Die Kinderwerkstatt im Sommer 2021

Die Kinderwerkstatt im Sommer 2021

Ausprobieren und selbst aktiv werden und dabei Nachhaltigkeit fördern: Das ist das Motto der Kinderwerkstatt.
Unser Mitmachbereich zum Telefonieren, Erfinden, Morsen, Basteln, Anfassen, Ausprobieren und selbst aktiv werden. Unsere jungen und jung gebliebenen Besucher können hier spielerisch die Wege der Kommunikation entdecken.

 

 

Was bedeutet “Kinderwerkstatt” eigentlich ?

In der Kinderwerkstatt widmen wir uns jeden Freitag zwei Stunden lang nur den Kids und lassen der Kreativität freien Lauf. Mithilfe von verschiedenen Stationen kann man hier nämlich selber aktiv werden. Ein gutes Beispiel ist die Erfinderecke. Dort kann unter Aufsicht ein eigener Schrottroboter gebaut werden. Wir haben Telefone, PC-Tastaturen, CD-Spieler, CDs, Kabel und anderen Elektroschrott gesammelt, der nach Lust und Laune neu zusammengesetzt werden kann! Wer lieber etwas anderes basteln oder bemalen will ist an unseren vielen Basteltischen gut aufgehoben.

In der Druckwerkstatt kann man sich auch eine der vielen bunten Karten schnappen und ein Motiv drucken. Entweder man nutzt die Vorlage der Kinderwerkstatt oder zeichnet sich sein Motiv selber und kann so sein ganz individuelles Kunstwerk erschaffen.

Die Bastel- und Malecke der Kinderwerkstatt

 

 In den Bastel- und Malecken der Kinderwerkstatt stehen Bastelanleitungen zur Verfügung um einen kleinen Roboter zu basteln. In der Bilderreihe ( von links nach rechts) sieht man den Prozess einer solchen Basteleinheit. Der kleine Roboter wird zusammengesetzt aus verschiedenen kleinen Bauteilen, die man sich selber ausschneidet und bemalen kann. Unter Aufsicht (- Achtung heiß!) können die Roboter dann zusammengeklebt werden und nach der Kinderwerkstatt mit nach Hause genommen werden.

 

Es gibt noch viele andere Sachen in der Kinderwerkstatt zu entdecken. Was passiert wohl, wenn man einen der Telefonhörer abnimmt, die im ganzen Raum verteilt sind? Oder man probiert mal die Seilpost aus, um kleine selbstgeschriebene Nachrichten quer durch den Raum zu schicken.

 

Jeden Freitag in den Sommerferien.

Alter: für Kinder ab 4 Jahren
Anmeldung: vermittlung.mfk-frankfurt@mspt.de oder (069) 60 60 321
Kosten: 7 € zzgl. Museumseintritt
Ort: Museum

 

Was kann man sonst noch erleben ?

 

Sommerferien, schlechtes Wetter und nichts zu tun? Wie wäre es mit einem Besuch in unserer Kinderwerkstatt?

Aufgrund der großen Nachfrage bieten wir euch Extratermine an:

Donnerstag, 05.08 von 14-16 Uhr

Samstag, 07.08 15-17 Uhr

In der Familienwerkstatt am Sonntag (nur einstündig gibt es auch noch freie Plätze:

11.15-12.15 Uhr

12.30-13.30 Uhr

 

Nächste Woche:

Di, 10.08 14-16 Uhr

Mi, 11.08 gibt es stündliche Nachmittagstermine von:

13.30-14.30 Uhr

14.45-15.45 Uhr

16-17 Uhr

 

Do,12.08 14-16 Uhr

Fr, 13.08 14-16 Uhr

 

 

Workshop Zukunftslabor!

Kreative Visionär*innen aufgepasst! Im Museum für Kommunikation wird Zukunft gestaltet und dafür brauchen wir euch! In den Sommerferien wollen wir gemeinsam mit euch überlegen, wie wir in Zukunft leben werden. Im fernen Weltall herumfliegend oder doch eher in einer virtuellen Welt? Was wie Science-Fiction klingt, kann in Zukunft
Realität werden! Deshalb nehmen wir uns drei Tage Zeit, um aus fantastischen Ideen einen Trickfilm zu erstellen und damit ein Stück Zukunft entwerfen.

 

Alter: für Kinder von 8 – 12 Jahren
Anmeldung: vermittlung.mfk-frankfurt@mspt.de oder (069) 60 60 321
Kosten: 45 € zzgl. einmaligem Museumseintritt
Ort: Museum
Hinweis: Dreitägiger Ferienworkshop (17. bis 19. August)

 

Text: Marina Schilke

 

Kuriose Neuigkeiten

Kuriose Neuigkeiten

Ende April haben wir bereits auf die Vorbereitungen zur Ausstellung „Kuriose Kommunikation – Ungewöhnliche Objekte und Geschichten aus der Sammlung“ aufmerksam gemacht. Damals berichteten wir vom Besuch des Depots in Berlin, wo wir in Abstimmung mit unseren Kolleg*innen vor Ort die Objektauswahl getroffen haben. Mittlerweile sind einige Wochen vergangen und die Planungen nehmen immer konkretere Formen an. Einige der Exponate sind bereits bei uns eingetroffen und warten hier auf ihre Einbringung in die Vitrinen und Rahmen.

 

Vielfalt der Objekte
In der Ausstellung zeigen wir die ganze Bandbreite kurioser Objekte aus der Sammlung in sechs verschiedenen Themenbereichen. Neben Alltagsgegenständen, wie etwa einem Fernseher, finden sich ganz besondere Unikate, wie das “Wash and Phone”. Dabei handelt es sich um eine künstlerische Kreation, bei der Teile einer Badewannenmischbatterie zu einem funktionsfähigen Telefon zusammengesetzt sind.
Einige der präsentierten Stücke sind denkbar klein und doch bisweilen von hohem Wert oder Seltenheit. Dazu zählt unter anderem eine Auswahl von Briefmarken, die sich durch eine besondere Wahl der Materialien auszeichnet. Statt aus Papier bestehen diese Postwertzeichen aus Holz, Leder oder Gummi! Das größte Objekt der Ausstellung wird „Roberto“ sein. Bei ihm handelt es sich um einen überlebensgroßen Blechmann, der in den 1950er Jahren als Werberoboter durch die Innenstädte stapfte.

 

To Do´s und Vorbereitungen
Bereits diese wenigen Beispiele verdeutlichen die Vielseitigkeit der Exponate, die ab dem 30. September im Museum zu sehen sein werden.

Bis dahin gibt es aber auch noch jede Menge zu tun: Die Ausstellungsstücke werden von den Restauratorinnen derzeit begutachtet und für die Präsentation vorbereitet. Parallel planen wir mit einem Grafiker die Anordnung der Vitrinen und Rahmen und die Gestaltung des Raumes. Auch wenn viele der Objekte bereits durch ihre Gestaltung auffallen, sind es doch besonders die Geschichten dahinter, die wir Euch erzählen möchten. Dafür erstellen wir Texte und Informationstafeln und üben uns dabei in der Kunst, kurz und knapp und zugleich verständlich zu schreiben. Um auf die Ausstellung aufmerksam zu machen, bereiten wir zugleich Informationen für die Presse vor. Zur Begleitung der Objektschau soll es neben Führungen auch interessante Veranstaltungen rund um das Thema Sammeln geben. Seid gespannt!

 

Text: Matthias Lieb, 01. Juli 2021

 

Entzugserscheinung – Bibliotheken im Lockdown

Entzugserscheinung – Bibliotheken im Lockdown

Ein Jahr ist es her, dass wir an dieser Stelle den Welttag des Buches feierten, virtuell und mitten im ersten Lockdown. Damals ein Versuch digital mit unserem Nutzerkreis in Kontakt zu bleiben und noch in der optimistischen Überzeugung, dass diese Situation ein Jahr später nur mehr eine Erinnerung sein würde. Doch viele Bibliotheken befinden sich auch heute noch oder wieder im Lockdown und blicken zurück auf ein Jahr zeitweiliger Schließzeiten für die Nutzung, problematischer Literaturversorgung für Studium und Forschung, technischer Herausforderungen im Homeoffice und coronabedingter Personalengpässe. Das Publikum vermisst das Verweilen in seinen Lieblingsbibliotheken, soziale Begegnungen und das Entdecken der Medienwelten vor Ort. Deshalb am heutigen Welttag des Buches: ein sehnsüchtiger Blick auf Bibliotheken und ihre Bedeutung.

Zwischen Infektionsschutz und Literaturversorgung

 

Der internationale UNESCO-Welttag des Buches und des Urheberrechts ist seit 1995 ein Aktionstag zum Thema Buch und Förderung des Lesens.
Eine wichtige Rolle dabei spielen Bibliotheken, auch – vielleicht sogar umso mehr – seit Beginn des Lockdowns im Frühjahr letzten Jahres.
Was wäre also der heutige Welttag des Buches ohne auch mal einen Blick auf Aktionen von Bibliotheken zu werfen, die kreativ versuchen, mit der schwierigen Situation umzugehen?

Eine der Schwierigkeiten für Kultur- und Bildungsinstitutionen besteht seit der Pandemie darin, die für ihre Öffnungs- und Schließkonzepte relevanten Infos, den sich rasch verändernden und regional variierenden Verordnungen zu entnehmen und angemessen für Personal und Nutzerkreis umzusetzen. Auf kurzfristige Regelungen zu pandemiebedingten Schließungen, reagieren Bibliotheken mit flexiblen Anpassungen von Rückgabeterminen. Das ist logistisch viel aufwendiger als es klingen mag, hilft aber der Aufforderung nachzukommen, unnötige Wege im Lockdown zu vermeiden.
Um ihr Publikum schnell informieren zu können, nutzen viele Bibliotheken seit der Pandemie verstärkt Social Media Kanäle, unter dem Schlagwort #closedbutopen ein verbreitetes Mittel, um in Kontakt zu bleiben.

 

Zwischen Öffnungen und Schließungen bedarf es passender Hygienekonzepte, die in allen Institutionen im Rahmen ihrer Möglichkeiten umgesetzt werden. Dazu gehören räumliche Schutzmaßnahmen wie Trennscheiben und Abstandsregelungen, aber auch Begrenzungen der Nutzerzahl auf die Raumgröße. Bereits zu Beginn der Pandemie gab es regen Austausch unter den Bibliotheken zur Einrichtung von „Bücherquarantänen“, also Überlegungen zur erforderlichen Dauer zwischen Rückgabe und Wiederausleihe von Büchern, die nicht gereinigt werden können. Arbeitsschritte mussten an Hygienevorschriften angepasst werden, auch hinsichtlich der Zahl von Personal, das gleichzeitig in einem Raum arbeiten darf.

Bibliotheken arbeiten hier im engen Rahmen zwischen dem Schutz von Menschen und dem Aufrechterhalten der Literaturversorgung. So wie andere Kultur- und Bildungseinrichtungen, versuchen Bibliotheken dieser Anforderung gerecht zu werden durch Einführung von Zeitslots, die fest gebucht werden können und die maximale Anzahl anwesender Personen pro Raum koordinieren. In einigen Bibliotheken wurden dafür relativ schnell Onlinebuchungssysteme aktiviert, die den Ablauf erleichtern, in anderen Bibliotheken können Termine per Mail oder telefonisch gebucht werden.

 

Bibliothek von Zuhause

 

Die während einer Pandemie notwendigen Schließungen treffen Bibliotheken genau dort, wo ihre größte Stärke liegt: als Begegnungsort. Diese wichtige soziale Rolle nehmen vor allem Öffentliche Bibliotheken wahr. Auch wenn kein digitales Angebot diese Funktion ersetzen kann, bleiben Bibliotheken mit regelmäßigen Social-Media-Aktionen sichtbar und reagieren mit flexiblen Änderungen ihrer Nutzungsbedingungen. Unter dem Schlagwort #BibliothekVonZuhause bieten einige Bibliotheken Neuanmeldungen, die sonst nur vor Ort möglich sind, seit Beginn der Pandemie auch online an, um ihren Leser*innen eine Nutzung der elektronischen Medien zu ermöglichen. Dazu gehören Ebooks, Hörbücher aber auch Filmdienste. Ein willkommenes Angebot zur Unterhaltung aber auch zum Lernen von zuhause, zumindest im ersten Lockdown 2020. Wie oft und wie lange Bibliotheken freie Onlinedienste anbieten können, hängt im Wesentlichen von der Lizenzpolitik der Verlage ab und von den verfügbaren finanziellen Mitteln der jeweiligen Bibliothek.

Mit einer Art „click & collect“ ermöglichen vor allem Stadtbibliotheken die Auswahl gewünschter Medien im Onlinekatalog und stellen diese für ihre Nutzerinnen zusammen. Mit Termin können diese dann bequem am Eingang der jeweiligen Bibliothek abgeholt werden. In diesen Bereich fallen auch Angebote zu Medienpaketen, die vom Bibliothekspersonal zusammengestellt werden und ein bisschen an das Entdecken spannender Literatur erinnern sollen.

Erlebnis und Teilhabe

 

Die Bibliothek als ein Ort des Verweilens, der Begegnung, der demokratischen Versorgung mit Literatur, des (Kennen)lernens, sehr oft auch eine Zuflucht vor Einsamkeit, kann gerade in diesen Aspekten durch keine Online-Angebote ersetzt werden. Virtuelle Angebote sind begrenzt, sowohl in Verfügbarkeit als auch an Reichweite. Sind sie doch nur nutzbar für Leser*innen, die über entsprechende Endgeräte verfügen, ein Moment des gesellschaftlichen Ausschlusses, den Bibliotheken in „normalen“ Zeiten durch freien Zugang zu ihren Beständen zumindest mildern können.

Ein wichtiger Grund also, um am Welttag des Buches an die nicht zu überschätzende Bedeutung von Bibliotheken für die Teilhabe in der Gesellschaft zu erinnern. Ein Hoch auf Bücher, das Lesen und die Kultur des geschriebenen Wortes und auf unsere Sehnsucht nach ihren Orten.

Autorin: Sandy Lang, 23.04.2021

 

Links zu aktuellen Öffnungszeiten und Angeboten der Frankfurter Bibliotheken

Universitätsbibliothek J. C. Senckenberg, Frankfurt

Frankfurter Museumsbibliotheken

Stadtbücherei Frankfurt

Informationen zu Bibliotheken & Corona des BIB

Wir leben im globalen Dorf – Dank grenzenloser Kommunikation weltweit vernetzt!

Wir leben im globalen Dorf – Dank grenzenloser Kommunikation weltweit vernetzt!

Back to Future_Autonomes Fahren_Futurama

Sammelbildchen “Zukunftsfantasien” aus dem “Echte Wagner Album Nr.3” von 1930

 

Menschen sollten miteinander kommunizieren können – überall und jederzeit. Dieser Wunsch findet 2020 mehr Unterstützer denn je, treibt doch die Corona-Pandemie dazu an, kontaktlose Kommunikation auszubauen und zu fördern. Doch wie sah der Wunsch nach grenzenloser Kommunikation in der Vergangenheit aus? Dieser Frage gehen wir im zweiten Raum der Ausstellung Back to Future nach!

In regelmäßigen Abständen stellen wir euch die Ausstellungsinhalte der Ausstellung „Back to Future. Technikvisionen zwischen Fiktion und Realität“ vor. Einer von insgesamt vier Themenräumen heißt „Grenzenlose Kommunikation“ und nimmt die technischen Visionen rund um das Thema kontaktlose Kommunikation unter die Lupe.

„Zieh dir was Hübsches an, wir rufen Oma an!“

 

Wie können wir uns sehen, obwohl wir räumlich voneinander getrennt sind? Inspiriert von der Erfindung des Telefons entwerfen Zeichner schon Ende des 19. Jahrhunderts Bildtelefone wie das „Telephonoscope“. Ihre Ideen verbreiten sie zunächst als Satire und Falschmeldungen über angebliche Erfindungen in Zeitungen und Zukunftsromanen.

Erste Formen des Bildtelefons kommen Ende der 1920er Jahre auf und werden weiterentwickelt. Hohe Kosten sowie Mängel bei der Bildübertragung verhindern aber die Verbreitung. Erst durch die Internettelefonie Anfang des 21. Jahrhunderts verbessert sich die Qualität und das Telefonieren mit Video wird bezahlbar. Ihre wahre Bedeutung scheint die Videotelefonie jedoch erst durch die soziale Distanzerfahrung während der Corona-Krise seit 2020 zu erleben. Egal ob Meeting, Schulunterricht oder Familienfeier – die Videotelefonie erleichtert so einiges!

Ausstellung Back to Future. Technikvisionen zwischen Fiktion und Realität - Suche nach einer anderen Welt - Ausstellungsansicht

 

Fotografie eines Telefongesprächs in einer Fernsprechkabine der Deutschen Reichspost um 1936. © MSPT

Immer und überall erreichbar – Fluch oder Segen?

Heute verlässt fast niemand mehr das Haus, ohne sein Handy mitzunehmen. Noch vor 20 Jahren hätte diese Entwicklung kaum jemand für möglich gehalten.

Vom ersten Patent bis zum beliebten Massenmedium benötigt das Mobiltelefon rund ein Jahrhundert: Nathan Stubblefield ist um 1900 von der drahtlosen Telegrafie inspiriert und experimentiert mit mobilen Möglichkeiten zur Übertragung von Sprache – jedoch noch auf sehr kurzen Entfernungen.

Manche Zeitgenossen sagen das damals Unglaubliche voraus: Es wird in der Zukunft möglich sein, seine Freunde anzurufen, ohne zu wissen, wo sie sich gerade befinden. Kritische Schriftsteller und Illustratoren warnen zeitgleich in Zeitungsartikeln vor der Gefahr der Erschöpfung durch die ständige Erreichbarkeit des mobilen Telefons. Diese Schattenseiten sind besonders durch die Verbreitung des Smartphones aktuell geworden und beschäftigen Kritiker weltweit. Wie weit wird unsere Erreichbarkeit wohl in Zukunft gehen?

Versuchsprojekt BIGFON um 1980. © MSPT

Adieu, Sprachkurs!

Weltweit gibt es 6.500 Sprachen und weitaus mehr Dialekte. Es ist ein alter Menschheitstraum, sich über Grenzen hinweg verständigen zu können, ohne mühevoll neue Sprachen zu erlernen. Deshalb erfinden kluge Köpfe ab dem 16. Jahrhundert Universalsprachen und Science-Fiction-Autoren erzählen von technischen Simultanübersetzern.

Die Tage des analogen Wörterbuchs sind seit den 1990er Jahren gezählt. Online-Übersetzungsdienste verbessern sich durch die Weiterentwicklung von Computern, Internet, neuronalen Netzen und Maschinellem Lernen zusehends.

Obwohl wir dem Traum der simultanen Übersetzung nie näher waren, ist eine Verständigung ohne Sprachbarrieren noch weit entfernt. Einen Sprachkurs zu besuchen lohnt sich also nach wie vor!

 

Auf unserem Expotizer erfahrt ihr mehr über die Inhalte der Ausstellung: https://back-to-future.museumsstiftung.de/

Laufzeit der Ausstellung: 18.11.2020 bis zum 29.08

 

Autorin: Christina Komitakis 13.01.2021

„Das Sonnensystem wird unser Kindergarten“- Suche nach einer anderen Welt

„Das Sonnensystem wird unser Kindergarten“- Suche nach einer anderen Welt

Back to Future_Autonomes Fahren_Futurama

Postkarte aus dem Jahr 1910. Sammlung Museumsstiftung Post und Telekommunikation. © MSPT

„Es stimmt, die Erde ist die Wiege der Menschheit, aber der Mensch kann nicht ewig in der Wiege bleiben. Das Sonnensystem wird unser Kindergarten.“ Es sind solche Zitate und Visionen, wie die vom russischen Visionären Ziolkowski, die die Menschen von neuen Welten träumen lassen.

In regelmäßigen Abständen stellen wir euch die Ausstellungsinhalte der Ausstellung „Back to Future. Technikvisionen zwischen Fiktion und Realität“ vor. Im Themenbereich „Suche nach fernen Welten“ bewegen wir uns von der Erde weg und tauchen hinab in die Tiefe der Weltmeere, verlassen die Erde gen fremder Planeten und versinken in fremde Welten.

Denn seit Jahrhunderten erträumen sich die Menschen neue Welten. Als Christoph Kolumbus vor rund 500 Jahren Amerika in den europäischen Blick rückt, verleiht er dem visionären Denken neuen Schub. Für die Menschen eröffnen sich plötzlich neue Erfahrungshorizonte. Dazu zählen neben den neuen Kontinenten auch die Meere und die Himmelsgestirne. 

Der Wunsch nach einem neuen Lebensort vereint meist das Hinstreben nach einer neuen Gesellschaftsform. Bis heute ist der Traum von einer besseren Gesellschaft in einem neuen Raum ungebrochen.

Hinauf zu den Planeten: Siedeln auf fernen Planeten

 

Gibt es noch eine andere Welt da draußen? Als Nikolaus Kopernikus im 15. Jahrhundert entdeckt, dass die Erde ein Planet unter vielen und nicht der Mittelpunkt des Universums ist, verändert sich das Weltbild. 

Die Suche nach außerirdischen Welten beginnt und mit ihr die Hoffnung auf eine bessere Gesellschaft. Dichter wie Wissenschaftler suchen nach Möglichkeiten, zu anderen Himmelskörpern zu reisen. Cyrano de Bergerac beschreibt 1657 zum ersten Mal einen Raketenflug in seinem Roman „Reise zum Mond“. Es soll aber noch 270 Jahre dauern, bis Hermann Oberth mit der ersten Flüssigkeitsrakete Mirak die Grundlage für den ersten Mondflug bereitet.

Seit den 1970er Jahren treibt auch die Sorge um die Zerstörung der Erde die Frage an, ob wir zukünftig einen neuen Heimatplaneten brauchen.

Ausstellung Back to Future. Technikvisionen zwischen Fiktion und Realität - Suche nach einer anderen Welt - Ausstellungsansicht

 

© Sven Moschitz / MSPT

 
 
Hinab in die Tiefe: Unterwasserzivilisation

 

Die Erdoberfläche besteht zu rund 70 Prozent aus Ozeanen und Seen. Doch lange Zeit bleibt das Leben unter Wasser dem menschlichen Entdeckergeist verborgen.

Mit den zunehmenden technischen Möglichkeiten zum Ende des 19. Jahrhunderts beginnt die planmäßige Auslotung und Vermessung der Tiefen. Tauchanzüge und Unterseeboote ermöglichen längere Aufenthalte unter der Wasseroberfläche. Experimente mit Behausungen unter Wasser ab 1960 zeigen, dass Erdenbewohner*innen mit Hilfe der Technik auch außerhalb ihrer natürlichen Umgebung überleben können.

 

 

Zeichnung „Artist’s cutaway view of Tektite II habitat“ (künstlerische Darstellung des Tektite II Habitats.)
© NOAA Central Library Historical Fisheries Collection

Voyage to InnerSpace-National Undersea Research Program (NURP) Collection-Undersea Technologies-Submersibles.
© OAR/National Undersea Research Program (NURP),see copyright info on photolib.noaa.gov

Eintauchen in eine andere Welt: Totale Immersion

Aus Motiven wie Neugier, Langeweile oder Entspannung suchen Menschen seit jeher das Gefühl, in andere Welten versinken zu können. Kreative Autor*innen und Filmemacher*innen führen uns deshalb in vielfältige Imaginationsräume und lassen uns die eigene Lebenswelt für einen Moment vergessen.

Es ist der ständige Wunsch nach einem intensiveren Immersionserleben, der in der Geschichte zur steten Weiterentwicklung vielgestaltiger Medien führt. Sie reichen von einfachen Schattenspielen der frühen chinesischen Volkskunst und Live-Rollenspielen bis hin zu dreidimensionalen Inszenierungen und aufwändigen Virtual-Reality Installationen. Manche ermöglichen sogar Interaktionen in der virtuellen Welt.

Alle haben sie die zeitlich begrenzte Flucht aus dem eigenen Leben gemeinsam. Sie funktionieren so als Spielplatz fantastischer Ideen, die vereinzelt auch Eingang in den Alltag finden.

 

Fotografie des ersten Head Mounted Display von 1968, USA. Quelle: Ivan Sutherland, Bob Ross und Quintin Foster

Auf unserem Expotizer erfahrt ihr mehr über die Inhalte der Ausstellung: https://back-to-future.museumsstiftung.de/ (Laufzeit bis zum 29.08.2021).

 

Autorin: Caroline Dörr, 28.12.2020