OnAir. 100 Jahre Radio – Radiostars – Ein Medium mit Gewicht

OnAir. 100 Jahre Radio – Radiostars – Ein Medium mit Gewicht

Frauen Technik Icons

Mit den Fragen “Was verbindest du mit dem Format Radio” oder “Was bedeutet Radio für mich” konfrontiert zu werden kann tolle Geschichten, aber auch ambivalente Gefühle hervorrufen. Timo Gertler, wissenschaftlicher Volontär im Museum für Kommunikation Frankfurt, besitzt zwar keine Lieblingsgeschichte, aber teilt diese prägnante Erzählung mit uns.

 

Lest den gesamten Artikel auf unserem Expotizer zur Ausstellung ON AIR. 100 JAHRE RADIO hier!

OnAir. 100 Jahre Radio – Ausstellungen verändern

OnAir. 100 Jahre Radio – Ausstellungen verändern

Frauen Technik Icons

Die Kurator*innen von »ON AIR. 100 Jahre Radio« haben sich während der Auswahl der Ausstellungsobjekte für ein Plakat aus den 1950er Jahren entschieden, welches die Rundfunknutzer*innen zum Zahlen der Gebühren auffordern sollte. Dieses Plakat hat sowohl textlich wie auch in seinen Illustrationen Rassismen reproduziert, die bei der Präsentation nicht kontextualisiert oder gar thematisiert wurden.

Die berechtigte Kritik, die an Objekt und Präsentation geäußert wurde und verhältnismäßig spät zu einer konkreten Auseinandersetzung führte, hat uns dazu veranlasst, einerseits das Plakat aus der Ausstellung zu entfernen, andererseits über den Prozess des Ausstellungsmachens und -veränderns zu sprechen. Hierzu haben wir Gäste eingeladen und das Gespräch aufgezeichnet.

Es sprechen:

Hannah Schröder, Alumna der FH Potsdam und Kritikerin der Objektpräsentation
Christopher Nixon, Stiftung Historische Museen Hamburg, Kurator für koloniale Vergangenheit und postkoloniale Gegenwart
Anne-Sophie Gutsche und Florian Schütz, Museum für Kommunikation Berlin, Kurator*innen »ON AIR. 100 Jahre Radio«

LINK ZUM AUDIOTALK »AUSSTELLUNGEN VERÄNDERN«

OnAir. 100 Jahre Radio – Radiostars – Generation Streaming am Mixtape

OnAir. 100 Jahre Radio – Radiostars – Generation Streaming am Mixtape

Frauen Technik Icons

Jana-Sherin Dilling macht derzeit ein Praktikum in der Abteilung Bildung und Vermittlung im Museum für Kommunikation Frankfurt. Sie war bei der Eröffnung von “ON AIR. 100 Jahre Radio” live dabei und erzählt von ihren Eindrücken von der neuen Ausstellung, ihren ersten Berührungspunkten mit Radio und ihrer Lieblingsecke im Museum.

 

Lest den gesamten Artikel auf unserem Expotizer zur Ausstellung ON AIR. 100 JAHRE RADIO hier!

Literaturtipps zum Tag der Bibliotheken

Literaturtipps zum Tag der Bibliotheken

Frauen Technik Icons
Seit 1995 findet in Deutschland jedes Jahr am 24. Oktober der Tag der Bibliothek statt und wir widmen unsere Aufmerksamkeit den Bibliotheken in Deutschland und damit auch unserer Bibliothek des Museums für Kommunikation . Aus diesem Anlass hat sich unsere Schülerpraktikantin Christina aktuelle Bücher der Bibliothek zum Thema Zukunft und Digitalisierung angeschaut und drei Buchtipps für Euch zusammengestellt.
Generation Smartphone

Im Buch „Wie viel wiegt ein Instagram?“ von Christian Klein geht es um den Umgang mit Smartphones und um die persönlichen Erfahrungen des Autors. Da er selber nicht mit Handys aufgewachsen ist, erzählt der Autor auf lustige Art Geschichten aus seinem Leben und Umfeld, die damit zu tun haben, kritisiert aber auch die Selbstverständlichkeit der Existenz eines Smartphones in unserem Alltag. Mit satirischen Ratgebern, Selbsttests und Quizzen macht er sich über Welt des Smartphones und das Internet lustig und redet auch über die verschiedenen Generationen und ihr Verhältnis dazu. Der Autor verurteilt zwar den Smartphone-Wahn, gibt aber zu, dass er selbst nicht unbeteiligt daran ist und lobt auch nicht die Zeiten vor dem Smartphone.

Ein humorvolles und unterhaltendes Buch für jedes Alter, das einen zum Lachen bringt aber auch zeigt, wie sehr Smartphones das Leben verändert und beeinflusst haben.

Klein, Christian: Wie viel wiegt ein Instagram? Köln : Bastei Lübbe, 2018. ISBN 978-3-404-60993-2

“Es gibt ja praktisch niemanden mehr in Deutschland, der offline ist. Kein Internet zu haben, ist wie keinen Job zu haben, aber selbst Arbeitslose haben Internet.”

Die Zukunft provozieren
Das Buch „Erde 5.0 – Die Zukunft provozieren“ geschrieben von Karl-Heinz Land behandelt Themen wie den Klimawandel, Digitalisierung und Bildung mit dem Fokus auf unsere Zukunft. Mit anschaulichen Statistiken und strukturierten Stichpunkten erklärt der Autor, wie wir unsere Zukunft mithilfe der Technologie noch retten können. Er kritisiert aber auch die bisherige Lebensweise der Menschen und den Kapitalismus und schlägt Konzepte vor, wie wir mit der Digitalisierung unseren Planeten in Zukunft noch bewohnbar machen können. Künstliche Intelligenzen können unsere Gesellschaft und die Lebensbedingungen zum positiven verändern und wir müssen jetzt handeln, wenn wir unsere Zukunft bewahren wollen.

Ein sehr interessantes Buch, das logisch und faktisch geschrieben, übersichtlich aufgebaut ist und wichtige Themen behandelt.

Land, Karl-Heinz: Erde 5.0. Die Zukunft provozieren. Köln : FutureVisionPress, 2018. ISBN 978-3-9817268-4-8

“Wir müssen die Zukunft nicht nur gestalten, sondern sie förmlich provozieren. Wir müssen jetzt entscheiden, welchen technologischen Fortschritt wir möchten und welchen nicht.”

 

Zukunft ist ein guter Ort
Das Buch „Zukunft ist ein guter Ort“ geschrieben von Sina Trinkwalder beinhaltet konkrete Vorschläge, wie wir auf eine utopische Zukunft hinarbeiten können. Die Autorin kritisiert hauptsächlich den Kapitalismus, die Klimakrise und den Egoismus der Menschen und schlägt zum Beispiel ein alternatives Wirtschaftssystem als Lösung vor. Denn das würde auch einen gesellschaftlichen Wandel hervorbringen und die Menschen nachhaltiger, solidarischer und weniger gierig machen.

Das Buch regt zum Nachdenken an und macht klar, dass die Zukunft in unserer Hand liegt und wir sie mit dem richtigen Handeln gut werden lassen können, wenn wir uns nur auf die Gegenwart fokussieren und unsere Werte ändern.

Die Autorin sagt nicht nur, dass wir handeln sollen, sondern gibt auch eine Anleitung dafür, die auf rationalen Argumenten basiert.

Trinkwalder, Sina: Zukunft ist ein guter Ort. München : Droemer Verlag, 2019. ISBN 978-3-426-27784-3

„Ein Hoffen ohne Handeln wird zur Hoffnungslosigkeit“

 

Mehr Informationen zum Thema

Weitere Bücher zum Thema Digitalisierung und Zukunft könnte Ihr in unserem Online-Katalog recherchieren.

Deutschlandweite Aktionen zum Tag der Bibliotheken findet Ihr unter dem Hashtag #TagderBibliotheken21 in den Social Media Kanälen und auf der Seite des Bibliotheksverbandes.

 

Autorin: Christina Faienza, 24.10.2021

„Go with the flow, man muss das Beste daraus machen” – Museumskommunikation unter Coronabedingungen

„Go with the flow, man muss das Beste daraus machen” – Museumskommunikation unter Coronabedingungen

Ein kleiner Hinweis vorneweg: Die Recherchen und Interviews für diesen Beitrag sind während des Lockdowns 2020 entstanden und sind somit auch eine kleine Zeitreise in den November des letzen Jahres. Aktuell ist das Museum unter den geltenden Hygiene Bestimmungen geöffnet.

Frauen Technik Icons

Dieser Beitrag ist ein Gastbeitrag von den Student:innen des Studienganges „Wissenschaft- Medien- Kommunikation“ des Karlsruher Institut für Technologie  und ist in Zusammenarbeit mit dem Museum für Kommunikation entstanden. Verschiedene Perspektiven auf die Konzeption, Durchführung und Kommunikation der „Back to Future“ Ausstellung wurden erarbeitet und in Blogbeiträgen zusammengeführt.

Schon lange befürchtet und Ende Oktober letztendlich eingetreten: der erneute Lockdown, der die Gesellschaft in einen Zustand der Isolierung zwingt. Somit wird die digitale Kommunikation als Medium zwischen den Privatpersonen, aber auch zwischen Museum und Besucher:innen, umso wichtiger. Das hat auch das Museum für Kommunikation in Frankfurt (MfK) erkannt, denn hier steht der Bildungs- und Vermittlungsauftrag der Einrichtung weiterhin an oberster Stelle. Denn Lockdown 2.0 bedeutet auch Museumskommunikation 2.0 – neu gedacht und innovativ umgesetzt. Um die Menschen in der Pandemie erfolgreich zu erreichen, muss das Museum den Schritt in die komplette Virtualität wagen und stellt dafür zahlreiche digitale Angebote bereit. So musste auch die Eröffnung der neuesten Ausstellung des MfK ´Back to Future – Technikvisionen zwischen Fiktion und Realität` in kürzester Zeit pandemiekonform angepasst werden.

 

Spontane Änderungen durch den Lockdown

Das Fernsehteam filmt bei der Onlineeröffnung den Oberbürgermeister

Da das Museum Anfang November seine Pforten vorerst schließen musste, wurde am 18.11.20, dem Eröffnungstag, ein live-Rundgang durch das virtuelle Museum auf sozialen Plattformen geteilt, bei dem alle Kurator:innen anwesend waren. „Es waren tatsächlich circa 500 Zuschauer auf YouTube und nochmal ungefähr 60 Zuschauer auf Facebook während des Livestreams dabei”, verkündet Daniel Voigt, Pressereferent des MfK, stolz im Interview. Auch am Folgetag der Eröffnung sahen sich Interessent:innen das Video an: Das Team der Pressearbeit freute sich über die doppelte Anzahl an Zuschauer:innen. Grund für den Erfolg war unter anderem die positive Medienberichterstattung, die auf die neue Ausstellung aufmerksam machte. Vier Tage vor der Eröffnung wurden einzelne Pressearbeiter:innen ins Museum geladen und durften unter strengen Auflagen einen Blick in die Ausstellung werfen. Die Individualbegehungen wurden von Museumskuratorin Katja Weber begleitet, um die ausgefallene Pressekonferenz wettzumachen.

Ein weiterer Aspekt, der die Onlineeröffnung so erfolgreich gemacht hat, war der Chatroom auf YouTube während des Livestreams, indem die Zuschauer:innen direktes Feedback äußern oder Fragen an die zuständigen Kurator:innen stellen konnten. Somit war trotz der physischen Distanz ein gelungener Ideenaustausch gegeben. „Uns hat es sehr überrascht, dass wir einen wirklich positiven Zuspruch hatten“, gibt Voigt offen zu. Trotzdem gibt es bestimmte Stationen der Ausstellung, die aufgrund der Interaktion die Anwesenheit der BesucherInnen  erfordern. Dem Museumsteam war es wichtig, dass nicht nur neugierig auf die Ausstellung gemacht wird, sondern auch ein größtmöglicher Überblick geboten wird. Den Interessent:innen wurde jedes Exponat gezeigt. Mitmachstationen wurden in der Hoffnung erklärt, dass die Zuschauer:innen bald wieder selbst in das Museum kommen können, um alles eigenständig auszuprobieren.

Neue Konzeption der Ausstellungseröffnung

Das ursprünglich geplante „Soft Opening“ musste durch die neue Situation innerhalb von zwei Wochen umstrukturiert werden: Eigentlich sollte es eine ganze Eröffnungswoche geben. Besucher:innen hätten sich über die Plattform eveeno  anmelden und jeweils zu zehnt einen Timeslot erhalten können. Innerhalb der eingeplanten Zeit hätten diese dann die Möglichkeit bekommen, durch die Räume von „Back to Future“ zu gehen.

Letzten Endes gelang das neue Konzept vor allem durch die Unterstützung der Produktionsfirma „west MTV“, die einen reibungslosen Ablauf des Livestreams durch verschiedene Kameras und Filmtechniken ermöglichte. Die Ausstellung hat nicht nur den Zuschauer:innen und Kurator:innen sehr gut gefallen, sondern für das Museum neue Ideen geschaffen: Beispielsweise steht seit dem 01.12.20 ein Audiowalk online zur Verfügung, bei dem Katja Weber gemeinsam mit Ausstellungsreferentin Tine Nowak durch die Technikvisionen leitet.

Doch wie funktioniert die Museumskommunikation sonst unter den aktuellen Bedingungen?

Eine pandemiekonforme Ausstellungseröffnung mit einem der Kuratoren

Social-Media-Kanäle wie Instagram, Twitter und Facebook werden durch die veränderte Situation zunehmend wichtiger, um Kontakt mit den Interessent:innen des Museums zu halten. Die Änderung der Kommunikationsstrategie zeigte sich beispielsweise dadurch, dass auf genannten Plattformen vermehrt gepostet wird: „Wir haben versucht, während des Lockdowns mindestens einmal am Tag zu posten.“ Voigt weiß mittlerweile, dass mehr als diese Anzahl an Postings zu keiner vermehrten Reichweite oder Resonanz  führen würden. Blicke hinter die Kulissen sowie die Vorstellung von Ausstellungsinhalten sind zentrale Themen der Onlinekommunikation. Als größte Herausforderung stellt sich das direkte Einbinden von Interessent:innen heraus. „Ich versuche natürlich Formate zu entwickeln, die auf einen Dialog ausgerichtet sind.“ Kurze Videos haben sich als besonders gut für diesen Zweck geeignet erwiesen. Zukünftig möchte er noch mehr an der Dialogform, beispielsweise durch Antworten auf Kommentarspalten, arbeiten.

Ein besonders kreatives Beispiel für die momentane Kommunikationsweise ist der Hashtag #closedbutopen. Damit wurde auf allen Kanälen mitgeteilt, dass das MfK ein digitales Pendant zur Ausstellung Back to Future bietet. Interessent:innen sollten sich darüber bewusst sein, dass die Ausstellung physisch geschlossen ist aber die Mitarbeiter:innen trotzdem online für das Publikum da sind. Aber auch durch vermehrte Veröffentlichungen von Pressemitteilungen sollen Pressestellen verkünden: Das MfK ist noch da! Bisher ist das Feedback sehr positiv.

Voigt betont, dass vor allem eine flexibler Social-Media-Auftritt, der schnell auf Veränderungen reagiert, in der neuen Situation notwendig ist: „Man kann die Kommunikation nicht mehr so wirklich im Voraus planen.“ Auch wenn Voigt sehr zufrieden mit dem Dialog unter Covid-19-Umständen ist, gibt es dennoch Kehrseiten des Onlineerfolgs: „Natürlich ist es viel schöner, Besucher:innen auch physikalisch ins Museum einladen zu können.“ Er betont, dass Ausstellungen Erfahrungs- und Erlebnisorte sind, die durch den Austausch zwischen Anwesenden bereichert werden.

Onlinealternativen sind in Planung

Aktuelle Herausforderungen sind die museumspädagogischen Inhalte, die sonst über zahlreiche Workshops vermittelt werden, online zu kommunizieren. Beispielsweise würden Schulkinder sich bei Klassenausflügen mit bestimmten thematischen Aspekten der Ausstellung Back to Future befassen. Jedoch befindet sich Voigt zum Zeitpunkt des Interviews mitten in der Planung und Erstellung von Onlineseminaren, die hoffentlich bald in die Praxis umgesetzt werden können.

Allerdings, und dies ist wohl aktuell die größte Hürde, fallen erhebliche Einkünfte in verschiedenen Bereichen des Museums weg: Sowohl das Museumscafé als auch der Shop sind geschlossen. Außerdem können keine Kindergeburtstage und die „Kinderwerkstatt“ angeboten werden. Zusätzlich werden keine Einnahmen durch Eintrittskarten erzielt.

Trotz aller Widrigkeiten bleiben die Mitarbeiter:innen positiv

Jedoch sind alle sehr zuversichtlich, dass die Onlinekommunikation nur noch mehr Lust darauf macht, das Museum wieder live zu besuchen und die „Rundum-Erfahrung“ zu sammeln, sobald dies wieder möglich ist. Laut Voigt können sich die Mitarbeiter:innen des Museums vorstellen, auch nach der Pandemie einige digitale Vermittlungsformen beizubehalten. Die Onlinekommunikation bietet den Vorteil, dass auch Menschen, die nicht vor Ort sind, das Museum erfahren können. Denn ohne die neue Strategie würde es momentan besonders in puncto Kultur sehr schwarz aussehen. Da ist doch ein kleiner heller Schimmer am Ende des Tunnels und wenn es die Onlineeröffnung einer Ausstellung ist, ein wenig Normalität in dieser dystopischen Zeit –  eben wie zwischen Fiktion und Realität.

Autorinnen: Kate Becher, Cosima Galm, Clara Hillerkuß, Cecilia Kader