Episode 2: Das eigene Projekt

Episode 2: Das eigene Projekt

VoloMuPo – Volontariat, Museum, Podcast

 

Das wissenschaftliche Volontariat ist so etwas wie die “Ausbildung” zum Museumsmenschen. Innerhalb von zwei Jahren erhält man Einblicke in alle Bereiche der Museumsarbeit. Vom Sammeln und Bewahren hin zur Museumspädagogik und Verwaltung. Doch wie sieht das genau aus? Was gibt es alles zu tun und welche möglichen Herausforderungen können einen erwarten? Diesen Fragen geht der VoloMuPo nach. Ein Podcast zum Informieren, Vernetzen und Austauschen für Volontär*innen, Interessierte und alle, die mal einen Blick hinter die Kulissen der Museumslandschaft schauen wollen.

Du absolvierst zurzeit dein wissenschaftliches Volontariat und möchtest gerne im VoloMuPo über deine Erfahrungen austauschen? Dann melde dich hier!

 

 

In der zweiten Episode des VoloMuPo dreht sich alles um Projekte, die man während des Volontariats eigenverantwortlich durchführen darf. Denn was nützen Einblicke in die verschiedenen Bereiche der Museumsarbeit, wenn man sie nicht in der Praxis umsetzt. Planung, Organisation und jede Menge Gehirnschmalz sind nötig, um am Ende stolz auf ein Ergebnis schauen zu können.

Heute mit dabei sind Clara Blomeyer aus dem Badischen Landesmuseum in Karlsruhe und André Burmann aus dem LWL-Museum für Archäologie in Herne. Freut euch auf Gespräche zu kurzfristigen Änderungen bei Veranstaltungen und Ausstellungen, neue Gehversuche, den wohl schönsten Arbeitsplatz in Karlsruhe im offiziell ambitioniertesten Museumspodcast-Projekt rund um das wissenschaftliche Volontariat.

Lasst uns darüber mal reden…

 

00:00:45 – Begrüßung
Willkommen bei der zweiten Episode des VoloMuPo! Viele Volontär*innen aus dem ganzen Bundesgebiet haben sich gemeldet und wollen über ihre Erfahrungen aus dem Volontariat berichten. Somit können wir direkt zur zweiten Episode zwei Gäste begrüßen.

00:01:30 – Heute zu Gast
Heute vernetzt sich Nürnberg mit Karlsruhe und Herne. Clara Blomeyer aus dem Badischen Landesmuseum und André Burmann aus dem LWL-Museum für Archäologie melden sich zum Erfahrungsaustausch über eigene Projekte im Volontariat.

00:06:53 – Das heutige Thema
Ziel des Volontariats ist es nicht nur in allen Bereichen der Museumsarbeit Erfahrungen zu sammeln, sondern diese auch aktiv einzusetzen. Hierzu zählen die Organisation von Veranstaltungen oder das Kuratieren von Ausstellungen – oder auch die Produktion eines Podcasts. Heute geben wir einen Einblick in unsere Projekte und die Arbeit, die dahinter steckt.

00:08:05 – Clara Blomeyer (Badisches Landesmuseum Karlsruhe)
Claras Volontariat ist im Landesmuseum dem Referat Kulturvermittlung angegliedert. Dadurch ist sie z.B. immer auch bei Sonderausstellungen und Vermittlungsangeboten eingebunden. Vor allem ist ihr Volontariat mit der Kuratierung einer Sonderausstellung verknüpft. Im Februar 2020 wurde dann die Ausstellung HumANimal – Das Tier und Wir eröffnet, die sich mit der kulturgeschichtlichen Beziehung zwischen Mensch und Tier auseinandersetzt.

00:12:00 – André Burmann (LWL-Museum für Archäologie Herne)
André ist Hausvolontär im LWL-Museum für Archäologie, d.h. er ist keinem festen Bereich zugeordnet und greift demnach überall helfend unter die Arme. Sein Fokus liegt momentan auf der Überarbeitung der Dauerausstellung in Herne. André stellt aber ein anderes Projekt vor: Einen Livestream zum Tag der Befreiung (8./9. Mai). Recht kurzfristig musste eine analoge Veranstaltung dazu, ins Digitale verlagert werden.

00:17:45 – Und dann kam Corona // Digitale Projekte
Das Jahr 2020 wird sicherlich niemand so schnell vergessen. Gerade im Kulturbereich hat der Satz „Und dann kam Corona“ vieles durcheinander geworfen. Viele Veranstaltungen mussten ihren Weg in den digitalen Raum finden. Wir stellen uns die Frage, wie es in einer Zeit nach Corona aussehen? Welche digitalen Formate werden weitergeführt und wie viele Formate werden noch genutzt, wenn Ausstellungshäuser, Theater und Konzerte wieder analog begehbar sein werden.

00:25:55 – Digitale Führungen
Kontaktbeschränkungen und Abstandsregeln machen zurzeit klassische Führungen durch Ausstellungen unmöglich. Während die Museen geschlossen sind, bleibt der analoge Zugang verständlicherweise komplett aus. Aber selbst Führungen können digitalisiert werden, wie André am Beispiel eines Angebots des LWL-Museums für Archäologie erklärt.

00:31:00 – Live-Gaming aus dem Museum für Kommunikation
Von Oktober 2020 bis April 2021 zeigt das Museum für Kommunikation Nürnberg die Wechselausstellung #neuland – Ich, wir und die Digitalisierung. Die Ausstellung wurde vom Museum für Kommunikation Frankfurt in Kooperation mit der Nemetschek-Stiftung kuratiert und widmet sich ganz dem Thema der Digitalisierung. Wie digital eine Digitalisierungs-Ausstellung sein kann, musste sie direkt bei der Eröffnung im März in Frankfurt unter Beweis stellen. In Nürnberg wurde mit Voraussicht bereits ein breites digitales Rahmenprogramm geplant, darunter eine Live-Gaming-Reihe, die Videospiele nicht nur ins Museum holen möchte, sondern auch in die Köpfe von Nicht-Gamer*innen.

00:47:42 – HumANimal // Ausstellung und Podcast
Die Sonderausstellung HumANimal war noch nicht lange eröffnet, bis sie aufgrund des Lockdowns im Frühjahr wieder geschlossen werden musste, damit sie aber trotzdem zugänglich bleiben konnte, wurde sie auf verschiedene Weisen ins Digitale geholt. Objektvorstellungen sowie einen Podcast.

00:57:20 – Podcasts aus dem Museum
Braucht ein Museum einen Podcast? Wir sagen: Ja! Worin liegen die Vorteile, wen erreicht man wie kann einen Museumspodcast füllen? Wir appellieren äußerst subtil dafür, dass Museen vielmehr auf Podcasts setzen, vielleicht sogar als Volontariatsprojekt.

01:10:30 – Letzer Werbeblock // Verabschiedung
HumANimal ist noch bis zum 25. April 2021 in Karlsruhe zu sehen. Danach soll sie auf Wanderschaft gehen. Das Badische Landesmuseum – und vor allem Clara – freut sich auf Anfragen. Der Livestream aus dem LWL-Museum für Archäologie ist auf YouTube zu finden und kann sehr gerne nachgeschaut werden. Lasst gerne einen Like bei allen Social Media-Kanälen da und freut euch auf die nächsten Episoden des VoloMuPo.

 

Zu Gast: Clara Blomeyer (Badisches Landesmuseum Karlsruhe), André Burmann (LWL-Museum für Archäologie Herne)
Redaktion/Moderation:
 Christian Bihn
Intro- und Outro-Musik: “Hau ab!” von der CD: „Bruders große Reise“, mit freundlicher Genehmigung von Stephan Völker (www.stephan-voelker.de)

Ein Projekt der Museumsstiftung Post und Telekommunikation

Autor: Christian Bihn, 15.12.2020

Episode 1: Museum in der Pandemie

Episode 1: Museum in der Pandemie

VoloMuPo – Volontariat, Museum, Podcast

 

Das wissenschaftliche Volontariat ist so etwas wie die “Ausbildung” zum Museumsmenschen. Innerhalb von zwei Jahren erhält man Einblicke in alle Bereiche der Museumsarbeit. Vom Sammeln und Bewahren hin zur Museumspädagogik und Verwaltung. Doch wie sieht das genau aus? Was gibt es alles zu tun und welche möglichen Herausforderungen können einen erwarten? Diesen Fragen geht der VoloMuPo nach. Ein Podcast zum Informieren, Vernetzen und Austauschen für Volontär*innen, Interessierte und alle, die mal einen Blick hinter die Kulissen der Museumslandschaft schauen wollen.

Du absolvierst zurzeit dein wissenschaftliches Volontariat und möchtest gerne im VoloMuPo über deine Erfahrungen austauschen? Dann melde dich hier!

 

 

Es ist der 15. April: Der Erste Bürgermeister der Freien und Hansestadt Hamburg Peter Tschentscher nimmt bei einer Pressekonferenz nach einer Sitzung der Bund-Länder-Konferenz zur Corona-Pandemie das Wort „Museum“ in den Mund. Jedoch stehen diese inhaltlich erst bei der nächsten Zusammenkunft am 29. April auf der Agenda. Zu diesem Zeitpunkt haben die Ausstellungshäuser in Deutschland bereits seit knapp einem Monat ihre Türen geschlossen. Mögliche Wiederöffnungen schieben sich immer weiter in den Mai.

Eine ungewohnte Situation für alle, besonders aber für all die wissenschaftlichen Volontärinnen und Volontäre in den Museen. Volontariat? Dabei handelt es sich um die „Ausbildung“ zum Museumsmenschen – Ausbildung in großen Anführungszeichen. Frisch von der Uni, folgen in der Regel zwei Jahre in einem Museum oder Ausstellungshaus, in denen sämtliche Arbeitsbereiche durchgangen werden sollen. Wie aber nun, wenn die ganze Welt fest im Griff der Corona-Pandemie liegt und selbst Museen aus dem Home-Office verwaltet werden müssen?

Lasst uns darüber mal reden…

 

00:00:45 – Begrüßung
Willkommen beim VoloMuPo, dem Podcast der wissenschaftlichen Volontär*innen der Museumsstiftung Post und Telekommunikation. Hier wollen wir über unsere Erfahrungen und Erlebnisse berichten, die wir in jeweils zwei Jahren gemacht haben und werden. Ein Podcast für alle Volontär*innen, die die es werden wollen und alle Interessierten.

00:02:10 – Was ist die MSPT?
Wofür steht eigentlich MSPT und was haben die drei Museen für Kommunikation damit zu tun? Eine kurze Vorstellung der Museumsstiftung und ihrer Arbeit.

00:05:15 – Kurzvorstellungen
Zum Anfang stellen wir uns einmal kurz vor. Sechs Volontär*innen an drei Standorten, die zukünftig immer wieder hier erscheinen werden.

00:09:00 – Matthias Lieb (Frankfurt/Heusenstamm)
Seit Februar 2020 wissenschaftlicher Volontär am Standort Frankfurt. Matthias ist zurzeit im Sammlungsdepot in Heusenstamm. Dort sichtet und inventarisiert er Objekte zum Thema Bildtelefonie. Das weitflächige Sammlungsdepot machte einen schnellen Einstieg nach dem Lockdown wieder möglich.

00:15:20 – Marcel Flach (Berlin)
Seit Februar 2020 wissenschaftlicher Volontär am Standort Berlin. Marcel ist zurzeit im Berliner Sammlungsdepot in der Ringbahnstraße. Er erzählt über seine ersten Einsätze bei der Sichtung von Kriegsgefangenenpost und noch nicht erschlossener Konvolute.

00:20:40 – Dijon Menchén (Berlin)
Seit Februar 2019 wissenschaftlicher Volontär am Standort Berlin. Dijon ist der „Alte Hase“ unter den MSPT-Volontär*innen. Er erzählt von seinem Ausstellungsprojekt und seinem Verhältnis zum Homeoffice während des Lockdowns.

00:29:20 – Caroline Dörr (Frankfurt)
Seit Mai 2019 wissenschaftliche Volontärin am Standort Frankfurt. Caroline erzählt über ihren Start in der Frankfurter Sammlung und ihre Arbeit an der Wechselausstellung Back to Future, unteranderem mit Zukunftsvisionen der Mobilität.

00:37:50 – Christian Bihn (Nürnberg)
Seit Januar 2020 wissenschaftlicher Volontär am Standort Nürnberg. Christian hält in Nürnberg die Fahne für die Volontär*innen hoch. Er erzählt von Personalwechsel in der Direktion kurz vor dem Lockdown und wie man eine Ausstellungen wieder Corona-fit macht.

00:49:30 – Johanna Geßner (Berlin)
Seit März 2020 wissenschaftliche Volontärin am Standort Berlin. Johanna war nur wenige Wochen im Berliner Museum, bevor sie mit dem gesamten Team ins Homeoffice geschickt wurde. Sie erzählt davon, wie es ist, ein Volontariat z starten, ohne Strukturen oder Kolleg*innen wirklich kennengelernt zu haben.

00:54:14 – Sonderausstellungen in Corona-Zeiten
Irgendwie läuft der normale Museumsbetrieb auch in Zeiten einer Pandemie weiter. Dazu gehören auch die Planung und die Eröffnung von Sonderausstellungen. Doch wie schafft man es, all das mit Kontaktsperren, Hygienekonzepten und Mindestpersonenzahlen zu realisieren?

01:00:15 – Führungen durch das Depot Heusenstamm
Die Objekte, die in Museen zu sehen sind, machen in der Regel nur einen ganz kleinen Teil der Sammlung aus, auf die ein Museum zurückgreifen kann. In den Depots schlummern so manche Schätze – manche sogar bis heute unentdeckt – und warten nur auf ihren großen Auftritt. Eine Möglichkeit dafür, sind Führungen durch diese Depots, die auch bald wieder in Heusenstamm möglich sind

01:01:45 – Die neue Normalität im Museum
Seit Mai 2020 haben die Museen in Deutschland zu großen Teilen wieder geöffnet und so langsam spielt sich ein Normalbetrieb ein, nur eben anders. Wie geht man mit der neuen Situation um, sowohl vor als auch hinter den Kulissen. Abstandsregeln, Maskenpflicht und Hygienebestimmungen sind nun alltäglich.

01:10:00 – Veranstaltungen während der Pandemie
Viele Großveranstaltungen mussten wegen der Pandemie abgesagt werden und viele werden sicherlich noch folgen. Wie wird man sich also in den kommenden Monaten begegnen?

 

Moderation: Christian Bihn
Co-Moderation: Caroline Dörr, Marcel Flach, Johanna Geßner, Matthias Lieb, Dijon Menchén
Redaktion/Produktion: Christian Bihn
Intro- und Outro-Musik: “Hau ab!” von der CD: „Bruders große Reise“, mit freundlicher Genehmigung von Stephan Völker (www.stephan-voelker.de)

Ein Projekt der Museumsstiftung Post und Telekommunikation

Autor: Christian Bihn, 8.12.2020

VoloMuPo – Volontariat, Museum, Podcast

VoloMuPo – Volontariat, Museum, Podcast

 

Das wissenschaftliche Volontariat ist so etwas wie die “Ausbildung” zum Museumsmenschen. Innerhalb von zwei Jahren erhält man Einblicke in alle Bereiche der Museumsarbeit. Vom Sammeln und Bewahren hin zur Museumspädagogik und Verwaltung. Doch wie sieht das genau aus? Was gibt es alles zu tun und welche möglichen Herausforderungen können einen erwarten? Diesen Fragen geht der VoloMuPo nach. Ein Podcast zum Informieren, Vernetzen und Austauschen für Volontär*innen, Interessierte und alle, die mal einen Blick hinter die Kulissen der Museumslandschaft schauen wollen.

 

Episoden

Ein Projekt der Museumsstiftung Post und Telekommunikation

Autor: Christian Bihn, 8.12.2020

Stay at Home-Podcasttipps: #Museen

Stay at Home-Podcasttipps: #Museen

Für viele Menschen gilt weiterhin: Stay at Home – Bleibt zuhause! Räumliche Distanzierung muss aber nicht soziale Distanzierung bedeuten. Es gibt viele Medienformate, die es uns ermöglichen, uns auszutauschen, voneinander zu Lernen und Geschichten zu erzählen. “Schon jetzt gibt es Enkel, die ihren Großeltern einen Podcast aufnehmen, damit sie nicht einsam sind” erklärte Angela Merkel in ihrer Fernsehansprache zum Stand der COVID-19-Maßnahmen der Bundesregierung. Mit “Stay at Home-Podcasttipps” stellen wir regelmässig Podcasts zu Themen der Digitalisierung vor. Da es mittlerweile immer mehr Lockerungen und Öffnungen gibt – auch bei den Museen – stellen wir diese Woche ausnahmsweise Museums- und Kulturpodcasts vor.

 

Museums- und Kulturpodcasts

Bei der Wahl der Themen haben wir uns bisher an den Episoden unseres Leben X.0-Podcast zum Digitalen Wandel orientiert, den wir als Museum für Kommunikation seit letzten Sommer veröffentlichen. Den Ansatz, Themen des Hauses in dem Podcastformat zu verhandeln, sei “museale Vermittlung auch außerhalb eines Besuchs vor Ort”, so Matthias Stier in dem Text “Warum jedes Museum einen eigenen Podcast braucht. In der Nische ist noch Platz”, Anfang 2020 auf Kulturmanagement.net veröffentlicht.

In einem Webinar gibt er zudem Tipps zum Start eines Kulturpodcasts. In Deutschland sei “in der Nische noch Platz”. Matthias Stier, selbst privat Podcaster beim Podcast “Museumsbug”, verweist im Text auch auf weitere Podcasts, in die man hineinhören kann. Und genau das machen auch wir heute mit unseren Stay at Home-Podcasttipps! Auch wenn es sich bisher bei Museums- und Kulturpodcasts um eine “Nische in der Nische” handelt, passiert hier doch einiges.

So lässt die erste Podcastepisode “On Air” auf der Webseite des Stadtmuseum München hoffen, dass dort in Zukunft mehr kommen mag. Die Stiftung Haus der Geschichte in Bonn hat für Mai einen neuen Podcast mit 10 Episoden angekündigt: „Zeitgeschichte(n) – Der Museumspodcast“. Und auch wir planen für den Internationalen Museumstag am 17. Mai ein Podcast-Special. Doch zunächst einmal kommen heute ein paar Hörtipps zum Thema Museum und Kultur:

 

Museumbug

Im museumbug-Podcast sprechen Martha, Jörg und Matthias – beruflich Museumsakteure – privat über (Berliner) Museen und Ausstellungen. Meistens besuchen sie  Berliner Museen und unterhalten sich über den Besuch, nebenbei gibt es allerhand Trivia zu aktuellen Dingen, die die drei Podcastenden gemacht oder bemerkt haben. Die Episode 13 fällt aus dem Muster heraus, da hier Corona mit #closedbutopen zum Thema wird. Da die Museen geschlossen waren, geht es in dieser Episode um digitale Museumsangebote, die in gewohnter Manier besprochen werden. Ein locker plaudernder Gesprächspodcast zu Museen: https://museumbug.net/

KMM-Podcast „Wie geht´s? Kultur in Zeiten von Corona“

Einen ganzen Podcast widmet Martin Zierold, Professor am Institut für Kultur- und Medienmanagement an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg, Kultur in Zeiten von Corona. Er unterhält sich in den erste Episoden mit Kulturmanger*innen aus ganz unterschiedlichen Sparten – vom Museum über Bibliotheken bis zum Theater. Er blickt aber auch über die Landesgrenzen hinaus oder spricht mit Wissenschaftler*innen, die die aktuellen Prozesse soziologisch oder kulturpolitisch einordnen. Über 38 Episoden gibt es mittlerweile von Wie gehts – Kultur in Zeiten des Corona-Virus

Städelmuseum: Finding van Gogh

Wann immer es um Museumspodcasts geht, um “Finding van Gogh” kommt man seit Ende 2019 nicht mehr herum. Auch wenn die Ausstellung im Städelmuseum längst beendet ist, gerade ganz aktuell wurde der Podcast für den “Grimme Online Award” in der Kategorie Kultur und Unterhaltung nominiert. Mit dem Journalisten Johannes Nichelmann gehen wir Hörenden auf Spurensuche nach einem verschollenen Gemälde von van Gogh. Bemerkenswert ist, dass der Podcast gleich schon zweisprachig produziert wurde. Das abgeschlossene True Crime-Format ist für deutschsprachige Museen zudem eine Premiere. Zu hören unter https://www.staedelmuseum.de/de/podcast-finding-van-gogh

 
Weitere Museums- und Kulturpodcasts:

Zum Füllen Eurer Podcast-Vorräte habe ich bei der Podcast-Suchmaschine FYYD eine Sammlung erstellt und zudem hier eine Linkliste mit Kultur- und Museumspodcasts zusammengetragen. Bei Fyyd kann man thematisch nach weiteren Podcasts suchen, wer genau schaut, findet dort eine detaillierte Suchfunktion, die man nach Sprache, Episodenlänge und Erscheinugszeitraum verfeinern kann.

Von #stayathome zu #keepyourdistance

In Hessen dürfen seit dem 5. Mai Museen wieder öffnen. Durch die Anpassung von Hands-on-Stationen, die das Museum für Kommunikation prägen, öffnet das Haus erst am 12. Mai 2020 mit geänderten Corona-Öffnungszeiten (von Dienstag bis Sonntag 11-18 Uhr). Somit ändert sich der Zusatand von #closedbutopen zu #openMuseum. Wir weisen gerne weiterhin darauf hin, dass #stayathome keine schlechte Idee war und ist. Bei Besuchen in Museen und in Kultureinrichtungen, bleibt Abstand und Umsicht das beste Mittel, um gesund durch den Sommer zu kommen.

 

Tine Nowak, 10. Mai 2020

Episode 7: Was sind OER?

Episode 7: Was sind OER?


Der Erklärpodcast zum Digitalen Wandel widmet sich zentralen Begriffen der Digitalisierung: Von A wie Algorithmen bis S wie Social Scoring reicht das Themenspektrum. Der Podcast ist Teil des Dialogprojekts “Leben & Lernen X.0” am Museum für Kommunikation Frankfurt, in dem im Dialog mit der Bürgerschaft Fragen zur Zukunft der Bildung, Arbeit und Demokratie verhandelt werden.

“Was sind OER?” fragt Tine Nowak als Gastgeberin des Leben X.0-Podcasts. Als Co-Moderator ist dieses Mal Stefan Jahrling dabei, er arbeitet als Medienpädagoge am Museum für Kommunikation Berlin. Nach einem Blick in die Wikipedia entfalten drei Expert*innen den Begriff der Open Educational Resources (OER) aus unterschiedlichen Blickrichtungen: Anja Lorenz (TH Lübeck) führt grundlegend in den Begriff ein, Lawrence Lessig (Harvard Law School & Harvard University) blickt zurück, als Creative Commons gegründet wurden und Christian Friedrich (Wikimedia Deutschland) spricht über den Nutzen von OER gerade für Lernen in einer digital geprägten Welt.

Die folgenden Kapitel lassen sich im Player direkt ansteuern, wenn man im Player (oben) über “Alle Episode” das Icon ganz links anklickt, damit öffnet sich das Kapitelverzeichnis.

00:00:39 Einstieg mit Stefan Jahrling
Stefan Jahrling ist Medienpädagoge am Museum für Kommunikation Berlin. Er befasst sich da mit klassischer Museumspädagogik, allerdings mit einem medienpädagogischen Fokus: dem Einsatz von Medien in der Vermittlung, Medienkompetenzförderung, sowie Themen wie Cybermobbing oder Fake News. Museen versteht er als Orte der Bildung.

00:03:44 Podcast-Konzept
Der Podcast erläutert in jeder Episode ein Schlagwort der Digitalisierung. Die Begriffe wurden durch ein Publikumsvoting ermittelt. Immer eine* andere* Museumskollegin oder ein -kollege aus der Museumsstiftung ist als Co-Moderation dabei, zudem wird der Begriff in der Wikipedia nachgeschlagen und es gibt Erläuterungen von drei verschiedenen Expert*innen.

00:05:01 Begriffsklärung OER
Stefan Jahrling beschreibt OER als freie Bildungsmaterialien, die zur Nutzung frei gestellt wurden. Er selbst verwendet auch OER, diese sind gerade im Bereich Medien und Medienpädagogik sinnvoll, weil das Thema ständig im Wandel ist.

00:06:37 Wikipedia: Open Educational Resources
In allen Episoden wird als Ausgangspunkt des Podcasts der erste Absatz des Wikipedia-Artikels zum Thema – OpenEducational Resources – vorgelesen. In diesem Fall ist es jedoch nur ein Auszug, da der ganze Absatz etwas länger ist. In dem Absatz werden OER als freie Lern- und Lehrmaterialien mit einer offenen Lizenz beschrieben, als Anwendungsfelder werden zunächst die Fern- und Hochschulbildung benannt. Etwas überraschend erscheint der prominente Verweis auf Reputationsarbeit als Motiv der Autor*innen, da von Stefan Jahrling und Tine Nowak die Community stärker von Aktivismus und dem Sharing-Gedanken geprägt erlebt wird. Die Wikipedia ist ein weitverbreitetes Beispiel für die Verwendung von Creative Commons Lizenzen, und kann durch dieses Lizenzmodell selbst als offene Bildungsresource genutzt werden.

00:11:08 Anja Lorenz
Anja Lorenz ist Online-Redakteurin und MOOC-Makerin am Institut für Lerndienstleistungen der Technischen Hochschule Lübeck. Dort finden sich u.a. auch Onlinekurse zu OER statt (z.B. #COER16). Zudem ist sie die eine Hälfte des BildAltEntf-Podcasts. Sie erläutert, dass OER-Bildungsmaterialien verschieden sind: das können Arbeitsblätter, Videos oder ganze Kurse sein. Das O steht für Open also offen, das heißt zumeist kostenlos und frei zugänglich. Der englische Begriff der Open Educational Resources hat sich auch in Deutschland durchgesetzt, er ist durch den internationalen Diskurs geprägt worden. Eingeführt wurde der Begriff OER 2002 in einem Abschlussbericht der UNESCO, in dem stand, dass Bildungsmaterialien im Idealfall offen und frei und für alle nutzbar sein sollten. Diese OER können in allen Bildungsbereichen eingesetzt werden, sowohl in der informellen Bildung als auch in den Schulen oder Hochschulen. Anja Lorenz würde zum Start von OER drei Dinge vorschlagen: 1) den MOOC zum OER-Fachexpert*innen #OERexp, der im März 2020 neu startet. 2) Die Webseite der OER Infostelle: https://open-educational-resources.de. 3) Und zuletzt eines der OER Camps, die nächsten finden im Februar und März 2020 in Berlin und Bonn statt. Als weitere Quellen und Orte von OER ergänzt Stefan Jahrling z.B. das Medienpädagogok-Praxis Blog und die Medienpädagogik-Praxis Camps.

00:31:12 Lawrence Lessig
Lawrence Lessig gehört zum Gründungs-Team der Creative Commons-Lizenzen. Er Professor für Rechtswissenschaften (Harvard Law School und Harvard University). Er berichtet von den Anfängen der Creative Commons (CC). In den frühen Jahren, so um Jahr 2002/03 erlebte er das Web als von “Urheberrechts-Kriegen” geprägt, mit polarisierenden Positionen von Urheberrechts-Extremist*innen und Urheberrechts-Anarchist*innen. Die Creative Commons-Lizenzen brachten eine Alternative ins Spiel. Die Innovation in der Arbeit an den Lizenzen selbst beschreibt Lessig als vergleichweise langweilig, wenn man die Möglichkeiten in der Anwendung betrachtet. Die Wissenschafts- und Bildungs-Communities testeten die neuen Lizenzen in aufregenderen Bereichen aus. Der Einsatz von CC-Materialien veränderte das Lehr-/Lern-Setting. Lehrmaterialien selbst zu erstellen und verändern zu können hat die Art zu Lehren geprägt. Die CC-Lizenzen waren nicht die ersten freien Lizenzen: die Free Software Foundation und Open-Source-Bewegung war hier schon vorab aktiv. Doch diese Lizenzen eignen sich besser für Software und weniger gut für kulturelle Erzeugnisse. Die Herausforderung bestand darin, so Lessig, ein Umfeld zu fördern, dass die Menschen dazu ermutigte, Dinge zu tun, die niemand zuvor geplant hatte. Diese Innvationsfreiheit sei ein Grundpfeiler des freien Internets, die er durch geschlossene Plattformen wie z.B. Facebook bedroht sieht. Das freie Internet sei wichtig für die Freiheit der Bildung.
Disclaimer: Das Gespräch mit Lessig fand am 12.9. in der Wikimedia statt. Wir empfehlen den zur Netzpolitik-Tagung aufgenommenen Netzpolitik-Podcast zu hören, in dem sich Lessig u.a. zu einem am 14.9. in der New York Times veröffentlichten Interview äußert. Die im Podcast thematisierten Äußerungen Lessigs zum MIT und den von dort angenommenen Epstein-Spenden werden bis heute kritisch diskutiert. Beim Podcastgespräch war dieser Diskurs uns selbst nicht präsent gewesen, sie blieb somit nicht wissentlich unerwähnt.

00:55:57 Christian Friedrich
Christian Friedrich ist Referent für Bildung und Wissenschaft bei der Wikimedia in Deutschland, außerdem ist er freiberuflich im Bereich Bildung & „Open Educational Resources“ tätig. Er ist zudem Podcast-Gastgeber und Teil des „Feierabendbier Open Education“-Podcasts. Er beschreibt OER als eines der Kernthemen für Wikimedia Deutschland und OER als freie Bildungsmaterialien sind somit Teil seiner Arbeit. Dabei ist für ihn der Aspekt der Öffnung von Bildung immens wichtig. Martin Weller (Open University) spricht von der Wikipedia als eine der ersten Open Education Resources. Das Problem, dass dem allem eigentlich zugrunde liegt ist jedoch das Urheberrecht, das nicht mehr zeitgemäß ist, gerade wenn es um Bildungsmaterialien geht. OER seien nicht Selbstzweck, sondern derzeit notwendige Krücken. Nicht überall ist das Urheberrecht der Hauptmotor für offene Bildungsmaerialien. In einer globalen Perspektiven kommen Faktoren wie Ungleichheit hinzu, für die OER einer der Lösungswege sein kann. Er fragt sich mit Blick auf das deutsche Bildungssystem, warum so wenig Bildungsmaterialien öffentlich finanziert werden. Es gäbe ein Ungleichgewicht in Hinblick auf kommerzielle Anbieter, was gar nicht bedeutet solle, dass Bildung umsonst sein müsse oder nichts kosten dürfe, nur die Kosten müssten anders verteilt werden. Und man müsse generell öffentlich über eine Haltung zu digitaler Bildung und Lernen digital nachdenken.

01:17:14 Resümee
Stefan Jahrling resümmiert, dass Bildungsarbeit und Bildungspolitik hier stärker gefordert sein sollten: in Bildung müsse stärker investiert werden. Creative Commons und freie Bildungsmaterialien sieht er als Riesenchance, um Bildung voranzubringen. Auch wenn OER für ihn persönlich kein neues Thema sind, hat ihn im Verlauf der Episode der Gedanke beschäftigt, dass es bei seiner eigenen Arbeit im Museum großes Potential gibt, in Richtung offener Bildungsmaterialen zu arbeiten. Wichtig scheint ihm auch – gerade aus den Reihen der Museen – dass man politisch forden müsse, dass Bildungsarbeit kostet und verweist dabei auf ein Zitat von Derek Bok (Havard University):  “If you think education is expensive, try ignorance”.

01:20:40 Abschied
Wir verweisen bei der Gelegenheit gleich noch auf die nächste Episode zu: Was ist Arbeit 4.0?

01:21:25 Extra track: Lawrence Lessig and OER (in english)
The interview with Lawrence Lessig took place on 12th of September at Wikimedia Germany: Lawrence Lessig is part of the founding team of Creative Commons Licenses. He is Professor of Law (Harvard Law School and Harvard University). He reports on the beginnings of the Creative Commons movement. In the early years, around 2002/03, he experienced the Web as being marked by “copyright wars”, with polarizing positions of copyright extremists and copyright anarchists. The Creative Commons licenses brought an alternative into play. Lessig describes the innovation in the work on the licenses themselves as comparatively boring when one considers the possibilities in application. The scientific and educational communities tested the new licenses in more exciting ways. The use of CC materials changed the teaching and earning setting. Being able to create and modify educational materials yourself has shaped the way teaching is done. The CC licenses were not the first free licenses: the Free Software Foundation and Open Source movement had been active in this area before. But these licenses are more suitable for software and less suitable for cultural products. The challenge, according to Lessig, was to foster an environment that encouraged people to do things that no one had ever planned for. This freedom of innovation is a cornerstone of the free Internet, which he sees threatened by closed platforms and ‘walled gardens’ such as Facebook. The free internet is important for the freedom of education.
Disclaimer: We recommend in this context listening to the Net Politics Podcast (NPP 184) recorded at the Netzpolitik Conference in Berlin, in which Lessig comments on his Medium article and an interview published in the New York Times on 14th of September. Lessig’s comments on MIT and the Epstein donations accepted by MIT are still being critically discussed.

Gibt es zu der Episode noch offene Fragen oder Ergänzungen? Dann schreibt uns per Mail oder Twitter (@mfk_frankfurt mit Hashtag #LebenX0). Wenn die Episode oder der Podcast Euch gefallen hat, dann könnt Ihr uns mit einer Bewertung oder Rezension bei iTunes eine Freude machen.

Ein Podcast des Museums für Kommunikation Frankfurt (Museumsstiftung Post und Telekommunikation).

Gäste: Anja Lorenz, Lawrence Lessig und Christian Friedrich
Co-Moderator: Stefan Jahrling
Redaktion/Produktion: Tine Nowak
Sprecher Lessig: Marc Rodriguez
Lizenz: CC-BY SA 4.0
Intro-Musik: “F” by Initials DC (mit freundlicher Genehmigung).
Remix mit Tonfragmenten aus der Sammlung der MSPT durch Uvo Pauls.

Autorin: Tine Nowak