Am letzten Mittwoch haben wir aus der momentanen Ausnahmesituation das Beste gemacht und Eindrücke unserer neuen Ausstellung „#neuland: Ich, wir & die Digitalisierung“ digital präsentiert. Auch unsere Museumsbibliothek ist von der Schließung zur Eindämmung von COVID-19 betroffen und kann zu unser aller Sicherheit derzeitig keine Besucher*innen empfangen. Wir sind aber trotzdem für Euch da und werden an dieser Stelle in den nächsten Wochen über unsere Fachbibliothek zum Thema Kommunikation berichten.

Literaturtipps zur neuen Ausstellung #neuland

Die Bibliothek des Museums für Kommunikation in Frankfurt betreut das Projekt Leben & Lernen X.0 seit seinem Bestehen aktiv mit Literatur zu allen Themen der Digitalisierung, mit besonderem Schwerpunkt auf die Frage: was macht Digitalisierung mit unserer Kommunikation und in welch vielfältiger Weise sind wir als Gesellschaft vom digitalen Wandel betroffen. Aus unserem neuen Thementisch zu #neuland möchten wir Euch heute und in den nächsten Wochen ein paar Titel vorstellen:

Was ist eigentlich diese Digitalisierung, von der alle reden?

Auch wenn die meisten von uns schon mit der Digitalisierung leben, sind wir mit einer Fülle neuer Schlagwörter konfrontiert, deren Bedeutung man sich nicht immer erklären kann. Eine wunderbare Einführung in das Thema bietet der Überblick digitaler Begriffe im Buch „Die 50 wichtigsten Themen der Digitalisierung“ von Philip Specht. Der Autor selbst beschreibt sich als unbefangenen, neugierigen, digital affinen Menschen und möchte aus dieser Perspektive heraus all jenen ein hilfreiches Kompendium an die Hand geben, die sich ein Grundlagenverständnis von Digitalisierung möglichst schnell und doch umfassend aneignen wollen. Das gelingt ihm in prägnanten Kapiteln über technische Grundlagen wie Hardware, Clouds, Programmieren und Design Thinking bis zu den wichtigsten Technologietrends. Der Einfluss der Digitalisierung auf ausgewählte Lebensbereiche wie das Zuhause, den Arbeitsmarkt bis hin zum Thema Gesundheit, wird ebenso beleuchtet, wie die Frage nach der Zukunft des Menschen in Bezug auf eine digitale Ethik. 

Specht, Philip: Die wichtigsten Themen der Digitalisierung. München : Redline Verlag, 1. Aufl. 2018. ISBN: 978-3-86881-705-8

 

Herausforderungen der Digitalisierung für Unternehmen

 

Mit der Auswirkung der Digitalisierung im Arbeitsbereich beschäftigt sich das Buch „Radikal digital“ von Reinhard K. Sprenger. Der Autor beschreibt mit der Trias „Kunde – Kooperation – Kreativität“ die drei Kernaufgaben für Führungskräfte in Zeiten der Digitalisierung und postuliert die Notwendigkeit einer „Wiedereinführung“ dieser Aspekte in das Unternehmen. Entgegen anderer Positionen im Wirtschaftsbereich, die in der Digitalisierung vor allem ein Potential zur Reduzierung des (Kosten-) Faktors Personal sehen, entfaltet Sprenger die These, dass eine erfolgreiche Digitalisierung nur in der Konzentration auf das Wesentliche – nämlich auf die Leistung des Menschen – funktionieren kann und stellt die Frage: „Was muss Führung tun, um Digitalisierung zu ermöglichen?“ Antworten auf diese Frage könnten die 111 Rezepte zur „Führung in digitalen Zeiten“ geben.

Sprenger, Reinhard K.: Radikal digital: Weil der Mensch den Unterschied macht – 111 Führungsrezepte. München : DVA. 1. Aufl. 2018. ISBN: 978-3-421-4809-7

 

Alles digital? Ohne mich!

 

Viele der aktuellen Bücher zum Thema „Digitalisierung“ nehmen in der Beschreibung des Phänomens eine kritische Position ein, fokussiert auf Einzelaspekte der Datenüberwachung und der Gefahr für die Demokratie, bis hin zur Propagierung des Analogen als Verweigerung des Digitalen. In diese Kategorie gehört auch der Titel: „Offliner: Die Gegenkultur der Digitalisierung“ von Joël Luc Cachelin. Anhand der Beschreibung von sechzehn unterschiedlichen Gruppen von Offlinern, die Cachelin einteilt in eine „wirtschaftliche“, „politische“, „soziale“ und „technologische“ Fraktion, zeichnet der Autor das Bild einer Gegenkultur, die nach Alternativen zur hyperdigitalen Zukunft sucht. In ihrer Heterogenität aber von so unterschiedlichen Prioritäten geprägt, stellt das Buch die Frage nach deren Form und Wirksamkeit. Der Begriff „Offliner“ beschreibt hier nicht eine generelle Totalverweigerung gegenüber der Digitalisierung sondern formuliert den Wunsch nach Demokratisierung und Mitgestaltungsmöglichkeiten gegenüber den Treibern und Profiteuren. Das Buch entwickelt mögliche Szenarien der Koexistenz von Offlinern und Onlinern und stellt die Frage, wer es sich zukünftig noch leisten kann, offline zu sein.

Cachelin, Joël Luc: Offliner: Die Gegenkultur der Digitalisierung. Bern : Stämpfli Verlag. 1. Aufl. 2015. ISBN: 978-37272-1431-8

 

Mehr zu unseren Beständen im Online-Katalog

Auch wenn ihr uns im Moment nicht besuchen könnt, hoffen wir, Euch ein bisschen Vorfreude auf die Ausstellung #neuland gemacht zu haben und laden Euch ein, unser umfangreiches Literaturangebot zum Thema zu nutzen, sobald ein Besuch wieder möglich ist. Bis dahin könnt Ihr mit dem Stichwort „Leben & Lernen“ schon mal im Onlinekatalog stöbern. 

Wenn Euch die Tipps zum Buchkauf für die Couch angeregt haben, viele kleine Buchläden bieten im Moment einen super schnellen Lieferservice an und verdienen unsere Unterstützung.

Autorin: Sandy Lang, 27. März 2020