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Dieser Beitrag ist ein Gastbeitrag von den Student:innen des Studienganges „Wissenschaft- Medien- Kommunikation“ des Karlsruher Institut für Technologie und ist in Zusammenarbeit mit dem Museum für Kommunikation entstanden. Verschiedene Perspektiven auf die Konzeption, Durchführung und Kommunikation der „Back to Future“-Ausstellung wurden erarbeitet und in Blogbeiträgen zusammengeführt.

In Kooperation mit dem Karlsruher Institut für Technologie und dem Museum für Kommunikation Frankfurt entstanden acht Blogbeiträge zu unterschiedlichen Themen. Wir haben für euch die Kuratorin Katja Weber und die wissenschaftliche Volontärin Carolin Dörr interviewt. Dabei haben wir den Zusammenhang zwischen Kunst und Wissenschaft aufgegriffen, welcher auch in der Sonderausstellung „Back to Future. Technikvisionen zwischen Fiktion und Realität“ präsentiert wird.

Einblick hinter die Kulissen

© Pinar Yoldas, Designer Babies, 2013.

 

Zunächst wollten wir von den beiden wissen, wie sie auf die Idee kamen, Kunstwerke in die Ausstellung zu integrieren. „Da fehlt der Magic Moment“, dieser Gedanke hat Katja Weber nicht losgelassen. Sie sah sich mit mühseligen Kommunikationen mit den Beteiligten und harten Recherchen konfrontiert. Es fehlte an Kreativität und künstlerischen Zugängen im Hinblick auf die Vermittlung der Inhalte. Besucher:innen sollten über mehrere Ebenen angesprochen werden. Es ist wichtig den Besucher auf eine ästhetische Weise zu berühren. Nach intensiver Recherche stieß Weber auf das Exponat eines designten Babys, dort wird der Magic Moment besonders deutlich. Dieses Kunstwerk wirft ethische und moralische Fragen auf, außerdem berührt die menschennahe Abbildung nachhaltiger als ein technisches Kunstwerk.

Kunstwerke sollten möglichst vielfältig sein. Dementsprechend wollten wir erfahren, ob es bestimmte Attribute gab, die alle Kunstwerke kennzeichneten wie beispielsweise die Herkunft oder die Wahl des Mediums.

Sie haben eher auf Unterschiede bei den Kunstwerken und Internationalität der Künstler:innen gesetzt. Durch diese gegebene Diversität war es möglich, vielfältige Visionen in der Ausstellung zu vereinen. Skulpturen, Fotografien, Virtual Reality oder sogar organische Medien sind bei „Back to Future“ zu sehen. Künstler aus England, den Vereinigten Staaten, dem Senegal und aus Kroatien wirkten bei der Sonderausstellung mit.

Zwischen Kunst und Kultur

Da in der Ausstellung sowohl künstlerische als auch kulturhistorische Exponate vorkommen, hat es unsere Neugier geweckt, wie sich dieser Unterschied in der Ausstellung äußert. Der Unterschied wird vor allem in den Themenräumen und bei den sogenannten poetischen Umwegen deutlich. Dabei macht die Kunst selbst den Unterschied, so die Kuratorin. Je nach Anwendungsbereich variiert die Darstellung der Kunst. So sind beispielsweise Exponate mit kulturhistorischem Hintergrund aus dem jeweiligen Zeitgeschehen zu sehen. Darüber hinaus ist die Kunst groß, raumergreifend und individuell, was folglich die Diversität der Ausstellung noch einmal unterstreicht.

Oftmals kommt es bei Künstler:innen vor, dass sich Ideen für Projekte im Laufe des Prozesses ändern, da die Umsetzung häufig Überraschungen bereithält. Aus diesem Grund hat es uns interessiert, ob das bei der Umsetzung der Ausstellung „Back to Future“ auch der Fall war. Künstler:innen wurden vorab angefragt, inwiefern sie sich vorstellen konnten, bei dieser ungewöhnlichen Ausstellung mitzuwirken. Daraufhin wurde bei der Bundeskulturstiftung ein Antrag gestellt, um die poetischen Umwege zeigen zu können. Die Umsetzung ist dabei immer mit Budget, beziehungsweise der Einnahme von Drittmitteln verbunden. Nach der Genehmigung folgte die Kontaktaufnahme mit den Ateliers und den Galerien, welche jedoch durch die aktuelle Corona Pandemie erschwert wurde. Entsprechend mussten einige Ideen situativ angepasst werden. „Es gab auf jeden Fall Veränderungen“, so Katja Weber.

Fotografie „Flying Bicycle“, um 1900, USA. Quelle: Alamy FF816K FLYING BICYCLE, c1900. /nThe French ‘flying bicycle,’ Aviette. Photograph, c1900. © Granger Historical Picture Archive / Alamy Stock Photo

Seele und Verstand

Virtual Reality Erlebnis “Garten der Lüste” von Hieronymus Bosch

Rationale Wissenschaft und emotionsgeladene Kunst klingen erst mal völlig gegensätzlich. Doch worin besteht ihre Verbindung?

Ohne zu zögern kam die Antwort „Aus der Fähigkeit visionär zu sein“. Kunst und Kultur spiegeln die gesellschaftlichen Herausforderungen und das alltägliche Geschehen wider. Somit ist es wichtig einen Weg zu ebnen, durch den solche Themen in Form von Kunst repräsentiert und verarbeitet werden können. Forscher hingegen nutzen wissenschaftliche Methoden, um relevante Ergebnisse verständlich zu kommunizieren. Der Unterschied zwischen Kunst und Wissenschaft ist demnach die Herangehensweise an die gleichen Themen. Die Verbindung der beiden liefert der Öffentlichkeit ein reflektiertes Gesamtbild und eine leichtere Zugänglichkeit zu bislang unbekannten Themen.

Der Schriftsteller Maxim Gorki trifft den Nagel auf den Kopf, die Wissenschaft ist der Verstand der Welt, die Kunst ihre Seele.

Autorinnen: Lara Bitzer, Angela Hyland, Artisa Zhegrova