„Smartphone.25 – Erzähl mal!“ – Eine Smartstory aus dem Alltag
Die vollständige Gerätereihe.
Das Smartphone ist zu einem Begleiter in allen Lebenslagen geworden. Informationen können über unterschiedliche Suchmaschinen zu jeder Zeit aufgerufen werden, über Messenger-Dienste wird miteinander kommuniziert, die Lieblingsmusik ist nur eine App entfernt und wenn die Bahn Verspätung hat, wird dir auch dies über das Smartphone mitgeteilt. Das „intelligente Mobiltelefon“ ist längst Teil unseres Lebens und aus diesem auch schwer wieder wegzudenken. Anlässlich des 25. Geburtstags des Smartphones am 15. August starten wir schon jetzt das Projekt „Smartphone.25 – Erzähl mal!“.
Smartphone.25 – Erzähl mal
1996 kam der Nokia 9000 Communicator als erstes Handy mit mobilem Internetzugang auf den Markt und prägte von da an nicht nur die Industrie der Mobiltelefone nachhaltig, sondern leitete Veränderungen im Nutzungs- und Kommunikationsverhalten der Menschen in die Wege. Für das Projekt „Smartphone.25 – Erzähl mal!“ interessieren wir, die Museumsstiftung Post und Telekommunikation, uns für eure Smartphone-Erlebnisse. Eure persönliche Smartstory könnt ihr uns gemeinsam mit euren Gerätereihen bestehend aus mehreren eurer alten Handys und Smartphones zukommen lassen. Nähere Informationen findet ihr auf unserem Sammlungsaufruf. Wir freuen uns über jede einzelne Geschichte, die ihr uns zu erzählen habt!
Der Nokia 9000 Communicator von 1996.
Foto: Bert Bostelmann
Die kleinen Geschichten
Ich bin Katharina, zurzeit Masterstudentin der Erziehungswissenschaften und absolviere im Zuge meines Studiums noch bis Ende Juli mein Praktikum im Museum für Kommunikation in Frankfurt. Als Assistentin des Projekts „Smartphone.25 – Erzähl mal!“ bin ich wesentlich an dessen Konzeption beteiligt und gelte als Ansprechpartnerin für diejenigen, die sich entscheiden, uns ihre Gerätereihen und Smartstorys zukommen zu lassen.
Zugegeben: als ich über meine eigene Smartphone-Geschichte nachdachte, erschienen mir meine Smartphoneerlebnisse zunächst nicht der Rede wert. Erst nach und nach begriff ich, dass es die vermeintlich kleinen Geschichten sind, denen rückblickend mehr Bedeutung zukommt, als ich zunächst vermutet hätte.
Das erste Mobiltelefon
Unser erstes Mobiltelefon: Nokia 2110i, Typenbezeichnung Nokia NHE-4NX
Als der Nokia 9000 Communicator 1996 auf den Markt kam, hatte ich noch keinerlei Vorstellung davon, welch großen Stellenwert Smartphones in meinem Leben einmal haben werden. Lange Zeit wurde ich mit dem Begriff des „Smartphones“ nicht konfrontiert. Das erste Mobiltelefon meiner Familie war 1999 ein schwarzes Nokia 2110i und wurde klassisch für Telefonate von unterwegs genutzt. Erst als im Jahr 2007 Apple-Chef Steve Jobs das erste iPhone präsentierte, wurde der Begriff „Smartphone“ auch in meinem Freundes- und Familienkreis präsent. Das kleine, handliche Gerät mit Multi-Touch-Bildschirm überzeugte damit, viel mehr zu können als nur telefonieren oder SMS schreiben. Internetzugang, die Vernetzung mit WLAN und Bluetooth und die Wiedergabemöglichkeiten unterschiedlicher Medien vereinte sich nun in nur einem Gerät, das zudem auch noch schick aussah. Kein Wunder, dass dies teilweise zu langen Schlangen vor den Verkaufsgeschäften und zu einer „iPhone-Euphorie“ in meinem Freundeskreis führte.
Die ersten Smartphones
Im Jahr 2009 kam ich zu meinem ersten Smartphone Samsung GT-S5230. Ich genoss es, damit auf dem Weg zur Schule Musik hören zu können oder SMS schreiben zu können. Erstaunlicherweise spielte für mich die Internetfunktion zunächst keine große Rolle, denn das mobile „Surfen“ war stets mit Kosten verbunden. Mit Besitz des ersten Smartphones änderte sich rückblickend auch mein Kommunikationsverhalten entscheidend. Immer seltener griff ich nach dem Festnetztelefon, um meine Freunde anzurufen, sondern ich entschied mich dazu, kurze Textnachrichten zu verfassen. Das Smartphone bedeutete für mich Freiheit und Flexibilität, führte gleichzeitig jedoch auch das erste Mal zu einem Gefühl ständiger Erreichbarkeit. Dieses Gefühl setzte verstärkt ein als ich später immer häufiger auf Messenger-Dienste zurückgriff, um zu kommunizieren. Auf meinem Samsung Galaxy Fame GT-S6810P installierte ich das erste Mal WhatsApp und den Facebook-Messenger. Lange Zeit verzichtete ich auf derartige Messenger-Dienste. Besonders wichtige Nachrichten erhielt ich weiterhin per SMS oder ich griff auf anderweitige immobile Chatmöglichkeiten zurück. Über ICQ, später über Facebook konnte sich auch hier ausgetauscht werden.
Von links: Samsung GT-S5230 von 2009, Samsung Galaxy Fame GT-S6810P von 2013, Samsung Galaxy Trend Lite (GT-S7390) von 2014
Beginn des Studiums
Das Huawei P10 von 2017 begleitet mich bis heute
Mit Beginn des Studiums erschloss sich mir jedoch immer mehr die Verwendung von Messenger-Diensten und anderweitigen Apps auf dem Smartphone. In den Einführungsveranstaltungen der Studiengänge kamen Studierende zusammen, die sich alle zunächst fremd waren. Nette Gespräche entstanden, erste Kontakte wurden geknüpft. Dass diese Kontakte jedoch auch in der Zukunft weiterhin Bestand hatten, hing ganz essenziell mit dem Smartphone zusammen. In Whatsapp- und Signalgruppen wurden Fragen zu Studieninhalten gestellt, über Instagram, Facebook und Twitter fand ebenfalls eine Vernetzung statt. Bei mir war der Beginn der Studienzeit unweigerlich mit dem Kauf eines neuen Smartphones mit mehr Speicherplatz verbunden. Das Huawei P10 begleitet mich bis heute. Mit der Zeit erkannte ich, wie Smartphones Menschen miteinander verbinden und zueinander bringen können. Smartphone bedeutet Nähe trotz Distanz. Insbesondere in der heutigen Zeit des social distancing ist derartige Nähe ungemein wichtig geworden, denn lassen wir dieses Gedankenexperiment einmal zu: Wie hätte die Corona-Pandemie ohne Smartphones ausgesehen?
Autorin: Katharina Kohl
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