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Dieser Beitrag ist ein Gastbeitrag von den Student:innen des Studienganges „Wissenschaft- Medien- Kommunikation“ des Karlsruher Institut für Technologie  und ist in Zusammenarbeit mit dem Museum für Kommunikation entstanden. Verschiedene Perspektiven auf die Konzeption, Durchführung und Kommunikation der „Back to Future“ Ausstellung wurden erarbeitet und in Blogbeiträgen zusammengeführt.

Was steckt eigentlich hinter einer Museumsausstellung? Der ein oder andere hat sich wohl bereits diese Frage gestellt, denn selten bekommt man einen Einblick hinter die Kulissen. Im Interview gewähren Kuratorin Katja Weber und Volontärin Caroline Dörr einen Einblick, wie aus der Idee ein Konzept für die Ausstellung Back to Future entstanden ist. Die Sonderausstellung „Back to Future“ präsentiert Technikvisionen zur Kommunikation und Mobilität aus dem 19. und 20. Jahrhundert. Längst sind viele Visionen der kreativen Vordenker Teil des Alltags, andere hingegen sind bis heute Fiktion.

Bereits vor einigen Jahren kam Katja Weber die Idee, eine Ausstellung zum Thema Technikvisionen zu planen: „Für eine Wissenschaftstagung zu den Themen bin ich nach Paderborn ins Science-Forum und ehrlich gesagt fand ich alles ziemlich trübe und sehr technisch. Ich kam nicht wirklich in die Diskurse rein und dann kam einer rein, der irgendwie anders war und der über Technikutopien erzählt hat. Da habe ich dann zum ersten Mal richtig zugehört und fand es interessant. Das ist irgendwie spannend, über die Geschichte der Technikvision zu erzählen.“

Von der Themenfindung zum Konzept

Das Museum für Kommunikation Frankfurt (MfK) ist primär ein Technikmuseum, weshalb Weber den Fokus auf die Aspekte der Kommunikation und der Technik der vergangenen Visionen legte. Durch die Nutzung und Auswirkung vergangener Technikvisionen für und auf den Menschen möchte das MfK dem Publikum die Relevanz des Themas näherbringen.
Aus der Idee entstand ein Konzept bestehend aus einem Prolog, vier Themenräumen und einem Epilog. Die Räume befassen sich mit der Optimierung des Menschen, grenzenloser Kommunikation, Überwindung von Raum und Zeit sowie der Suche nach anderen Welten.

Prolog, Kernthemen, Epilog – der rote Faden

Dem Prolog und Epilog misst die Kuratorin einen hohen Stellenwert bei: „Bei Ausstellungen muss man sich, wie beim Film und Theater auch, über die Dramaturgie Gedanken machen. Ehrlich gesagt vergessen das manche Ausstellungsmacher.“

Zu Beginn stimmt der Prolog in utopisches Denken ein, zum Ende wiederrum lädt der Epilog der Ausstellung das Publikum dazu ein sich selbstständig eine Utopie zu generieren. Zusammen geben sie den Besucher:innen einen roten Faden, an dem sie sich heran hangeln können und bilden einen Einstieg und einen Abschluss in das Thema „Back to Future“.

 Im Austausch mit dem Museum wurden die Kernthemen festgelegt. Dabei war es wichtig, die Leitlinien der Einrichtung im Auge zu behalten. „Da muss man auch immer als Kurator und Kuratorin aufpassen, auf wie viel man sich einlässt. Ich habe mich bei dieser Ausstellung auf ein paar zu viele Themen eingelassen. Durch den gesteigerten Arbeitsaufwand musste sogar weiteres Personal eingestellt werden.“

Prolog zur Back to Future Austellung

 

Schwierigkeiten bei der Umsetzung

Eingang zur Back to Future Austellung

 

Carolin Dörr verrät, dass nicht alles umgesetzt werden konnte, was zunächst geplant war. Meist sind Budget und Platz die entscheidenden Faktoren, ob alle gestalterischen und inhaltlichen Elemente realisiert werden können. Weber betont zusätzlich, dass bei einer zu hohen Informationsdichte die Besucher:innen überfordert sein könnten. Dennoch sind die Mitwirkenden mit dem Endergebnis mehr als zufrieden.

Schlussendlich stellt sich die Frage, welches Ziel die Ausstellung verfolgt: „Es ist halt auch eine Entscheidung wie wir, die jetzt die Technik benutzen und entwickeln, uns die Zukunft vorstellen und gestalten. Das ist eigentlich die Botschaft dieser Ausstellung: Dass wir uns bewusst werden, dass wir nicht abhängig sind von großen Technikkonzernen, die sich irgendwas ausdenken, sondern dass wir auch entscheiden können, wie unsere Zukunft sein soll.“ erwiderte die Kuratorin.

Hinter der Idee und dem Konzept der Ausstellung „Back to Future“ steckt mehr als nur eine Vermittlung vergangener Technikvisionen der Zukunft. Das Team möchte durch die Ausstellung darauf aufmerksam machen, wie sich gegenwärtige Ideen über die Zukunft in der Technik ausdrücken. Außerdem soll gezeigt werden, wie wir selbst die Technik der Zukunft beeinflussen können.

Autor:innen: Paulina Barton; Jena Cho; Paolo Pavone