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Dieser Beitrag ist ein Gastbeitrag von den Student:innen des Studienganges „Wissenschaft- Medien- Kommunikation“ des Karlsruher Institut für Technologie  und ist in Zusammenarbeit mit dem Museum für Kommunikation entstanden. Verschiedene Perspektiven auf die Konzeption, Durchführung und Kommunikation der „Back to Future“ Ausstellung wurden erarbeitet und in Blogbeiträgen zusammengeführt.

Der Blick hinter die Austellungskulisse

Back to Future Austellung Themenwand Grenzenlose Kommunikation

Das Museum für Kommunikation Frankfurt öffnet seine Türen für wissbegierige Zeitreisende.In Kooperation mit dem Karlsruher Institut für Technologie (KIT) wurde diese Ausstellung konzipiert, um zu faszinieren. Wir schauen mit Euch hinter die Kulissen, indem wir Euch einen Einblick in die Arbeit von Expert:innen und Studierenden im Bereich Kommunikation und Geschichte des KIT, sowie einem Projekt mit einigen Studierenden der Universität, im Zusammenhang mit der diesjährigen Ausstellung ermöglichen.
Erste Anlaufstelle in Bezug auf die Arbeit des Museums für Kommunikation Frankfurt (MFK) ist Silke Zimmer-Merkle, akademische Mitarbeiterin im Institut für Technikzukünfte am KIT. Aufgrund der engen thematischen Beziehung zwischen dem Institut und der Ausstellung kam die Zusammenarbeit zustande.

„Für mich als Historikerin war das das erste Mal, aber für das Institut kommt das natürlich häufiger vor.“

Ein solches Projekt steht allerdings nicht an der regulären Tagesordnung. Generell fänden solche Kooperationen ohnehin eher im kleineren Rahmen statt. Solche Kooperationen kämen hauptsächlich durch personelle Verbindungen zwischen Mitarbeiter:innen der Universität und denen des Museums zustande. Forscher:innen, die im Museum arbeiten, kennen Forscher:innen, die an der Universität arbeiten, die dann wiederum wen kennen, der mit Öffentlichkeitsarbeit vertraut ist, der dies dann Student:innen nahebringt. Verbindungen zu weiteren Expert:innen sind häufig ein wichtiges Glied im Aufbau, und im Erfolg, eines so großen Projektes wie dieser Ausstellung. Ein so großes Projekt braucht natürlich seine Zeit.

„Als dann klar war, dass ich Arbeitszeit dafür aufbringen kann, hab‘ ich das dann einfach gemacht“, erinnert sich Frau Zimmer-Merkle. Konkret an der Ausstellung gearbeitet wurde seit mindestens Mai 2019, aber davor fanden schon zahlreiche, mehr oder weniger organisatorische Telefonate statt. In der Folge halfen die Expert:innen bei der Konkretisierung der Themenbereiche und dem Fokus der Ausstellung. Ergänzt wurde die Beratung durch die Empfehlung passender Fachlektüre und infrage kommender Exponate.

Austellungstexte als Studienleistung

Einen weiteren Einblick in das Geschehen und Mitwirken an der Arbeit des KIT bei der Ausstellung des MFK gibt Marcus Popplow. Er ist Professor für Geschichte und Leiter des Departments für Geschichte am Karlsruher Institut für Technologie. Der Historiker mit Schwerpunkt Technikgeschichte bezog für sein Projekt Student:innen mit ein. In einem Seminar, geleitet durch Marcus Popplow und Maximilian Bergengruen, ein Professor der deutschen Literatur- und Kulturwissenschaften am KIT, lernten die Student:innen das Texten eines Ausstellungstextes und die Organisation und Kommunikation rund herum.

Die Kooperation mit dem Museum für Kommunikation Frankfurts seitens Popplow kam durch die Ausstellungsmacherin Frau Claudia Weber zustande. Sie Wiederrum hatte Kontakte zu Herrn Kurt Möser geknüpft, welcher ebenfalls am Departement für Geschichte arbeitet und lange Zeit im Technomuseum in Mannheim gearbeitet hat. Er selbst kommt also aus der Welt der Museen und hat den Schwerpunkt in der Mobilitätsgeschichte. Dort hat er auch immer wieder zu Zukunftsvisionen der Mobilität gearbeitet. Durch diese Kontaktverknüpfung entstand die Kooperation.

Praxisnahe Erfahrung stand im Vordergrund

 

Austellung Back to Future Themenwand

Für die Student:innen, welche beispielsweise die Museumstafeln schrieben, war dies ein doch eher ungewöhnliches Format einer Studienleistung. In erster Linie stand die praxisnahe Erfahrung im Vordergrund. Die Student:innen sollten aus diesem Seminar hauptsächlich Einblicke in die Berufswelt mitnehmen. „Letztlich sollten sie, wenn sie aus dem Studium kommen, ein bisschen Praxis beherrschen“, so Popplow.

Mitarbeit der Student:innen

 

Die Aufgabe der Student:innen bestand darin, vorgefertigte Texte zu überarbeiten und zu korrigieren. Wöchentlich sollten diese je einen Text bearbeiten. Als Vorbereitung mussten die KIT-ler:innen grammatikalische Fehler, sowie die Länge, in einem Übungstext korrigieren. Für die Museumstexte mussten noch weitere Faktoren beachtet werden. Wichtig ist, dass an der Aussage des Ausstellungsstücks, sowie des Ausstellungstextes, nichts verändert wird und beide die intendierte Wirkung beim Rezipient:innen erzielen.

Beim Bearbeiten der Texte war auch der Blickwinkel der Student:innen wichtig, um die Wirkung auf das Publikum zu prüfen. Damit ein Museumstext für die Besucher:innen gut zu verstehen ist, muss auf Fremdwörter so weit wie möglich verzichtet werden und der Text sachlich gehalten sein. Das Schreiben stellte die Student:innen vor neue Herausforderungen.

„Es ging nicht darum, dass wir vollständige Ausstellungstexte schreiben, sondern es ging um das Überarbeiten“, beschreibt EUKLID (Europäische Kultur und Ideengeschichte) Studentin Alice die Aufgabe. Dabei wurden Ihnen Freiheiten im Bezug auf den Umfang der Überarbeitung gelassen.

Schwierigkeiten beim Bearbeiten der Texte

 

Für die EUKLID (Europäische Kultur und Ideengeschichte) Studentin Alice bestand die Schwierigkeit bei der Bearbeitung darin, die Texte richtig zu interpretieren, um so den Sinn nicht zu verfälschen. Des Weiteren war das Verändern des geistigen Eigentums eines Experten durch einen Laien an sich schon eine Hürde. Zum Abschluss des Projekts gab es eine virtuelle Präsentation, wobei Katja Weber mitteilte, welche Texte den Weg in die Ausstellung fanden.

Für Prof. Dr. Popplow war es „definitiv ein sehr gelungenes Projekt“. Die Resonanz der Student:innen war ebenfalls sehr positiv. Durch das Corona-Semester wurde zwar online unterrichtet, dies stellte jedoch kein Problem dar. Frau Weber war mit der Arbeit der Student:innen ebenfalls sehr zufrieden und versicherte, dass sie vieles in die Ausstellung übernommen hat. Alles in allem war es also ein sehr gelungenes Projekt.

Offensichtlich steht hinter einer Museumsaustellung einiges mehr als es nach außen wirken kann. Ein gutes Konzept und exakte Planung sind die Quintessenzen einer guten Ausstellung. Zudem müssen Expert:innen sowie Student:innen aus verschiedenen wissenschaftlichen Bereichen zusammenarbeiten, um ein einheitlich professionelles Bild nach Außen abzugeben.

Es war schön zu sehen, dass Mitarbeiter:innen sowohl als auch Student:innen zusammen an diesem Projekt gearbeitet haben und eine gelungene Ausstellung auf die Beine gestellt haben.

Autor:innen: Student:innen des Karlsruher Institut für Technologie