Filmtipps für Zuhause! – Die Science-Fiction Klassiker von Andrei Tarkovsky
#stayathome und #bleibtgesund sind auch 2021 wichtige Ansagen, um die Ausbreitung der Covid-19-Pandemie einzudämmen. Leider geht damit auch die Schließung von Museen, Kinos und anderen kulturellen Einrichtungen einher und man findet sich daher viel öfter auf der heimischen Couch wieder, als es vor den Zeiten der Pandemie womöglich der Fall war.
Um die Zeit bis zur Wiedereröffnung zu verkürzen heute hier an dieser Stelle Filmtipps für euer Zuhause!
Im November letzten Jahres wurde unsere neue Sonderausstellung „Back to Future. Technikvisionen zwischen Fiktion und Realität“ eröffnet, leider nur im virtuellen Museum via Livestream. Den kuratierten Rundgang durch die Ausstellung könnt ihr bei Youtube weiterhin ansehen.
Die Ausstellung, die sich mit den Zukunftsvisionen kreativer Vordenker*innen beschäftigt lädt ebenso dazu ein, dem Thema Science-Fiction auch zuhause nachzuspüren, daher hier zwei absolute Filmklassiker des russischen Regisseurs Andrei Tarkovsky, die auf Youtube von der russischen Filmgesellschaft Mosfilm auf deren Youtube-Kanal frei zugänglich gemacht wurden: Solaris (1972) und Stalker (1978/79). Zeitlose Visionen! Philosophische Betrachtungen! Großartiges Kino!
ACHTUNG Hinweis: Die von MOSFILM frei zugänglich gemachten Filme werden nicht abgespielt, wenn diese eingebettet sind. Drückt auf “Play”und danach “Auf Youtube ansehen”
SOLARIS
(UdSSR, Regie: Andrei Tarkovsky, 1972, FSK 12)
Ein Psychologe wird zum Planeten Solaris geschickt, um unerklärlichen Vorkommnissen auf der dortigen Forschungsstation nachzuspüren. Die Konfrontation mit einer absolut fremden Lebensform (der gesamte Planet spiegelt als kollektives Bewußtsein die Erinnerungen, Ängste und Wünsche der Raumfahrer zurück) wird für die Besatzung des Raumschiffs zur metaphysischen Reise in die Innenwelt ihrer eigenen Kultur. Nach dem Science-Fiction-Roman von Stanislaw Lem erzählt Andrej Tarkowskij eine philosophische Fabel, die um die abendländischen Ideen von Tod, Liebe und Auferstehung kreist. Ein brillant inszenierter, äußerst reicher und vielschichtiger Film, der, im Gewand einer technischen Utopie, die Hybris traditionellen Fortschrittsglaubens in Frage stellt.
(Quelle: Lexikon des internationalen Films: https://www.filmdienst.de/film/details/40086/solaris-1972)
STALKER
(UdSSR, Regie: Andrei Tarkovsky, 1978/79)
Unter der Führung des “Stalkers”, eines Pfadfinders und Ortskundigen, der am Rande der Welt in einer vom Verfall gezeichneten Industrielandschaft lebt, begeben sich ein Wissenschaftler und ein Schriftsteller in die mysteriöse “Zone”, wo es angeblich einen Ort geben soll, an dem die geheimsten Wünsche in Erfüllung gehen. Die Expedition wird zur Reise in die Innenwelt der Protagonisten und zum Panorama einer gottverlassenen europäischen Zivilisation. Ähnlich wie in “Solaris” benutzt Tarkowskij eine Science-Fiction-Vorlage als Hintergrund für mystisch-philosophische Reflexionen und überwältigende Bildvisionen, mit denen er die Grenzen des herkömmlichen Erzählkinos poetisch überschreitet. Die eigenwillige Ästhetik seiner Filmsprache, die sich jedem oberflächlichen Realismus verweigerte, nötigte Tarkowskij 1982 zur Emigration aus der Sowjetunion. Er starb am 29.12.1986 in Paris. Sein letzter Film war “Das Opfer”.
(Quelle: Lexikon des internationalen Films: https://www.filmdienst.de/film/details/45171/stalker)
Autor: Daniel Voigt 05.02.2021
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