Der Erklärpodcast zum Digitalen Wandel widmet sich zentralen Begriffen der Digitalisierung: Von A wie Algorithmen bis S wie Social Scoring reicht das Themenspektrum. Der Podcast ist Teil des Dialogprojekts “Leben & Lernen X.0” am Museum für Kommunikation Frankfurt, in dem im Dialog mit der Bürgerschaft Fragen zur Zukunft der Bildung, Arbeit und Demokratie verhandelt werden.
In der fünften Episode des Erklärpodcasts zum Digitalen Wandel fragt Gastgeberin Tine Nowak des Leben X.0-Podcasts: Was ist Big Data? Die Direktorin des Museums für Kommunikation Nürnberg Marion Grether ist in dieser Episode als Co-Moderatorin dabei. Mit einem Blick in die Wikipedia und mit drei unterschiedlichen Perspektiven auf den Begriff von Valentin Dander, Julia Krüger und Stephan Bartholmei, diskutieren Tine Nowak und Marion Grether gemeinsam über Big Data.
00:00:17 Begrüßung
00:02:48 Marion Grether & Museum für Kommunikation Nürnberg
Die Bühne für diese Episode ist dieses Mal nicht das Museum für Kommunikation Frankfurt, sondern sein Schwestermuseum, das Museum für Kommunikation Nürnberg. Als Co-Moderatorin ist Marion Grether dabei, die Direktorin des Nürnberger Museums. Das Nürnberger Kommunikationsmuseum wurde 1899 gegründet und teilt sich das Haus mit dem Deutsche Bahn (DB) Museum. 2010 eröffnete die neue Dauerausstellung des Museums, vier Jahre später kamen die „Netzwelten“ zum Thema Digitalisierung und Digitalität dazu. Passend zum Thema des Podcasts fanden bereits im Rahmen der Vortragsreihe „Datendienstag“ verschiedene Vorträge zu aktuellen Themen der Digitalisierung statt.
00:06:55 Leben X.0-Podcast
Der Podcast erläutert in jeder Episode ein Buzzword der Digitalisierung, die Begriffe wurden durch Publikumsvoting ermittelt. Immer eine* andere* Museumskollegin oder ein -kollege aus der Museumsstiftung ist als Co-Moderation dabei, zudem wird der Begriff in der Wikipedia nachgeschlagen und es gibt Erläuterungen von drei verschiedenen Expert*innen.
00:06:55 Vorverständnis zu Big Data
Für Marion Grether bedeutet „Big Data“ die Möglichkeit, viele Daten in kurzer Zeit zu analysieren und aus diesen neue Erkenntnisse zu ziehen. Es kommt die Frage auf, wie groß der vorhandene Datensatz überhaupt sein muss, um sich „Big Data“ nennen zu dürfen.
00:09:29 Wikipedia: Big Data
Die Wikipedia als Nachschlagwerk ist der erste Anlaufpunkt bei der Frage nach „Big Data“. Wie wird das Phänomen dort geschildert? Tine Nowak liest den ersten Absatz des Wikipedia-Artikels zu „Big Data“ (oder auch „Massendaten“) vor und gemeinsam vergleichen Tine Nowak und Marion Grether die Definition der Wikipedia mit ihren vorherigen Vorstellungen zu „Big Data“.
00:13:49 Valentin Dander
Valentin Dander ist Bildungswissenschaftler, hat eine Professur für Medienbildung und pädagogische Medienarbeit an der Fachhochschule Clara Hofbauer Potsdam. Er hat u.a beim Grimme Forschungskoleg zu Medienbildung und Big Data geforscht. Für Valentin Dander bedeutet „Big Data“ unvorstellbar große, vielfältige Datenmengen, welche wegen ihrer Größe und Diversität (neue) Muster und Zusammenhänge erkennbar machen können. Eine klare Definition zu erstellen scheint ihm schwierig, da die Technologien und unser Verständnis dieser einem ständigen und schnellen Wandel unterworfen sind. Wirklich aufmerksam auf das Thema machten ihm zufolge 2013 vor allem die „Snowden Leaks“, welche eindrucksvoll zeigten, wie weit die Möglichkeiten der digitalen Überwachung und des Daten-Sammeln schon reichen und einige Debatten über Privatsphäre im digitalen Raum anstießen. Als Medienpädagoge beschäftigt sich Valentin Dander vor allem mit dem Thema „Big Data“, um Menschen für solche Themen zu sensibilisieren und zu einer gewissen Medienkompetenz zu führen.
00:39:24 Julia Krüger
Julia Krüger (Diplom Politikwissenschaft) beschäftigt sich mit Digitaler Netzpolitik. Sie arbeitet seit Juni 2018 als wissenschaftliche Mitarbeiterin von Saskia Esken (MdB SPD). Sie ist Fellow am Center for Internet & Human Rights (Viadrina, Frankfurt/ Oder) und als Autorin bei netzpolitik.org. Unter „Big Data“ versteht Julia Krüger einen Oberbegriff, der verschiedene Analyseformen von sehr großen Datenmengen in unterschiedlichen Strukturen meint. Sie sieht vor allem das Problem der Intransparenz der Plattformen: Was können diese schon und was nicht? Was geschieht mit den gesammelten Daten? Das grundsätzliche Recht auf Privatsphäre und informelle Selbstbestimmung ist für sie ein wichtiges demokratisches Thema, ebenso der Missbrauch der Daten für die Kommerzialisierung, zum Beispiel in Form von personalisierter Werbung.
00:58:01 Stephan Bartholmei
Stephan Bartholmei, Physiker, ist Leiter der Produktentwicklung und Innovation, Deutsche Digitale Bibibliothek. Er ist Mitgründer des Kulturhackathons „Coding da Vinci“ und seit 2015 Mitglied im Council/ Rat der Europeana. Für Stephan Bartholmei ist der Begriff „Big Data“ eher diffus. Wie auch Marion Gerther stellt er die Frage, ab welcher Datengröße oder Datenmenge überhaupt von „Big Data“ gesprochen werden kann. Er sieht viel Potential in „Big Data“, vor allem auch für Kulturinstitutionen. So könnten Objekte anhand größerer Muster und Vergleichswerte besser datiert und bestimmt werden. Bis es allerdings soweit ist, müssen noch viel mehr Daten digitalisiert, gesammelt und strukturiert werden.
01:19:12 Resümee
Zum Ende der Podcast-Folge blicken Tine Nowak und Marion Gerther auf den Artikel der Wikipedia zurück. Der Artikel bringt große Datenmengen, Data-Technologien und den dadurch entstehenden gesellschaftlichen Umbruch mit „Big Data“ in Verbindung. Was Tine Nowak und Marion Gerther allerdings im ersten Abschnitt des Artikels vermissen, sind Themen wie die Auswirkungen von „Big Data“, im Hinblick auf Privatsphäre und Kommerzialisierung und auch die Frage nach der Wertigkeit unterschiedlicher Daten.
Zuletzt wird ein Ausblick auf die nächste Episode zum Thema „Machine Learning“ gegeben
Gibt es zu der Episode noch offene Fragen oder Ergänzungen? Dann schreibt uns per Mail oder Twitter (@mfk_frankfurt mit Hashtag #LebenX0). Wenn die Episode oder der Podcast Euch gefallen hat, dann könnt Ihr uns mit einer Bewertung oder Rezension bei iTunes eine Freude machen.
Ein Podcast des Museums für Kommunikation Frankfurt (Museumsstiftung Post und Telekommunikation).
Gäste: Valentin Dander, Julia Krüger, Stephan Bartholmei
Co-Moderatorin: Marion Grether
Redaktion/Produktion: Tine Nowak
Lizenz: CC-BY SA 4.0
Intro-Musik: “F” by Initials DC (mit freundlicher Genehmigung). Remix mit Tonfragmenten aus der Sammlung der MSPT durch Uvo Pauls.
Autorinn: Tine Nowak/ Anna Glombitza
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