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Dieser Beitrag ist ein Gastbeitrag von den Student:innen des Studienganges „Wissenschaft- Medien- Kommunikation“ des Karlsruher Institut für Technologie  und ist in Zusammenarbeit mit dem Museum für Kommunikation entstanden. Verschiedene Perspektiven auf die Konzeption, Durchführung und Kommunikation der „Back to Future“ Ausstellung wurden erarbeitet und in Blogbeiträgen zusammengeführt.

Als Studierende des KIT hat uns die Kooperation mit dem Frankfurter Museum für Kommunikation die Möglichkeit gegeben, einen Einblick in die Praxis der Medien- und Öffentlichkeitsarbeit zu bekommen. Das digitale Gespräch mit unseren Interviewparter:innen Corinna Engel und Daniel Voigt hat uns spannende Details offenbart. Corinna Engel ist die Leiterin der Abteilung für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit im MfK in Frankfurt. Daniel Voigt arbeitet als Pressereferent ebenfalls für das MfK.

 

Zuerst haben wir Frau Engel nach ihren Hauptaufgaben im MfK gefragt und wie ihr Alltag aussieht. An oberster Stelle steht die Organisation und Koordination innerhalb der Abteilung für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit. Dabei steht sie in Kontakt mit den Kolleg:innen der verschiedenen Standorte des Museums in Berlin, Bonn und Nürnberg. Für die Leitung des Frankfurter Teams ist Frau Engel besonders wichtig, dass sich die Mitarbeiter:innen wohl fühlen und motiviert sind. Außerdem soll die interne Koordination funktionieren und gut abgestimmt sein. Formale Aufgaben wie die Erstellung von Dienstplänen und das Schreiben verschiedener Anträge gehören ebenfalls in den Aufgabenbereich von Frau Engel.

Im Zuge des Interviews hat uns zunächst interessiert, wie die Abteilung für Öffentlichkeitsarbeit im MFK aufgebaut ist und wie viele Mitarbeiter:innen sie beschäftigt. Die Presseabteilung besteht im Moment aus Herrn Voigt, dem Pressereferenten des MfK und einer Praktikant:innenstelle. Das pädagogische Team, das sich um das Angebot und die Vermittlung von Workshops sowie pädagogische Kooperationen kümmert, und das Team, das Events und Vermietungen organisiert, beschäftigen im Moment jeweils zwei Leute. Außerdem bilden die Ausstellungsreferentin des MfK und eine Volontariatsstelle das Ausstellungsteam der Abteilung für Öffentlichkeitsarbeit.

Auf die Frage nach ihrem Werdegang und wie Frau Engel in ihre Position im MfK gelangt ist, erzählt sie, dass ihr Interesse für Kunst bereits in ihrer Kindheit geweckt wurde. Ihre Leidenschaft für die Medienkunst hat sie nach dem Studium der Kunstgeschichte und Romanistik in Heidelberg und dem Abschluss ihrer Promotion nach Frankfurt geführt, wo sie ein Volontariat im MfK absolvierte. Im Jahr 2013 hat sie für das Historische Museum in Frankfurt gearbeitet und dort die Abteilung für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit eingerichtet. Seit 2017 ist sie nun in ihrer Position im Museum für Kommunikation. Vor allem die Personalverantwortung, die Möglichkeit ein Team zu leiten sowie die inhaltliche Gestaltung haben sie an dem Job gereizt.

Auf die Frage, was das MFK und seine Öffentlichkeitsarbeit auszeichnet, betont Daniel Voigt den besonderen Fokus auf die Interaktion mit den Besucher:innen. „Wir wollen, dass das MfK ein Ort des Zusammenkommens, ein Ort der Bildung, des Mitmachens und der Interaktion ist. Wir fördern den Dialog.“ so Voigt. Mitmach-Angebote wie Führungen und Workshops sind prägender Bestandteil des Museums. Im Unterschied zu herkömmlichen Kunstmuseen, die den Fokus auf das Kunstwerk legen, ist das MfK also zudem ein lebendiger Ort des Mitmachens.

Postkarten an die Zukunft zum Selberschreiben

Ein Auszug aus der aktuellen Sonderausstellung „Back to Future“: Zukunftsfantasien [1930]

Über die sozialen Medien wird die Interaktion lebendig. Für Herrn Voigt besteht der primäre Zweck der Social Media Kommunikation vor allem darin, den persönlichen Kontakt zu Privatpersonen, also den Besucher:innen des Museums herzustellen. Die Presse wird in der Regel gezielt durch Pressemitteilungen angesprochen. Zu Journalist:innen, die regelmäßig über das MFK und die Ausstellungen berichten, entsteht mit der Zeit auch eine Art „Bindung an das Haus“. Unabhängig vom Thema der Ausstellung gibt es in der Öffentlichkeitsarbeit Kernaufgaben, die regelmäßig ausgeführt werden. Dazu gehören z.B. die Planung von Foto-Terminen zur Dokumentation der Ausstellung, die Veröffentlichung von Pressemitteilungen, die verschiedene Stationen der Ausstellung erläutern, sowie die Organisation von Pressekonferenzen. Wichtig sei es dabei, den Überblick über den Umfang und das Budget der Ausstellung zu behalten und festzulegen, wie und mit welcher Frequenz man sich an die Presse wenden will.

Generell wird die Öffentlichkeitsarbeit maßgeblich durch das Feedback der Besucher:innen mitbestimmt. Das MfK ist auf Kritik angewiesen, weshalb es umfangreiche Angebote zum Rückmelden gibt. Ein traditionelles Kommunikationsinstrument ist das Gästebuch, in dem Besucher:innen ihr Feedback hinterlassen können. Auch der Besucherservice ist stets offen für Feedback. Im monatlichen Meeting wird anschließend alles zusammengetragen und evaluiert, um die konstruktive Kritik gegebenenfalls umzusetzen.

Nicht ganz ohne Eigeninteresse hat uns als angehende Kommunikator:innen interessiert, was das Beste am Job in der Öffentlichkeitsarbeit ist. Er sei vor allem eins: abwechslungsreich. „Jeden Tag kommt Neues auf, das ich so nicht geplant hatte. Das ist natürlich eine Herausforderung, aber es macht den Museumsalltag auch sehr spannend.“, meint Herr Voigt. Als Pressereferent muss er stets den Überblick über alle Abteilungen und Events behalten. Auch Frau Engel ist dankbar, als Abteilungsleiterin der Öffentlichkeitsarbeit für ein gutes gesellschaftliches Miteinander eintreten zu können. Da sie nie einen Unterschied zwischen ihren privaten Interessen und ihrem Beruf machen muss, empfindet sie diesen immer auch als eine Berufung.

Autor:innen: Student:innen des Karlsruher Institut für Techologie