Stay at Home-Podcasttipps: #KI

Stay at Home-Podcasttipps: #KI

Für viele Menschen gilt derzeit: Stay at Home – Bleibt zuhause! Räumliche Distanzierung muss aber nicht soziale Distanzierung bedeuten. Es gibt viele Medienformate, die es uns ermöglichen, uns auszutauschen, voneinander zu Lernen und Geschichten zu erzählen. “Schon jetzt gibt es Enkel, die ihren Großeltern einen Podcast aufnehmen, damit sie nicht einsam sind” erklärte Angela Merkel in ihrer Fernsehansprache zum Stand der COVID-19-Maßnahmen der Bundesregierung. Mit “Stay at Home-Podcasttipps” stellen wir regelmässig Podcasts zu Themen der Digitalisierung vor.

Künstliche Intelligenz

Bei der Wahl der Themen orientieren wir uns zunächst an den Episoden unseres Erklärpodcasts zum Digitalen Wandel. Der Leben X.0-Podcast ist im Sommer 2019 gestartet und erklärt Schlagwörter der Digitalisierung. Zu dem jeweiligen Themenfeld existieren natürlich viele weitere Podcast-Episoden anderer Podcastproduzent*innen, mit denen man ebenso seinem Horizont erweitern kann. Wir stellen einzelne Episoden zu Künstlicher Intelligenz (KI) vor.

 

Leben X.0-Erklärpodcast zum digitalen Wandel

Der Leben X.0-Podcast ist Teil unseres Dialogprojekts “Leben & Lernen X.0”, in dem im Dialog mit der Bürgerschaft Fragen zur Zukunft der Bildung, Abeit und Demokratie verhandelt werden. Die Episode fragt: “Was ist Künstliche Intelligenz?” Die Direktorin des Museums für Kommunikation Berlin Anja Schaluschke ist in dieser Episode als Co-Moderatorin dabei. Mit einem Blick in die Wikipedia und mit drei unterschiedlichen Perspektiven auf den Begriff von Thomas Damberger, Chris Boos und Jörn Müller-Quade, diskutieren Anja Schaluschke und ich gemeinsam über die Geschichte, Gegenwart und Zukunft von Künstlicher Intelligenz.

radiomono.net RMN055 MS Wissenschaft 2019

Das Wissenschaftjahr 2019 stand unter dem Thema der “Künstlichen Intelligenz”. Wie jedes Jahr ist das Ausstellungsschiff “MS Wissenschaft” – ein schwimmendes Science Center – auf deutschen Flüssen unterwegs gewesen. Martin Rützler, Lars Narber und Nicolaus Wöhrl haben sich in Oberhausen getroffen und sich die Ausstellung an Bord angeschaut und dabei haben sie parallel gepodcastet. Dabei ist ein atmosphärischer Rundgang zu KI für Einsteiger*innen entstanden, mit Hands On-Stationen und im lockeren Gespräch.

Schlaulicht. Der Podcast (nicht nur) für Kinder 066 Künstliche Intelligenz

Schlaulicht ist ein Hörspiel-Podcast für Kinder. Auch wenn im Titel steht, dass nicht nur Kinder adressiert sind, werden hier Themen doch kindgerecht aufgearbeitet. Es gibt immer ein Team von drei Sprechern, zusätzlich steht die fiktive Figur des Roboters Emil van Ram im Zentrum. Entlang der Fragen von Emil werden verschiedene Phänome erklärt. So wird z.B. der Unterschied zwischen starker und schwacher KI erklärt, wobei Emil sogleich bescheinigt wird, eine starke KI zu haben. Einziger Kritikpunkt: Der Podcast startet mit Werbung für ein Serious Game, die man nicht flott überspringen kann, da es hier keine Kapitelmarken gibt.

 

Weitere Podcasts zu Künstlicher Intelligenz:

Zum Füllen Eurer Podcast-Vorräte habe ich bei der Podcast-Suchmaschine FYYD eine Kuration erstellt und zudem hier eine Linkliste mit Episoden zum Thema Künstliche Intelligenz zusammengetragen. Bei Fyyd kann man thematisch nach weiteren Podcasts suchen, wer genau schaut, findet dort eine detaillierte Suchfunktion, die man nach Sprache, Episodenlänge und Erscheinugszeitraum verfeinern kann.

Mann am Detektor, 1920er, Foto: MSPT

 

Autorin: Tine Nowak
5. April 2020

 

Stay at Home-Podcasttipps: #Algorithmen

Stay at Home-Podcasttipps: #Algorithmen

Für viele Menschen gilt derzeit: Stay at Home – Bleibt zuhause! Räumliche Distanzierung muss aber nicht soziale Distanzierung bedeuten. Es gibt viele Medienformate, die es uns ermöglichen, uns auszutauschen, voneinander zu Lernen und Geschichten zu erzählen. “Schon jetzt gibt es Enkel, die ihren Großeltern einen Podcast aufnehmen, damit sie nicht einsam sind” erklärte Angela Merkel in ihrer Fernsehansprache zum Stand der COVID-19-Maßnahmen der Bundesregierung. Mit “Stay at Home-Podcasttipps” stellen wir regelmässig Podcasts zu Themen der Digitalisierung vor.

Algorithmen

Bei der Wahl der Themen orientieren wir uns zunächst an den Episoden unseres Erklärpodcasts zum Digitalen Wandel. Der Leben X.0-Podcast ist im Sommer 2019 gestartet und erklärt Schlagwörter der Digitalisierung. Zu dem jeweiligen Themenfeld existieren natürlich viele weitere Podcast-Episoden anderer Podcastproduzent*innen, mit denen man ebenso seinem Horizont erweitern kann. Wir stellen einzelne Episoden zu Algorithmen vor.

 

Leben X.0-Erklärpodcast zum digitalen Wandel

Der Leben X.0-Podcast ist Teil unseres Dialogprojekts “Leben & Lernen X.0”, in dem im Dialog mit der Bürgerschaft Fragen zur Zukunft der Bildung, Abeit und Demokratie verhandelt werden. Die Episode fragt: “Was sind Algorithmen?” Als Gastgeberin begleitet mich Anjuli Spieker (damals noch Wiss. Volontärin – jetzt Wiss. Mitarbeiterin –  am Museum) als Co-Moderatorin. Mit einem Blick in die Wikipedia und mit Jörn Müller-Quade (KIT), Nele Heise (Otherwise Network) und Jeanne Charlotte Vogt (NODE e.V/ Jugend hackt Frankfurt) versuchen wir uns dem Begriff Algorithmen aus unterschiedlichen Blickwinkeln im Gespräch zu nähern.

Mensch, Frau Nora! Der Algorithmus selbst kann nichts

Die Journalistin Nora Hespers führt in diesem freien Podcast nahbare und persönliche Gespräche mit unterschiedlichen Frauen. In dieser Episode spricht sie mit der Ingenieurinformatikerin Stephanie Borgert. Von Künstlicher Intelligenz, Social Scoring über Autonomes Fahren bis zu Machine Learning reicht die Bandbreite der Themen. Das Gespräch kehrt immer wieder zu den Algorithmen selbst zurück, die all den aufgezählten Phänomen als Prinzip zugrundeliegen.

Planet B | Ideen für den Neuanfang Algorithmen, Ethik und Künstliche Intelligenz
Im Planet B-Podcast lotet Michael Seemann zusammen mitwechselnden Gästen Gesellschaftsvisionen, Gedankenexperimente und Utopien aus. Als Gästin ist Lorena Jaume-Palasí in dieser Episode dabei. Sie ist Gründerin von The Ethical Tech Society, eine gemeinnützige Organisation, die das Ziel verfolgt, Prozesse der Automatisierung und Digitalisierung zu erforschen und in Bezug auf ihre gesellschaftliche Relevanz normativ einzuordnen. Mit ihr denkt Michael Seemann über Künstliche Intelligenz, Big Data und Algorithmen nach. Die Episode zeigt u.a. eine politische Dimension mit der Frage nach der Regulierung von Algorithmen auf.

Netzpolitik Podcast Wie trainiert man einen feministischen Algorithmus?

Im Podcast der Netzpolitik-Redaktion sind in jeder Episode Autor*innen in unterschiedlicher Besetzung in Interviews und zu thematischen Schwerpunkten zu hören. In dieser Episode unterhält sich Netzpolitik-Redakteurin Chris Köver im Kontext der re:publica 2019 mit Caroline Sinders. Das Gespräch wird in englisch geführt und führt das Thema von Sinders re:publica-Talk weiter. Dort berichtete sie von einem feministischen Daten-Set, welches sie erstellt hatte, um Algorithmen zu trainieren.

Mann am Detektor, 1920er, Foto: MSPT

Weitere Podcasts zu Algorithmen:

Zum Füllen Eurer Podcast-Vorräte habe ich bei der Podcast-Suchmaschine FYYD eine Kuration erstellt und zudem hier eine Linkliste mit Episoden zum Thema Algorithmen zusammengetragen. Bei Fyyd kann man thematisch nach weiteren Podcasts suchen, wer genau schaut, findet dort eine detaillierte Suchfunktion, die man nach Sprache, Episodenlänge und Erscheinugszeitraum verfeinern kann.

 

Autorin: Tine Nowak
29. März 2020

 

Stay at Home-Podcasttipps: #Medienkompetenz

Stay at Home-Podcasttipps: #Medienkompetenz

Frau beim Musik hören

Für viele Menschen gilt derzeit: Stay at Home – Bleibt zuhause! Räumliche Distanzierung muss aber nicht soziale Distanzierung bedeuten. Es gibt viele Medienformate, die es uns ermöglichen, uns auszutauschen, voneinander zu Lernen und Geschichten zu erzählen. “Schon jetzt gibt es Enkel, die ihren Großeltern einen Podcast aufnehmen, damit sie nicht einsam sind” erklärte Angela Merkel in ihrer Fernsehansprache zum Stand der COVID-19-Maßnahmen der Bundesregierung. Mit “Stay at Home-Podcasttipps” stellen wir regelmässig Podcasts zu Themen der Digitalisierung vor.

Medienkompetenz

Bei der Wahl der Themen orientieren wir uns zunächst an den Episoden unseres Erklärpodcasts zum Digitalen Wandel. Der Leben X.0-Podcast ist im Sommer 2019 gestartet und erklärt Schlagwörter der Digitalisierung. Zu dem jeweiligen Themenfeld existieren natürlich viele weitere Podcast-Episoden anderer Podcastproduzent*innen, mit denen man ebenso seinem Horizont erweitern kann. Wir stellen sowohl einzelne Episoden vor, als auch eine Sammlung von Podcasts – diese Woche zu Medienkompetenz, Digital Literacies und Medienbildung.

Leben X.0-Erklärpodcast zum digitalen Wandel

Der Leben X.0-Podcast ist Teil unseres Dialogprojekts “Leben & Lernen X.0”, in dem im Dialog mit der Bürgerschaft Fragen zur Zukunft der Bildung, Abeit und Demokratie verhandelt werden. Die Episode fragt: “Was ist Medienkompetenz?”. Als Gastgeberin begleitet mich Nina Voborsky (Medienpädagogin am Museum) als Co-Moderatorin. Mit einem Blick in die Wikipedia und mit drei unterschiedlichen Perspektiven auf den Begriff von Kai Hugger (Universität zu Köln), Beate Kremser (Stadt Frankfurt) und Christian Friedrich (Wikimedia Deutschland) versuchen wir uns dem Begriff der Medienkompetenz mit seinen verschiedenen Dimensionen im Gespräch zu nähern.

Kulturkapital – Ein Bildungspodcast

Während es beim Leben X.0-Podcast nur Auszüge aus dem Gespräch mit Christian Friedrich zu Hören gab, ist das ganze Gespräch im Kulturkapital-Podcast publiziert worden (ein privater Podcast, in dem ich seit 2013 – in letzter Zeit nur unregelmäßig – Episoden veröffentliche). Bei der Wikimedia ist Friedrich Teil eines Teams, das mit dem Begriff der Digital Literacies Ideen und Projekte entwickelt. Es geht u.a. um digitale Kompetenzen (“digital Literacies”), die zu einer Öffnung von Bildung in einer diversen Gesellschaft wünschenswert wären: Freies Wissen & Digital Literacies

Medially – Der Medienkompetenzpodcast

Noch vor dem Leben X.0-Podcast widmete sich im Sommer 2018 eine Podcastepisode der Frage: “Was ist Medienkompetenz”. Es ist der Auftakt des Podcasts Medially der zwei Medienpädagoginnen Kim und Natascha, die sowohl im schulischen als auch  außerschulischen Bereich tätig sind. Sie beschreiben sich als Endzwanzigerinnen, die Gesprächsführung ist plaudernd und alltagsnah. Die folgenden Episoden sind an den Lebenswelten von Jugendlichen und jungen Erwachsenen orientiert. In der ersten Episode beschreiben sie ihr Verständnis von Medienkompetenz, später geht es u.a. um YouTube, Handynutzung oder Hate Speech.

Forschergeist

Auch wenn es in dieser Episode des Wisseschaftspodcasts des Deutschen Stifterverbands nicht ausschliesslich um Medienkompetenz geht, lohnt es sich in das Gespräch zwischen Moderator Tim Pritlove und Lisa Rosa einzutauchen. “Schule und Lernen in der digitalen Welt” ist das Thema und Lisa Rosa, die in der Unterrichtsentwicklung am Landesinstitut für Lehrerbildung und Schulentwicklung Hamburg arbeitet, hat jahrzehntelange Erfahrung im Bereich der schulischen Medienbildung und Lehrkräfte-Ausbildung. Die Episode ist unterhaltsam, meinungsstark und lehrreich zugleich.

Mann beim Radio hören mit einen Detekorempfänger nach dem Studium der Rundfunkzeitschrift "Funk-Stunde"

Weitere Podcasts zu Medienkompetenz, Digital Literacies und Medienbildung:

Zum Preppen Eurer Podcast-Vorräte habe ich bei der Podcast-Suchmaschine FYYD eine Sammlung erstellt und zudem hier eine Linkliste mit Podcastfutter zu Edu-Podcasts zusammengetragen. Bei Fyyd kann man thematisch nach weiteren Podcasts suchen, wer genau schaut, findet dort eine detaillierte Suchfunktion, die man nach Sprache, Episodenlänge und Erscheinugszeitraum verfeinern kann.

 

Autorin: Tine Nowak
22. März 2020

 

Episode 7: Was sind OER?

Episode 7: Was sind OER?


Der Erklärpodcast zum Digitalen Wandel widmet sich zentralen Begriffen der Digitalisierung: Von A wie Algorithmen bis S wie Social Scoring reicht das Themenspektrum. Der Podcast ist Teil des Dialogprojekts “Leben & Lernen X.0” am Museum für Kommunikation Frankfurt, in dem im Dialog mit der Bürgerschaft Fragen zur Zukunft der Bildung, Arbeit und Demokratie verhandelt werden.

“Was sind OER?” fragt Tine Nowak als Gastgeberin des Leben X.0-Podcasts. Als Co-Moderator ist dieses Mal Stefan Jahrling dabei, er arbeitet als Medienpädagoge am Museum für Kommunikation Berlin. Nach einem Blick in die Wikipedia entfalten drei Expert*innen den Begriff der Open Educational Resources (OER) aus unterschiedlichen Blickrichtungen: Anja Lorenz (TH Lübeck) führt grundlegend in den Begriff ein, Lawrence Lessig (Harvard Law School & Harvard University) blickt zurück, als Creative Commons gegründet wurden und Christian Friedrich (Wikimedia Deutschland) spricht über den Nutzen von OER gerade für Lernen in einer digital geprägten Welt.

Die folgenden Kapitel lassen sich im Player direkt ansteuern, wenn man im Player (oben) über “Alle Episode” das Icon ganz links anklickt, damit öffnet sich das Kapitelverzeichnis.

00:00:39 Einstieg mit Stefan Jahrling
Stefan Jahrling ist Medienpädagoge am Museum für Kommunikation Berlin. Er befasst sich da mit klassischer Museumspädagogik, allerdings mit einem medienpädagogischen Fokus: dem Einsatz von Medien in der Vermittlung, Medienkompetenzförderung, sowie Themen wie Cybermobbing oder Fake News. Museen versteht er als Orte der Bildung.

00:03:44 Podcast-Konzept
Der Podcast erläutert in jeder Episode ein Schlagwort der Digitalisierung. Die Begriffe wurden durch ein Publikumsvoting ermittelt. Immer eine* andere* Museumskollegin oder ein -kollege aus der Museumsstiftung ist als Co-Moderation dabei, zudem wird der Begriff in der Wikipedia nachgeschlagen und es gibt Erläuterungen von drei verschiedenen Expert*innen.

00:05:01 Begriffsklärung OER
Stefan Jahrling beschreibt OER als freie Bildungsmaterialien, die zur Nutzung frei gestellt wurden. Er selbst verwendet auch OER, diese sind gerade im Bereich Medien und Medienpädagogik sinnvoll, weil das Thema ständig im Wandel ist.

00:06:37 Wikipedia: Open Educational Resources
In allen Episoden wird als Ausgangspunkt des Podcasts der erste Absatz des Wikipedia-Artikels zum Thema – OpenEducational Resources – vorgelesen. In diesem Fall ist es jedoch nur ein Auszug, da der ganze Absatz etwas länger ist. In dem Absatz werden OER als freie Lern- und Lehrmaterialien mit einer offenen Lizenz beschrieben, als Anwendungsfelder werden zunächst die Fern- und Hochschulbildung benannt. Etwas überraschend erscheint der prominente Verweis auf Reputationsarbeit als Motiv der Autor*innen, da von Stefan Jahrling und Tine Nowak die Community stärker von Aktivismus und dem Sharing-Gedanken geprägt erlebt wird. Die Wikipedia ist ein weitverbreitetes Beispiel für die Verwendung von Creative Commons Lizenzen, und kann durch dieses Lizenzmodell selbst als offene Bildungsresource genutzt werden.

00:11:08 Anja Lorenz
Anja Lorenz ist Online-Redakteurin und MOOC-Makerin am Institut für Lerndienstleistungen der Technischen Hochschule Lübeck. Dort finden sich u.a. auch Onlinekurse zu OER statt (z.B. #COER16). Zudem ist sie die eine Hälfte des BildAltEntf-Podcasts. Sie erläutert, dass OER-Bildungsmaterialien verschieden sind: das können Arbeitsblätter, Videos oder ganze Kurse sein. Das O steht für Open also offen, das heißt zumeist kostenlos und frei zugänglich. Der englische Begriff der Open Educational Resources hat sich auch in Deutschland durchgesetzt, er ist durch den internationalen Diskurs geprägt worden. Eingeführt wurde der Begriff OER 2002 in einem Abschlussbericht der UNESCO, in dem stand, dass Bildungsmaterialien im Idealfall offen und frei und für alle nutzbar sein sollten. Diese OER können in allen Bildungsbereichen eingesetzt werden, sowohl in der informellen Bildung als auch in den Schulen oder Hochschulen. Anja Lorenz würde zum Start von OER drei Dinge vorschlagen: 1) den MOOC zum OER-Fachexpert*innen #OERexp, der im März 2020 neu startet. 2) Die Webseite der OER Infostelle: https://open-educational-resources.de. 3) Und zuletzt eines der OER Camps, die nächsten finden im Februar und März 2020 in Berlin und Bonn statt. Als weitere Quellen und Orte von OER ergänzt Stefan Jahrling z.B. das Medienpädagogok-Praxis Blog und die Medienpädagogik-Praxis Camps.

00:31:12 Lawrence Lessig
Lawrence Lessig gehört zum Gründungs-Team der Creative Commons-Lizenzen. Er Professor für Rechtswissenschaften (Harvard Law School und Harvard University). Er berichtet von den Anfängen der Creative Commons (CC). In den frühen Jahren, so um Jahr 2002/03 erlebte er das Web als von “Urheberrechts-Kriegen” geprägt, mit polarisierenden Positionen von Urheberrechts-Extremist*innen und Urheberrechts-Anarchist*innen. Die Creative Commons-Lizenzen brachten eine Alternative ins Spiel. Die Innovation in der Arbeit an den Lizenzen selbst beschreibt Lessig als vergleichweise langweilig, wenn man die Möglichkeiten in der Anwendung betrachtet. Die Wissenschafts- und Bildungs-Communities testeten die neuen Lizenzen in aufregenderen Bereichen aus. Der Einsatz von CC-Materialien veränderte das Lehr-/Lern-Setting. Lehrmaterialien selbst zu erstellen und verändern zu können hat die Art zu Lehren geprägt. Die CC-Lizenzen waren nicht die ersten freien Lizenzen: die Free Software Foundation und Open-Source-Bewegung war hier schon vorab aktiv. Doch diese Lizenzen eignen sich besser für Software und weniger gut für kulturelle Erzeugnisse. Die Herausforderung bestand darin, so Lessig, ein Umfeld zu fördern, dass die Menschen dazu ermutigte, Dinge zu tun, die niemand zuvor geplant hatte. Diese Innvationsfreiheit sei ein Grundpfeiler des freien Internets, die er durch geschlossene Plattformen wie z.B. Facebook bedroht sieht. Das freie Internet sei wichtig für die Freiheit der Bildung.
Disclaimer: Das Gespräch mit Lessig fand am 12.9. in der Wikimedia statt. Wir empfehlen den zur Netzpolitik-Tagung aufgenommenen Netzpolitik-Podcast zu hören, in dem sich Lessig u.a. zu einem am 14.9. in der New York Times veröffentlichten Interview äußert. Die im Podcast thematisierten Äußerungen Lessigs zum MIT und den von dort angenommenen Epstein-Spenden werden bis heute kritisch diskutiert. Beim Podcastgespräch war dieser Diskurs uns selbst nicht präsent gewesen, sie blieb somit nicht wissentlich unerwähnt.

00:55:57 Christian Friedrich
Christian Friedrich ist Referent für Bildung und Wissenschaft bei der Wikimedia in Deutschland, außerdem ist er freiberuflich im Bereich Bildung & „Open Educational Resources“ tätig. Er ist zudem Podcast-Gastgeber und Teil des „Feierabendbier Open Education“-Podcasts. Er beschreibt OER als eines der Kernthemen für Wikimedia Deutschland und OER als freie Bildungsmaterialien sind somit Teil seiner Arbeit. Dabei ist für ihn der Aspekt der Öffnung von Bildung immens wichtig. Martin Weller (Open University) spricht von der Wikipedia als eine der ersten Open Education Resources. Das Problem, dass dem allem eigentlich zugrunde liegt ist jedoch das Urheberrecht, das nicht mehr zeitgemäß ist, gerade wenn es um Bildungsmaterialien geht. OER seien nicht Selbstzweck, sondern derzeit notwendige Krücken. Nicht überall ist das Urheberrecht der Hauptmotor für offene Bildungsmaerialien. In einer globalen Perspektiven kommen Faktoren wie Ungleichheit hinzu, für die OER einer der Lösungswege sein kann. Er fragt sich mit Blick auf das deutsche Bildungssystem, warum so wenig Bildungsmaterialien öffentlich finanziert werden. Es gäbe ein Ungleichgewicht in Hinblick auf kommerzielle Anbieter, was gar nicht bedeutet solle, dass Bildung umsonst sein müsse oder nichts kosten dürfe, nur die Kosten müssten anders verteilt werden. Und man müsse generell öffentlich über eine Haltung zu digitaler Bildung und Lernen digital nachdenken.

01:17:14 Resümee
Stefan Jahrling resümmiert, dass Bildungsarbeit und Bildungspolitik hier stärker gefordert sein sollten: in Bildung müsse stärker investiert werden. Creative Commons und freie Bildungsmaterialien sieht er als Riesenchance, um Bildung voranzubringen. Auch wenn OER für ihn persönlich kein neues Thema sind, hat ihn im Verlauf der Episode der Gedanke beschäftigt, dass es bei seiner eigenen Arbeit im Museum großes Potential gibt, in Richtung offener Bildungsmaterialen zu arbeiten. Wichtig scheint ihm auch – gerade aus den Reihen der Museen – dass man politisch forden müsse, dass Bildungsarbeit kostet und verweist dabei auf ein Zitat von Derek Bok (Havard University):  “If you think education is expensive, try ignorance”.

01:20:40 Abschied
Wir verweisen bei der Gelegenheit gleich noch auf die nächste Episode zu: Was ist Arbeit 4.0?

01:21:25 Extra track: Lawrence Lessig and OER (in english)
The interview with Lawrence Lessig took place on 12th of September at Wikimedia Germany: Lawrence Lessig is part of the founding team of Creative Commons Licenses. He is Professor of Law (Harvard Law School and Harvard University). He reports on the beginnings of the Creative Commons movement. In the early years, around 2002/03, he experienced the Web as being marked by “copyright wars”, with polarizing positions of copyright extremists and copyright anarchists. The Creative Commons licenses brought an alternative into play. Lessig describes the innovation in the work on the licenses themselves as comparatively boring when one considers the possibilities in application. The scientific and educational communities tested the new licenses in more exciting ways. The use of CC materials changed the teaching and earning setting. Being able to create and modify educational materials yourself has shaped the way teaching is done. The CC licenses were not the first free licenses: the Free Software Foundation and Open Source movement had been active in this area before. But these licenses are more suitable for software and less suitable for cultural products. The challenge, according to Lessig, was to foster an environment that encouraged people to do things that no one had ever planned for. This freedom of innovation is a cornerstone of the free Internet, which he sees threatened by closed platforms and ‘walled gardens’ such as Facebook. The free internet is important for the freedom of education.
Disclaimer: We recommend in this context listening to the Net Politics Podcast (NPP 184) recorded at the Netzpolitik Conference in Berlin, in which Lessig comments on his Medium article and an interview published in the New York Times on 14th of September. Lessig’s comments on MIT and the Epstein donations accepted by MIT are still being critically discussed.

Gibt es zu der Episode noch offene Fragen oder Ergänzungen? Dann schreibt uns per Mail oder Twitter (@mfk_frankfurt mit Hashtag #LebenX0). Wenn die Episode oder der Podcast Euch gefallen hat, dann könnt Ihr uns mit einer Bewertung oder Rezension bei iTunes eine Freude machen.

Ein Podcast des Museums für Kommunikation Frankfurt (Museumsstiftung Post und Telekommunikation).

Gäste: Anja Lorenz, Lawrence Lessig und Christian Friedrich
Co-Moderator: Stefan Jahrling
Redaktion/Produktion: Tine Nowak
Sprecher Lessig: Marc Rodriguez
Lizenz: CC-BY SA 4.0
Intro-Musik: “F” by Initials DC (mit freundlicher Genehmigung).
Remix mit Tonfragmenten aus der Sammlung der MSPT durch Uvo Pauls.

Autorin: Tine Nowak

Episode 6: Was ist Machine Learning

Episode 6: Was ist Machine Learning

Der Erklärpodcast zum Digitalen Wandel widmet sich zentralen Begriffen der Digitalisierung: Von A wie Algorithmen bis S wie Social Scoring reicht das Themenspektrum. Der Podcast ist Teil des Dialogprojekts “Leben & Lernen X.0” am Museum für Kommunikation Frankfurt, in dem im Dialog mit der Bürgerschaft Fragen zur Zukunft der Bildung, Arbeit und Demokratie verhandelt werden.

Mit der sechsten Episode ist die Halbzeit der Staffel erreicht. Gastgeberin des Leben X.0-Podcasts Tine Nowak fragt: Was ist Maschinelles Lernen? Als Co-Moderatorin ist dieses Mal Anne-Marie Bernhard dabei, sie arbeitet im Archiv und in der Bibliothek des Museums für Kommunikation Frankfurt. Nach einem Blick in die Wikipedia entfalten drei Expert*innen den Begriff des Machine Learnings aus unterschiedlichen Blickrichtungen: Gudrun Thäter (Mathematikerin, KIT), Dirk Primbs (Developer Relations, Google) und Ralf Stockmann (Innovationsmanagement, Staatsbibliothek zu Berlin) führen in Maschinelles Lernen und Mustererkennung ein und skizzieren spezifische Anwendungungsgebiete.

00:00:39 Einstieg mit Anne-Marie Bernhard
In jeder Episode ist eine andere Museums-Kollegin oder ein -Kollege als Co-Moderation dabei. In dieser Episode ist es Anne-Marie Bernhard. Sie arbeitet im Bereich Archiv und Bibliothek und kümmert sich vor allem um die Neukonzeption des Archivs sowie Fragen der Langzeitarchivierung, Zugänglichkeit und Erschließung von Archivalien.

00:03:49 Podcast-Konzept
Der Leben x.0-Podcast erläutert in jeder Episode ein Buzzword der Digitalisierung, die Begriffe wurden durch Publikumsvoting ermittelt. Immer eine* andere* Museumskollegin oder ein -kollege aus der Museumsstiftung ist als Co-Moderation dabei, zudem wird der Begriff in der Wikipedia nachgeschlagen und es gibt Erläuterungen von drei verschiedenen Expert*innen.

00:05:53 Maschinelles Lernen
Machine Learning

00:07:16 Wikipedia: Maschinelles Lernen
Die Wikipedia als Nachschlagwerk für Viele ist der Startpunkt bei der Frage nach dem Maschinellen Lernen. Wie wird das Phänomen dort geschildert? Tine Nowak liest den ersten Absatz des: Wikipedia-Artikels zu Maschinellen Lernen vor.

00:11:07 Expert*innen der Episode
Gudrun Thäter (Modellansatz-Podcast), Dirk Primbs (Anerzählt) und Ralf Stockmann (Ultraschall)

00:12:29 Gudrun Thäter
PD Dr. Gudrun Thäter ist Mathematikerin am KIT, sie arbeitet am Institut für Angewandte und Numerische Mathematik. In der Episode bietet sie eine Definition des Machine Learnings an, die sich am Begriff des Lernens orientiert. Mustererkennung ist eine der Aufgaben des Maschinellen Lernens. Das Lernen basiert auf einem künstlichen Neuronalen Netz. Sie nennt Anwendungungsbsp. aus der Medizin und von unterschiedlichen Mobilitäts-Modellen. Die Text- und Spracherkennung ist ein wichtiges Zukunftsfeld, die Bilderkennung in Videobildern macht hingegen nicht wünschenswerte Überwachungsszenarien denkbar (aktuell schon Gesichterkennung am Bahnhof Berlin-Südkreuz).

00:36:40 Dirk Primbs
Dirk Primbs arbeitet in Frankfurt im Bereich der Developer Relations für Google, das ist eine Kontaktstelle zur Entwicklercommunity. Ausgehend von der Mustererkennung, berichtet er, dass es für Programmierer*innen immer einfacher wird, Machine Learning Anwendungen einzusetzen. Datenschutz ist ein Thema für die Nutzer*innen, viele Dienste laufen mittlerweile auf unseren Smartphones (Z.B. Fotoverarbeitung der Smartphone-Kamera) ohne, dass Daten in der Cloud an die Server der großen Technologieunternehmen gesendet werden.

00:59:50 Ralf Stockmann
Ralf Stockmann ist Referatsleiter für Informations- und Datenmanagement an der Staatsbibliothek zu Berlin.  Zielsetzung des Referates ist die Generierung und praktische Umsetzung von Innovationen im Bereich der digitalen Informationsdienstleistungen. Zu KI und Maschinellem Lernen gibt es von ihm einen lohnenswerten Vortragsmitschnitt: Der Zauberlehrling ist nicht als Anleitung gedacht. Im einem Projekt zu automatisierten Kuratierungstechnologien für das digitalisierte kulturelle Erbe arbeitet er mit Informatikern gemeinsam an der Konzeption, Implementierung und Evaluierung von Softwarekomponenten zur semantischen Analyse, Inhaltsanreicherung und Profilierung der digitalisierten Bestände der Staatsbibliothek.

01:22:47 Resümee
Resümee

01:28:26 Ausblick
Nächste Episode: Was ist OER?

Gibt es zu der Episode noch offene Fragen oder Ergänzungen? Dann schreibt uns per Mail oder Twitter (@mfk_frankfurt mit Hashtag #LebenX0). Wenn die Episode oder der Podcast Euch gefallen hat, dann könnt Ihr uns mit einer Bewertung oder Rezension bei iTunes eine Freude machen.

Ein Podcast des Museums für Kommunikation Frankfurt (Museumsstiftung Post und Telekommunikation).

Gäste: Gudrun Thäter, Dirk Primbs und Ralf Stockmann
Co-Moderatorin: Anne-Marie Bernhard
Redaktion/Produktion: Tine Nowak
Lizenz: CC-BY SA 4.0
Intro-Musik: “F” by Initials DC (mit freundlicher Genehmigung).
Remix mit Tonfragmenten aus der Sammlung der MSPT durch Uvo Pauls.

Autorin: Tine Nowak