erklärungen, was guten Journalismus ausmacht, beschäftigen sich Liv Rademacher und Mariella Mandurino in dieser Folge von newsdesk. Worauf Jounalist:innen besonders achten sollten und was für sie einen ausgesprochen hohen Stellenwert hat, berichtet zudem Eva Limmer vom Bayerischen Rundfunk.


00:00 Einstieg und Intro newsdesk — 01:00 Vorstellung — 01:50 Wie ist ein guter Journalismus? — 03:00 Der Fall Claas Relotius und der Pressekodex — 05:15 Relevanz, Verständlichkeit und Langeweile-Verbot — 07:43 Interview mit Eva Limmer — 10:26 Das Wichtigste aus der Folge in 60 Sekunden — 11:26 Schlussworte und Outro

Episode 6 - Framing

Ist das Glas halb voll oder halb leer? Auch wenn sich in beiden Fällen dieselbe Menge Wasser im Glas befindet, scheint die Wahl unserer Worte bei dem bekannte Gedankenspiel die Optimist:innen und Pessimist:innen zu unterscheiden. Nicht nur der objektive Sachverhalt bestimmt die Perspektive, sondern auch die positive oder negative sprachliche Darstellung beeinflusst, wie wir die Dinge um uns herum wahrnehmen. In der Kommunikationswissenschaft spricht man dabei vom „Framing“. Mächtige Akteur:innen aus Politik und Wirtschaft nutzen solche Deutungsmuster schon lange. Alles Manipulation oder ein unvermeidbares sprachliches Phänomen? Dieser und weiteren Fragen, vor allem, wie in den Medien mit „Framing“ umgegangen wird, gehen Laura Koop und Johannes Lenz nach und bitten Prof. Dr. Klaus Meier von der KU Eichstätt um seine Expertise.


00:00 Vorstellung und Intro newsdesk — 00:23 Worte und ihre Botschaften – „Framing“ — 02:04 Was ist eigentlich „Framing“? — 02:50 Studien zum „Framing“ — 07:15 Gefahr bei „Framing“ — 09:49 Interview mit Prof. Dr. Klaus Meier — 12:35 Das Wichtigste aus der Folge in 60 Sekunden — 13:44 Schlussworte und Outro

Episode 7 - Krisenjorunalismus

Was verbindet aus medienwissenschaftlicher Sicht schreckliche Ereignisse wie 9/11, Fukushima und den Syrienkrieg? Bei allen Ereignissen handelt es sich um Krisen, bei denen die Berichterstattung von Journalist:innen wichtige, informative Arbeit geleistet haben. In dieser Folge von newsdesk begeben sich Moritz Klein und Daniel Scheuerer gedanklich auf den Weg an Orte, von welchen es besonders schwer ist zu berichten. Doch auch in unserem Alltag kann es zu unvorhergesehen Krisen kommen. Wie Journalist:innen mit solchen Situationen umgehen, welche Folgen sie treffen können und wie die Informationen am Ende auf unser Smartphone gelangen, wird in dieser Episode besprochen.


00:00 Intro und Vorstellung — 00:30 Was ist eine Krise und wie wird darüber berichtet? — 02:18 Was erschwert Krisenjournalismus besonders? — 04:10 Journalismus in Kriegsgebieten — 07:05 Ereignisse des 11. September für Journalist:innen — 08:10 Berichterstattung von der Tsunami- und Reaktor-Katastrophe in Japan — 09:05 Journalismus im Syrienkrieg — 10:00 Die Corona-Pandemie und Krisenjournalismus — 10:55 Das Wichtigste aus der Folge in 60 Sekunden — 11:35 Schlussworte und Outro

Episode 8 - Fake News

Was sind eigentlich „Fake News“? Daniel Scheuerer und Moritz Klein gehen dem Phänomen auf den Grund, welches vermutlich so alt wie die Menschheit selbst ist. Dabei werden entweder Falschnachrichten verbreitet oder seriöse Medien diffamiert und diskreditiert. Die beiden blicken in die Geschichte der „Fake News“, sprechen über das Hier und Jetzt und stellen die spannende Frage, wer profitiert eigentlich von „Fake News“ . Zum Schluss geben sie noch ein paar praktische Tipps, wie man Falsch-Nachrichten entlarven und entkräften kann. Hören Sie rein!


00:00 Intro und Vorstellung — 00:29 Fake News – zwei Bedeutungen — 01:24 Wo begegnen uns Fake News? — 02:39 Warum werden so viele Fake News verbreitet? — 04:29 Fake News in der Geschichte — 06:25 Fake News und Auswirkungen aufs tägliche Leben — 08:26 Fakten-Checker — 08:50 „Lügenpresse“ — 11:03 How to: Fake News erkennen — 12:20 Das Wichtigste aus der Folge in 60 Sekunden — 13:13 Schlussworte und Outro

Episode 9 - PR vs. Journalismus

Was sind eigentlich „PR“, „Werbung“ oder „Journalismus“? Das hat alles irgendwie mit Medien zu tun? Sina Schneider und Celine Frohnapfel wollen Licht ins Dunkel bringen. Sie erklären, wo die Unterschiede und Gemeinsamkeiten liegen und welche Grenzfälle es zwischen interessensgesteuerter PR und unabhängigem Journalismus gibt. Außerdem erfährt man, was sogenannte „Stakeholder“ sind, welche Rolle der Neffe von Sigmund Freud in der Geschichte der PR spielt, und warum Journalismus auch als „Vierte Gewalt“ in unserer Demokratie bezeichnet wird.


00:00 Einführung und Intro newsdesk — 00:40 Vorstellung — 00:50 Der Unterschied zwischen Journalismus, PR und Werbung — 02:11 Woher kommt PR? — 03:50 Was macht PR? — 05:40 PR = Werbung? — 06:20 Und was ist im Gegensatz dazu Journalismus? — 09:53 Das Wichtigste aus der Folge in 60 Sekunden — 10:22 Schlussworte

Episode 10 - Influencer

Heute schon „geinfluenced“ worden? Instagram, YouTube, TikTok und Co. gewinnen immer mehr Einfluss auf unser Leben – von der eigenen Ernährungsweise über Kaufentscheidungen bis zum Wahlverhalten. Sina Schneider und Celine Frohnapfel nehmen „Influencer:innen“ genauer ins Visier, um herauszufinden, ob diese etwas mit Journalismus zu tun haben. Die Influencerin Ann-Christin Weber liefert den beiden dafür als Expertin Insider-Wissen zu Instagram, Kooperationen und Klicks.


00:00 Einführung und Intro newsdesk — 01:15 „Influencen“ und Instagram — 03:15 Sind Influencer:innen auch Journalist:innen? — 04:58 Was sind Journalismus, PR und Werbung? — 05:56 Wann ist ein Post Werbung? — 07:22 Die Macht von Influencer:innen — 08:12 Interview mit Ann-Christin Weber — 13:32 Influencer-Marketing — 17:00 Das Wichtigste aus der Folge in 60 Sekunden — 17:43 Outro

Impressum
newsdesk – Podcast über Journalismus und Social Media aus dem Museum für Kommunikation Nürnberg

Projektleitung
Dr. Annabelle Hornung
Dr. Vera Losse

Wissenschaftliche Projektleitung
Dr. Jonas Schützeneder (Universität Eichstätt)
Michael Graßl (Universität Eichstätt)

Podcast-Kreation & Produktion
Sina Bahr und Melissa Dennebaum
Laura Koop und Johannes Lenz
Mariella Mandurino und Liv Rademacher
Moritz Klein und Daniel Scheuerer
Celine Frohnapfel und Sina Schneider
Kilian Müller und Michael Kohl (Technische Unterstützung)

Koordination im Museum
Christian Bihn
Nadja Möhler, Luisa Wesch

Gestaltung Icon
Martin Küchle

Dank
Wir danken allen Studierenden sowie allen am Projekt wissenschaftlich, kreativ, technisch und infrastrukturell beteiligten Personen! Unser spezieller Dank gilt den beteiligten Expert:innen: Dr. Jonas Schützeneder und Michael Graßl (wissenschaftliche Leitung) sowie Thomas Steinmann (Folge 1 & 2), Prof. Dr. Friederike Herrmann (Folge 3), Yves Simon (Folge 4), Eva Limmer (Folge 5), Prof. Dr. Klaus Meier (Folge 6) und Ann-Christin Weber (Folge 10)

Autor: Museum für Kommunikation Nürnberg, 10.09.2021
“Dann wird das plötzlich riesig” – Der lange Weg zur fertigen Ausstellung

„Back to Future“: Von der Idee zum Konzept

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Dieser Beitrag ist ein Gastbeitrag von den Student:innen des Studienganges „Wissenschaft- Medien- Kommunikation“ des Karlsruher Institut für Technologie  und ist in Zusammenarbeit mit dem Museum für Kommunikation entstanden. Verschiedene Perspektiven auf die Konzeption, Durchführung und Kommunikation der „Back to Future“ Ausstellung wurden erarbeitet und in Blogbeiträgen zusammengeführt.

Was steckt eigentlich hinter einer Museumsausstellung? Der ein oder andere hat sich wohl bereits diese Frage gestellt, denn selten bekommt man einen Einblick hinter die Kulissen. Im Interview gewähren Kuratorin Katja Weber und Volontärin Caroline Dörr einen Einblick, wie aus der Idee ein Konzept für die Ausstellung Back to Future entstanden ist. Die Sonderausstellung „Back to Future“ präsentiert Technikvisionen zur Kommunikation und Mobilität aus dem 19. und 20. Jahrhundert. Längst sind viele Visionen der kreativen Vordenker Teil des Alltags, andere hingegen sind bis heute Fiktion.

Bereits vor einigen Jahren kam Katja Weber die Idee, eine Ausstellung zum Thema Technikvisionen zu planen: „Für eine Wissenschaftstagung zu den Themen bin ich nach Paderborn ins Science-Forum und ehrlich gesagt fand ich alles ziemlich trübe und sehr technisch. Ich kam nicht wirklich in die Diskurse rein und dann kam einer rein, der irgendwie anders war und der über Technikutopien erzählt hat. Da habe ich dann zum ersten Mal richtig zugehört und fand es interessant. Das ist irgendwie spannend, über die Geschichte der Technikvision zu erzählen.“

Von der Themenfindung zum Konzept

Das Museum für Kommunikation Frankfurt (MfK) ist primär ein Technikmuseum, weshalb Weber den Fokus auf die Aspekte der Kommunikation und der Technik der vergangenen Visionen legte. Durch die Nutzung und Auswirkung vergangener Technikvisionen für und auf den Menschen möchte das MfK dem Publikum die Relevanz des Themas näherbringen.
Aus der Idee entstand ein Konzept bestehend aus einem Prolog, vier Themenräumen und einem Epilog. Die Räume befassen sich mit der Optimierung des Menschen, grenzenloser Kommunikation, Überwindung von Raum und Zeit sowie der Suche nach anderen Welten.

Prolog, Kernthemen, Epilog – der rote Faden

Dem Prolog und Epilog misst die Kuratorin einen hohen Stellenwert bei: „Bei Ausstellungen muss man sich, wie beim Film und Theater auch, über die Dramaturgie Gedanken machen. Ehrlich gesagt vergessen das manche Ausstellungsmacher.“

Zu Beginn stimmt der Prolog in utopisches Denken ein, zum Ende wiederrum lädt der Epilog der Ausstellung das Publikum dazu ein sich selbstständig eine Utopie zu generieren. Zusammen geben sie den Besucher:innen einen roten Faden, an dem sie sich heran hangeln können und bilden einen Einstieg und einen Abschluss in das Thema „Back to Future“.

 Im Austausch mit dem Museum wurden die Kernthemen festgelegt. Dabei war es wichtig, die Leitlinien der Einrichtung im Auge zu behalten. „Da muss man auch immer als Kurator und Kuratorin aufpassen, auf wie viel man sich einlässt. Ich habe mich bei dieser Ausstellung auf ein paar zu viele Themen eingelassen. Durch den gesteigerten Arbeitsaufwand musste sogar weiteres Personal eingestellt werden.“

Prolog zur Back to Future Austellung

 

Schwierigkeiten bei der Umsetzung

Eingang zur Back to Future Austellung

 

Carolin Dörr verrät, dass nicht alles umgesetzt werden konnte, was zunächst geplant war. Meist sind Budget und Platz die entscheidenden Faktoren, ob alle gestalterischen und inhaltlichen Elemente realisiert werden können. Weber betont zusätzlich, dass bei einer zu hohen Informationsdichte die Besucher:innen überfordert sein könnten. Dennoch sind die Mitwirkenden mit dem Endergebnis mehr als zufrieden.

Schlussendlich stellt sich die Frage, welches Ziel die Ausstellung verfolgt: „Es ist halt auch eine Entscheidung wie wir, die jetzt die Technik benutzen und entwickeln, uns die Zukunft vorstellen und gestalten. Das ist eigentlich die Botschaft dieser Ausstellung: Dass wir uns bewusst werden, dass wir nicht abhängig sind von großen Technikkonzernen, die sich irgendwas ausdenken, sondern dass wir auch entscheiden können, wie unsere Zukunft sein soll.“ erwiderte die Kuratorin.

Hinter der Idee und dem Konzept der Ausstellung „Back to Future“ steckt mehr als nur eine Vermittlung vergangener Technikvisionen der Zukunft. Das Team möchte durch die Ausstellung darauf aufmerksam machen, wie sich gegenwärtige Ideen über die Zukunft in der Technik ausdrücken. Außerdem soll gezeigt werden, wie wir selbst die Technik der Zukunft beeinflussen können.

Autor:innen: Paulina Barton; Jena Cho; Paolo Pavone