Kinder des Medien-Studios-Bornheim entdecken das Kommunikationsmuseum

Wie führe ich ein Interview? Was braucht man alles für eine gute Radiosendung? Und woher kommt das Radio eigentlich? Diese und noch viel mehr Fragen stellten sich interessierte Kinder im Rahmen eines Radio-Workshops des Medien-Studios-Bornheim vom 20. bis 24. Juli 2020. Die Fragen wie man ein Interview führt und was eine gute Radiosendung ausmacht, kann das Kommunikationsmuseum vielleicht nicht sofort beantworten. Woher das Radio kommt und wann es zu einem Massenkommunikationsmittel geworden ist, diese Fragen jedoch schon. Und so machten sich die Workshop Teilnehmer*innen im Alter zwischen 10 und 13 Jahren mit ihren Betreuer*innen auf den Weg in unser Museum.

Museum zum Anfassen

Fabian Lenczewski, Museumpädagoge  des Museums für Kommunikation in Frankfurt empfing die Kinder des Ferienprogrammes und erklärte ihnen zu Beginn den Aufbau des Museums. Anschließend zeigte er ihnen anhand verschiedener „Wissensinseln“, die in der Dauerausstellung des Museums zu finden sind, einiges rund um das Thema Radio. Beginnend bei der Weimarer Republik, erläuterte er die Geschichte des Radios. Auch zeigte er verschiedene Modelle des Radios und wie sich diese im Laufe der Zeit entwickelt haben. Interessiert betrachteten die Kinder eine Kuba Komet, eine Mischung aus Fernsehen und Radio, welche sich in den 50-er Jahren an großer Beliebtheit erfreute. Nach den Erläuterungen von Herrn Lenczewski ging es für die Gruppe mit ihren Betreuer*innen zu zwei Phänomen-Stationen der Dauerausstellung, wo Sie sich dank eines motivierten, selbst ausgewählten Moderators, Fragen unter Zeitdruck zu dem Thema „Entschleunigung“ stellten. Beim Flaschendrehen wurde sich zudem darüber unterhalten, wie vernetzt“  sie in den sozialen Medien sind.

 

Nach einer schönen Mittagspause am Mainufer, mit Fischdöner und Fußball, ging es zurück ins Museum. Anschließend durfte die Gruppe „auf eigene Faust“ das Museum erkunden. So besuchten die Kinder nicht nur die Dauerausstellung, sondern schauten sich auch die Ausstellung „Raumschiff Wohnzimmer- Die Mondlandung als Medienereignis“ an. Hier hatten sie die Möglichkeit auf den Tag genau 51 Jahre nach der ersten Mondlandung, Radiobeiträge und Kommentare zu diesem Ereignisses anzuhören und lernten unter anderem, was es mit dem „Space Race“ zwischen den USA und Russland auf sich hatte.

Vieles war für die Kommunikationsentdecker*innen neu und aufregend. So erinnert sich eine Teilnehmerin beim abschließenden Gespräch: „Ich habe viel darüber gelernt, wie die Leute früher kommuniziert haben und wie schwierig das früher war, miteinander zur reden“ Ein anderer Teilnehmer erzählte: „die Drehscheibe war super“, da er ein Telefon mit Wählscheibe vorher noch nie gesehen hatte.

 

 
Eine eigene Radiosendung bei Radio X

Doch der Museumsbesuch sollte nicht nur einen Lerneffekt mit sich bringen, sondern darüber hinaus auch praktisch genutzt werden können: Hatten die Teilnehmer*innen einen Tag vorher gelernt, wie man ein Interview führt, welche Fragen gestellt werden können und wie ein Aufnahmegerät funktioniert, so konnten sie das Gelernte direkt ausprobieren und interviewten sich gegenseitig sowie andere Museumsbesucher*innen über verschiedene Eindrücke beim Betrachten der Ausstellungen. Am darauffolgenden Tag sollten diese Aufnahmen genutzt werden, um zu lernen, wie man Audioschnitte macht, um beispielsweise Versprecher rausschneiden zu können. Am vierten Tag des Programms stand zudem ein Besuch bei dem einzigen Bürgerradio Frankfurts, dem Radio X , an. Hier lief am 31. Juli 2020 von 15 bis 16 Uhr die von den Kindern produzierte Radiosendung, in der unter anderem Mitschnitte aus dem Museum zu hören waren.

Der Radio-Workshop ist ein Teil des Ferienprogrammes des Medien-Studios-Bornheim. Dieser hat nun zum zweiten Mal in Kooperation mit dem Museum für Kommunikation in Frankfurt, sowie der Industriekultur Junior Rhein Main und Radio X, stattgefunden.

Autorin: Friederike Stork, 13.11.2020